Unterschriften übergeben Kritik an Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl: Wohnpark-Bewohner "massiv gestört"
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01. August 2024, 20:43 Uhr
Die Kritik an der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Suhl reißt nicht ab. Anwohner beklagen nächtliche Störungen. Innenminister Maier verspricht baldige Besserung.
Der Chef vom Wohnpark-Friedberg in Suhl, Michael Thelen, hat die Situation in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (EAE) heftig kritisiert. Unter anderem durch nächtliche Feuerwehreinsätze in der Flüchtlingsunterkunft würden sich die Mieter im benachbarten Wohnpark massiv gestört fühlen. Mittlerweile hätte das Wohnungsunternehmen auch Sicherheitspersonal einstellen müssen.
Thelen fordert die Umnutzung von Haus 21, welches sich außerhalb des umzäunten Geländes der EAE befindet und in dem derzeit junge geflüchtete Männer untergebracht sind. In der Suhler Stadtratssitzung am Mittwochabend übergab er deshalb dem anwesenden Thüringer Innenminister Georg Maier (SPD) gesammelte Unterschriften.
Erstaufnahmeeinrichtung soll 2026 schließen
Laut Maier kann die Situation im angrenzenden Wohnpark nicht bestritten werden. Er sicherte den Anwesenden zu, dass das Haus künftig nur tagsüber als Verwaltungsgebäude und für medizinische Untersuchungen genutzt werden soll. Zudem kündigte Maier den Bau eines Zaunes zwischen Wohnpark und dem betreffenden Haus an. Er thematisierte auch den Anstieg der Straftaten. Dieser sei im Wesentlichen auf das mutwillige Auslösen der Brandmeldeanlage in der EAE zurückzuführen. Um das künftig zu verhindern, sollen die Anlagen per Video überwacht werden.
Er wies zudem die von Stadtratsmitgliedern geäußerten Zweifel um die angekündigte Schließung der Erstaufnahme zurück. Der bestehende Mietvertrag solle wie geplant 2026 auslaufen. Ziel sei es weiterhin, an einem oder zwei Standorten neue Erstaufnahmeeinrichtungen zu schaffen. Derzeit gebe es dafür verschiedene Optionen, eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Bürgermeister kritisiert Wohnverhältnisse
Bürgermeister André Knapp (CDU) kritisierte zudem die Unterbringung der Menschen auf engem Raum sowie die schleppende Sanierung der Zimmer. Auch die Räume für die medizinische Versorgung der Flüchtlinge, um unter anderem Infektionskrankheiten besser behandeln zu können, wurden kritisiert.
Laut Maier wird sich die Situation künftig entspannen. Am Donnerstag werde das Haus 18 wieder übergeben. Es wurde seit Anfang des Jahres unter anderem wegen Schimmel- und Ungezieferbefall saniert. Auch in den anderen Häusern sollen die hygienischen Mängel beseitigt werden.
Zudem kündigte Maier an, dass die angrenzende Sporthalle noch im August und spätestens im September wieder in Betrieb gehen könne. Aufgrund von Lieferengpässen hätten sich die Sanierungsarbeiten verzögert. Seit Monaten steht die Turnhalle leer und kann unter anderem nicht mehr von ehrenamtlichen Helfern für die Beschäftigung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen genutzt werden.
MDR (wdy/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 01. August 2024 | 11:30 Uhr
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