Gesundheitssektor Hildburghausen: Neuer Vertrag soll Regiomed-Insolvenz verhindern

15. Dezember 2023, 07:14 Uhr

Der Landkreis Hildburghausen ist bei der Übernahme der Regiomed-Kliniken einen Schritt weiter. Am Donnerstagabend stimmte der Kreistag unter anderem einem geänderten Gesellschaftervertrag zu. Damit soll eine drohende Insolvenz der Kliniken abgewendet werden. Erst wenn alle beteiligten Kreise zugestimmt haben, wird der bayerisch-thüringische Klinikverbund zum 1. Januar aufgespalten.

Die Regiomed-Klinik in Hildburghausen
Auch die Regiomed-Klinik in Hildburghausen soll künftig in Trägerschaft des Kreises übergehen. Bildrechte: MDR/Bettina Ehrlich

Landrat sieht Jobs in Hildburghausen und Masserberg gesichert

Dann ist der Landkreis für das Krankenhaus in Hildburghausen und für die Reha-Klinik in Masserberg verantwortlich, auch für die Verluste. Landrat Thomas Müller (CDU) zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Der Kreis könne trotz der Herausforderungen optimistisch in die Zukunft blicken. Sowohl Arbeitsplätze als auch die Versorgungssicherheit würden garantiert, sagte Müller. Der Landkreis habe die nötigen Mittel bereitgestellt. Langfristig hofft Müller auf Unterstützung durch die Reform der Krankenhausfinanzierung des Bundes.

Damit der Klinikverbund aufgespaltet werden kann, müssen alle Gesellschafter zustimmen. Neben Hildburghausen hat auch bereits der Landkreis Lichtenfels dem geänderten Gesellschaftervertrag sowie dem ergänzten Grundsatzbeschluss zur Aufspaltung zugestimmt. Am Montag wird der Kreistag in Sonneberg über die Entscheidung abstimmen.

Mit 6,3 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet

Der Grundsatzbeschluss sieht weiterhin vor, dass die Gesellschafter für die kommenden zwei Jahre finanziell ausreichend ausgestattet werden. Die zwischen den Gesellschaften bestehenden Verluste und Forderungen sollen bis auf einen Sockelbetrag von etwa 5,7 Millionen Euro je Gesellschafter ausgeglichen werden. Die Kreise Hildburghausen und Sonneberg und der bayerische Kreis Lichtenfels werden mit 6,3 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet.

Die wirtschaftliche Einigung sieht zudem vor, dass die in diesem Jahr an Regiomed ausgezahlten kurzfristigen Kredite, sogenannte Kassenkredite, bis Ende Februar gestundet und dann den Trägern zur Verfügung stehen. Regiomed-Hauptgeschäftsführer Michael Musick wertet die Ergebnisse als gute Startvoraussetzung für die Träger.

MDR (wdy/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. Dezember 2023 | 22:00 Uhr

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