Oper "Una cosa rara" Kostüm- und Bühnenbild von Malerfürst Markus Lüpertz in Meiningen vorgestellt
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07. Mai 2024, 14:16 Uhr
Am Theater in Meiningen wurde ein Kostüm- und Bühnenbild des renommierten Malers, Bildhauers und Bühnenbildners Markus Lüpertz vorgestellt. Ab Ende Mai 2024 soll es am Staatstheater in der Oper "Una cosa rara" zu sehen sein. Mit dieser Oper hat der heute eher unbekannte spanische Komponist Vicente Martín y Soler seinerzeit Mozarts "Hochzeit des Figaro" vom Spieplan des Wiener Burgtheaters verdrängt. Unser Reporter berichtet von seinen Eindrücken aus Meiningen.
- Künstler Markus Lüpertz hat in Zusammenarbeit mit Ruth Groß ein Kostüm- und Bühnenbild für die Oper "Una cosa rara" kreiert.
- Lüpertz ist bereits zum zweiten Mal in Meiningen engagiert: 2021 war er für die Puccini-Oper "La Bohème" am Staatstheater.
- Die Requisiten von Lüpertz sind so begehrt, dass sie teilweise verschwinden.
Für Markus Lüpertz sind es nicht die Menschen, die auf der Bühne singen. Für den sogenannten Malerfürsten sind es die Farben, die sein Bühnengemälde zum Klingen bringen. Mit diesem Blick eines Malers schaut Markus Lüpertz auf die Kostüme und das Bühnenbild für die Oper "Una cosa rara". Die Sängerinnen und Sänger bewegen sich in seinen Augen wie Farbkleckse auf der Bühne – in Leinenkleidern, die von Lüpertz und seinem Team bemalt wurden. Dahinter befinden sich großflächige Wand- und Bodenelemente, die allesamt mit farbigen Motiven versehen sind.
Das Stück ist unterhaltsam und die Ausstattung ist fantasievoll und farbenfroh.
Entstanden ist das Bühnenbild als Gemälde erstmalig 2018 für eine Produktion am Theater Regensburg. Dort war damals Jens Neundorff von Enzberg Intendant. Heute leitet er das Staatstheater Meiningen. Für ihn ist die Zeit gekommen, "Una cosa rara" wieder auf die Bühne zu bringen. Er sagte MDR KULTUR, er verspüre die Lust, dem spanischen Komponisten Vicente Martín y Soler zu helfen, populärer zu werden. Zu seiner Zeit sei er so berühmt gewesen, dass er mit der Uraufführung von "Una cosa rara" am 17. November 1786 Mozarts "Hochzeit des Figaro" vom Spielplan des Wiener Burgtheaters verdrängt hat.
Bereits zum zweiten Mal in Meiningen engagiert
Jens Neundorff von Enzberg und Markus Lüpertz kennen und schätzen sich bereits seit mehr als 20 Jahren und haben schon in unterschiedlichen Rahmen miteinander gearbeitet. Für Markus Lüpertz ist es auch nicht die erste Arbeit am Staatstheater Meiningen. 2021 gab er sein Debüt als Opernregisseur, Bühnen- und Kostümmaler für "La Bohème" von Giacomo Puccini.
Mittlerweile ist der Künstler 83 Jahre alt und elegant gekleidet wie eh und je. Mit Hut, Einstecktuch und Krawatte begutachtet er sein Werk im Malersaal des Staatstheaters. Für ihn müssen Theater und Oper eine unvollendete Kunstwelt erschaffen, die nicht zu eindeutig sein darf. Das Theater sei heutzutage oft "zu perfekt", sagte er MDR KULTUR.
Heute wird mir das Theater, die ganze Kulisse, diese ganze Form wird mir alles zu perfekt. Das nimmt mir den ganzen Nimbus, dieses Geheimnis, diese Künstliche des Theaters.
Requisite von Markus Lüpertz ist sehr begehrt
Um genau dieses Geheimnisvolle für die neue Inszenierung von "Una cosa rara" in Meiningen zu erschaffen, muss Markus Lüpertz noch einmal zum Pinsel greifen. Denn nicht die komplette Ausstattung hat es von Regensburg, wo das Bühnenbild und die Kostüme gelagert wurden, nach Meiningen geschafft. Wie Intendant Neundorff von Enzberg MDR KULTUR sagte, seien Requisiten von Lüpertz wohl sehr begehrt: "Da gibt es dann doch irgendwie so Verluste."
Und so hätte es der Intendant gerne gesehen, wenn der Malerfürst ad hoc die noch fehlenden Stücke fertiggestellt hätte. Doch Maler Lüpertz verschlägt es vorerst über Himmelfahrt nach Italien. Dort hat übrigens auch Komponist Vicente Martín y Soler gewirkt und die sogenannte Opera buffa mitgeprägt, die musikalische Komödie. Und genau diesem Genre entstammt "Una cosa rara".
Weitere Informationen
Oper "Una cosa rara"
von Vicente Martín y Soler
Adresse:
Staatstheater Meiningen
Bernhardstraße 5
98617 Meiningen
Premiere:
am 31.05.2024, 19.30 Uhr im Großen Haus
Weitere Termine:
02.06.2024, 18.00 Uhr
23.06.2024, 15.00 Uhr
Quelle: MDR KULTUR (Ole Steffen) / Staatstheater Meiningen; redaktionelle Bearbeitung: os, sg
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Kultur am Nachmittag | 07. Mai 2024 | 16:10 Uhr