
Nach Beschwerde Doch ausreichend Hinweise auf Terror-Vereinigung: Neuer Prozess um Kampfsport-Gruppe "Knockout 51"
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06. März 2025, 15:56 Uhr
Ein neuer Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der Neonazi-Kampfsportgruppe "Knockout 51" findet nun am Oberlandesgericht Jena statt. Der Bundesgerichtshof sieht "hinreichende" Hinweise für eine Terrorgruppe.
Gegen mutmaßliche Mitglieder und einen Unterstützer der Eisenacher Neonazi-Kampfsportgruppe "Knockout 51" wird es einen weiteren Prozess vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Jena geben. Der Bundesgerichtshof ließ eine entsprechende Beschwerde der Bundesanwaltschaft zu.
Damit muss nun vor dem Thüringer Oberlandesgericht das Hauptverfahren eröffnet werden. Wann der Prozess beginne, stehe aber bislang nicht fest, sagte eine Sprecherin des OLG.
Bundesanwaltschaft legt Beschwerde ein
Zuvor hatte das OLG das Verfahren an die Staatsschutzkammer des Landgerichts Gera verwiesen. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass der Senat in Jena in "Knockout 51" zwar eine kriminelle, nicht aber eine terroristische Vereinigung sieht. Dagegen hatte die Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof Beschwerde eingelegt und nun Recht bekommen.
Das oberste Gericht der Bundesrepublik für Straf- und Zivilrecht begründete diesen Schritt damit, dass "das Ermittlungsergebnis bei vorläufiger Bewertung einen hinreichenden Tatverdacht auch in Bezug auf eine terroristische Vereinigung" ergebe.
Schon im Herbst 2024 hatte die Bundesanwaltschaft Anklage gegen die drei Männer erhoben. Zwei von ihnen sitzen seit Dezember in Untersuchungshaft.
Neonazigruppe seit längerem im Visier von Polizei und Justiz
Bei "Knockout 51" handelte es sich laut dem Thüringer Verfassungsschutz um eine rechtsextreme Kampfsportvereinigung. Die Neonazigruppe steht seit längerem im Visier von Polizei und Justiz. Sie soll sich in den thüringischen Städten Eisenach und Erfurt gebildet haben, aber auch überregional ein fester Bestandteil der rechtsextremistischen Szene sein.
Laut Generalbundesanwalt soll die Gruppe Männer angelockt und für gewaltsame Angriffe auf Polizisten sowie Andersdenkende geschult haben. Sie soll teilweise auch die Tötung von Linksextremisten angestrebt haben.
MDR (co/jn/dpa)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 06. März 2025 | 16:30 Uhr