Schlechte Kommunikation kritisiert Großbaustellen-Pläne sorgen für Zoff in Stadtroda
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15. Mai 2023, 15:52 Uhr
Die Kommunikation stimme hinten und vorne nicht, sagte ein betroffener Händler. Eine geplante Großbaustelle bei Stadtroda sorgt für Zündstoff zwischen Gewerbetreibenden und Bauträgern. Der Zweckverband Wasser-Abwasser "Thüringer Holzland" (ZWA) weist die Vorwürfe dagegen zurück.
Eine geplante Großbaustelle bei Stadtroda im Saale-Holzland-Kreis sorgt für Zündstoff zwischen Gewerbetreibenden und Bauträgern. Ab Mitte Juni soll die Landstraße vom Ortsausgang bis nach Quirla voll gesperrt werden. Anliegende Gewerbe wie ein Autohaus oder eine Tankstelle befürchten enorme Verluste.
Autohaus-Betreiber befürchtet 200.000 Euro Verlust
Aus der Zeitung hätten die Betroffenen erfahren, dass ihre Zufahrten für bis zu vier Wochen nicht nutzbar sind, heißt es vom Gewerbeverein Stadtroda. "Die Kommunikation stimmt hinten und vorne nicht", sagte Patrick Frisch, Vorsitzender des Gewerbevereins und selbst betroffener Geschäftsinhaber.
Von einem "Unding" spricht Andreas Kraft vom Stadtrodaer Autohaus Dolge. Schon jetzt seien für den Zeitraum Kundentermine geplant - und was soll mit seinen 24 Angestellten passieren? Der Autohausbetreiber befürchtet mindestens 200.000 Euro Verdienstausfall.
Zweckverband weist Vorwürfe zurück
Der Zweckverband Wasser-Abwasser "Thüringer Holzland" (ZWA) weist Vorwürfe einer schlechten Planung für die Großbaustelle zurück. Wie Simone Stausberg, stellvertretende Leiterin, MDR THÜRINGEN sagte, sind die Zufahrten zu den betroffenen Grundstücken jederzeit möglich, da zunächst gegenüber gebaut werde. Kurzfristige Einschränkungen durch Baufahrzeuge seien aber nicht auszuschließen.
Nach Angaben des ZWA gab es zudem im Vorfeld ein Angebot an das betreffende Autohaus, eine provisorische Zufahrt über dessen Ausstellungsfläche zu legen, sollten die Einschränkungen Überhand nehmen. Darauf habe es keine Reaktion gegeben.
Andreas Kraft, Geschäftsführer des Autohauses, kritisierte, dass der ZWA für dieses Angebot die Gegebenheiten vor Ort nicht ausgelotet habe. Eine solche provisorische Zufahrt sei nicht einfach zu realisieren. Unter anderem müssten andere Grundstückseigentümer involviert werden.
Treffen zur Klärung gefordert
Die Betroffenen fordern jetzt gemeinsam mit dem Gewerbeverein ein Treffen mit den Verantwortlichen, wo diese transparent machen sollen, warum nicht auch eine einspurige Lösung mit Ampel möglich ist. Anderenfalls drohen sie mit einer einstweiligen Verfügung.
Ab Mitte Juni Großbaustelle über drei Jahre
Der Zweckverband Wasser-Abwasser "Holzland" will in einem Gemeinschaftprojekt in den kommenden drei Jahren den Ortsteil Quirla an die Kläranlage Stadtroda anbinden. Im ersten Bauabschnitt soll die Landstraße ab Juni auf einen Kilometer aufgebaggert werden, um Abwasserkanal und Trinkwasserleitungen zu verlegen.
Autofahrer müssen dann weiträumige Umleitungen in Kauf nehmen. Für den Schülerverkehr wurden dem ZWA zufolge ein Kompromiss mit dem zuständigen Busunternehmen erarbeitet.
Das Verkehrskonzept soll während der Bauarbeiten nach Angaben Zweckverbandes beobachtet und bewertet werden, um bei Bedarf gegensteuern zu können.
MDR (vle/rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 13. Mai 2023 | 14:00 Uhr
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