Verdi Warnstreik am Medizinischen Versorgungszentrum in Schmalkalden wird fortgesetzt
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19. April 2023, 21:11 Uhr
Mehr als die Hälfte der Belegschaft des Medizinischen Versorgungszentrums in Schmalkalden hat am Mittwoch gestreikt. Die Geschäftsführung will aber keine Gespräche über Lohnerhöhungen führen. Am Donnerstag wird der Warnstreik fortgesetzt. Auch in Hildburghausen legten Pflegerinnen und Pfleger die Arbeit nieder.
An einem Warnstreik am Medizinischen Versorgungszentrum in Schmalkalden hat am Mittwoch über die Hälfte der Belegschaft teilgenommen. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi MDR THÜRINGEN mitteilte, haben über 30 von insgesamt 50 Mitarbeitern des nichtärztlichen Bereichs für einen Tag die Arbeit niedergelegt.
Sie wollen Druck auf den Arbeitgeber ausüben und ihn an den Verhandlungstisch zwingen. Die MVZ-Geschäftsführung weigert sich laut Verdi seit Monaten, Gespräche über Lohnerhöhungen zu führen. Die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten fordern gleiches Gehalt, wie die Mitarbeiter am angeschlossenen Elisabeth-Klinikum. Die MVZ-Beschäftigten arbeiten ohne Tarif und für deutlich weniger Geld als ihre Kollegen.
Aufgrund der ausbleibende Bereitschaft der Arbeitgeberseite, sich mit an den Verhandlungstisch zu setzen, sollen die Warnstreiks am Donnerstag fortgesetzt werden. Aber auch die große Resonanz bei den Beschäftigten habe sie dazu veranlasst, teilte die Gewerkschaft mit. Die Streikenden hätten einstimmig dafür gestimmt, den Warnstreik fortzusetzen. Ziel sei ein Gespräch auf "Augenhöhe" mit der Geschäftsführung.
Lohnforderungen treiben Unternehmen angeblich in die Insolvenz
Das MVZ ist eine Tochtergesellschaft des Krankenhauses Schmalkalden und hat dieselbe Geschäftsführung. Träger ist der Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Landrätin Peggy Greiser (parteilos) sagte, dass die Forderung der Gewerkschaft das Unternehmen in die Insolvenz treiben würde.
Das MVZ habe in den vergangenen Jahren am Jahresende ein durchschnittliches Plus von rund 70.000 Euro erwirtschaftet. Die geforderten Lohnerhöhungen würden nach Angaben des Kreises eine Million Euro kosten.
Dass die Geschäftsführung noch nicht mal bereit sei, sich an den Verhandlungstisch zu setzen, sei nicht hinnehmbar, sagte dagegen ein Verdi-Sprecher MDR THÜRINGEN.
Pflegerinnen und Pfleger streiken in Hildburghausen
Auch am psychiatrischen Fachklinikum in Hildburghausen waren am Mittwoch knapp 200 Pflegerinnen und Pfleger im Warnstreik. Die Beschäftigten kämpfen für einen neuen Tarifvertrag und wollen deutlich mehr Lohn. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ist das Angebot der Geschäftsführung bisher inakzeptabel.
Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn, auch für die Auszubildenden. Die Geschäftsführung hat kein Verständnis für den Warnstreik. In der letzten Verhandlungsrunde habe das Haus ein attraktives Angebot gemacht, hieß es. Für die nächste Verhandlung erwarte die Klinikleitung Kompromissbereitschaft.
MDR (med/bee/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. April 2023 | 17:00 Uhr
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