Waltershausen Fäkalienentsorgung im Kleingarten: Verein in Waltershausen bastelt eigene Lösung
Hauptinhalt
25. Juli 2023, 20:45 Uhr
Wer einen Kleingarten hat, der verbringt gerne mal den ganzen Tag dort, oder übernachtet sogar da. Das Problem: Meistens gibt es kein Abwassersystem. Ein Kleingartenverein in Waltershausen hat nun für sich eine Lösung gefunden, aber so richtig reden will darüber keiner. Es ist und bleibt ein Tabuthema.
Normalerweise geht es in Kleingärten sehr akribisch zu. Da wird geschaut, dass die Hecke nicht zu hoch ist oder dass mehr Gemüse als Blumen angepflanzt werden. Wer da nicht mitspielt, riskiert den Pachtvertrag. Nur zum Thema Toilette schweigt man sich meistens aus. Auch im Kleingartenverein "Gleisdreieck" in Walterhausen will niemand so wirklich darüber sprechen, außer der Vereinsvorsitzende.
Wohin mit dem Abwasser?
Christian Mudra heißt er und sagt, dass die Wassertoiletten nicht so gern in den Kleingartenanlagen gesehen würden. Tabuthema sei es in dem Augenblick, in dem sich die Gärtner Gedanken darüber machen, wie sie die Abwässer, sprich Fäkalien entsorgt bekommen. Doch wo geht es hin, das Abwasser?
Sickergruben, wie sie zu DDR-Zeiten Usus waren, sind mittlerweile verboten, weil sie das Abwasser in den Boden leiten. Manchmal entsorgen die Kleingärtner die Fäkalien auf dem Kompost. Doch das ist vielerorts nicht gern gesehen. Andere sammeln ihr Abwasser in Behältern und nehmen es dann mit nach Hause. Dort wird es in der Toilette entsorgt.
Genehmigung des Abwasserzweckverbandes fehlt
In Waltershausen bildete sich eine Arbeitsgruppe "Wassertoilette". Die Idee: auf dem Parkplatz stehen nun Tanks der Marke Eigenbau. Jedes Mitglied der Arbeitsgruppe kann nun das Abwasser direkt vor Ort in den Tanks entsorgen.
Die Tanks werden dann von der Stadtwirtschaft geleert. Im Moment haben sich fünf der 136 Vereinsmitglieder dazu entschieden. Christian Mudra hofft in Zukunft auf mehr. Gegenwärtig ist das System allerdings noch nicht in Betrieb, es fehlt noch die Genehmigung des Abwasserzweckverbandes.
"Wir haben gesagt, wir bauen eine solche Anlage, um die Entsorgung umweltgerecht, umweltfreundlich durchzuführen", sagt Mudra. Wer in Zukunft in Waltershausen die neue Lösung nutzt, der zahlt 50 Euro Aufnahmegebühr für Material und Wartung. Dazu kommen die Entsorgungskosten von knapp 50 Euro pro Kubikmeter. Vorausgesetzt, die Idee wird von den Behörden genehmigt.
MDR (jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 25. Juli 2023 | 19:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/c8993ba1-f732-4937-b550-6d9a888bd7df was not found on this server.