Konferenz in Ilmenau Wie Thüringen Wohnungslosen besser helfen will

20. Juni 2023, 06:21 Uhr

Land, Kommunen und Vereine wollen sich stärker um Wohnungslose in Thüringen kümmern. Ziel müsse es sein, Wohnungslosigkeit abzubauen und langfristig zu verhindern, sagte Sozialministerin Heike Werner. Wie das gehen kann, wurde bei einer Konferenz in Ilmenau beraten.

In Thüringen haben nach Schätzungen des Sozialministeriums etwa 1.400 Menschen keine Wohnung. Viele von ihnen leben auf der Straße. Die Dunkelziffer dürfte laut Sozialministerin Heike Werner doppelt so hoch sein.

Betroffen sind nicht mehr hauptsächlich nur Männer. Immer öfter landen auch Familien, alleinerziehende Frauen oder auch Geflüchtete auf der Straße. Etwa zwei Drittel der Wohnungslosen sollen Männer sein, etwa ein Drittel Frauen. Zudem sind immer mehr Menschen durch steigende Mieten und Nebenkosten von Wohnungslosigkeit bedroht.

Wer gilt als wohnungslos?

Die Schätzung der Zahl der Wohnungslosen in Thüringen ist eine rechnerische Ableitung aus dem ersten Wohnungslosenbericht der Bundesregierung. Als wohnungslos gelten Menschen, die kein Zuhause haben und deshalb auf der Straße oder in Notunterkünften leben. Zudem gibt es eine verdeckte Wohnungslosigkeit - wenn Menschen ohne eigene Wohnung zum Beispiel bei Bekannten unterkommen.

Mehr Zusammenarbeit zwischen Behörden gefordert

Vertreter wohnungsloser Menschen verlangten am Montag bei einer Fachkonferenz in Ilmenau einen realistischen Blick auf das Ausmaß des Problems in Deutschland. Der Städte- und Gemeindebund sieht auch das Land und den Bund in der Pflicht. Er fordert unter anderem Gesetze zu vereinfachen. Außerdem müssten Behörden besser zusammen- und insgesamt schneller arbeiten.

Werner räumte ein, dass das Thema Wohnungslosigkeit in den vergangenen Jahren auch politisch eher weniger im Fokus stand. Zwar gebe es in einzelnen Kommunen gute Beispiele dafür, wie Wohnungslosen besser als in der Vergangenheit geholfen werden könne. Wichtig sei aber, dass diese Menschen überall Zugang zu Hilfsangeboten hätten. "Wir müssen uns breiter aufstellen", sagte die Ministerin.

Projekte zeigen, wie es geht

Erste Eckpunkte für die Strategie gegen Wohnungslosigkeit sollen im August vorliegen. Wie es gehen kann, beweisen schon einige Initiativen - zum Beispiel das ThINKA-Projekt in Nordhausen, aber auch das Netzwerk Regenbogen in Sömmerda. Hier können sich Menschen, die wohnungslos oder davon bedroht sind, beraten lassen - darüber, welche Hilfen es gibt, welches Amt zuständig ist oder wie Anträge ausgefüllt werden müssen.

dpa, MDR (Katja Bomeier, Oliver Leiste)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 19. Juni 2023 | 19:00 Uhr

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