Gesundheitsversorgung Klinik in Bad Frankenhausen nur noch mit ambulantem Angebot
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04. September 2024, 14:10 Uhr
Der stationäre Betrieb am KMK Klinikum in Bad Frankenhausen wird eingestellt. Das teilte der Klinikbetreiber mit. Grund sind niedrige Patientenzahlen und ein eingeschränktes Leistungsspektrum. Die Rettungswache soll erhalten bleiben und moderne Räumlichkeiten am Standort beziehen.
Die KMG Kliniken in Nordthüringen wollen ihren Standort in Bad Frankenhausen neu ausrichten. Die stationäre Versorgung im Manniske-Krankenhaus werde voraussichtlich Ende Juni 2025 eingestellt, teilte der private Klinikbetreiber mit. Grund seien niedrige Patientenzahlen und ein eingeschränktes Leistungsspektrum. Deshalb habe die stationäre Versorgung an dem Standort keine Zukunft.
Krankenhaus Bad Frankenhausen wird zu Gesundheitszentrum
Schon heute stünden Bereiche des Krankenhauses leer. Das Haus soll in ein ambulantes Gesundheitszentrum umgewandelt werden. Dieses soll von niedergelassenen Ärzten auch für ambulante Operationen genutzt werden. Die Rettungswache soll erhalten bleiben und moderne Räumlichkeiten am Standort beziehen.
Nach Angaben von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) werden bereits heute die meisten Patienten am Standort ambulant behandelt. Dort gibt es ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit sieben Arztpraxen. Sie behandelten im vergangenen Jahr rund 23.000 Menschen, 4.200 ambulante Operationen wurden ausgeführt. Stationär behandelt wurden lediglich 2.500 Menschen.
Die geringe Patientenzahl und die Tatsache, dass viele schwierige Behandlungen und Operationen gar nicht möglich sind, machten den Standort zudem auch unattraktiv für ärztlichen Nachwuchs, erklärte der Klinikbetreiber.
Bürgermeister: Entscheidung schmerzhaft, aber nachvollziehbar
Bad Frankenhausens Bürgermeister Matthias Strejc (SPD) hat die neuen Pläne für die KMG Manniske Klinik (Kyffhäuserkreis) als schmerzhaft, aber nachvollziehbar bezeichnet. Wie Strejc MDR THÜRINGEN sagte, hatte ein Vertreter der KMG Kliniken dem Stadtrat am Dienstagabend die Umstrukturierung erläutert. Demnach waren in dem Krankenhaus im Durchschnitt nur noch 30 von 50 Betten belegt. Damit ende eine 200-jährige Krankenhaus-Tradition, doch die Pläne für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) machten Hoffnung.
Ministerin: Stationäre Angebot kann regional beibehalten werden
Werner erklärte, die Geschäftsführung der KMG Kliniken stelle sich frühzeitig und verantwortungsbewusst dieser Situation und handle vorausschauend, um den Gesundheitsstandort in Bad Frankenhausen zu sichern und weiterzuentwickeln. KMG betreibt in Thüringen noch die Krankenhäuser im nahe gelegenen Sondershausen und in Sömmerda. In Sömmerda entsteht derzeit mit Millionenförderung vom Land ein Neubau. Durch diese Standorte könne das stationäre Leistungsangebot regional beibehalten werden, so Werner.
Beschäftige erhalten Weiterbeschäftigungs- Angebote in anderen Kliniken
Am Standort Bad Frankenhausen sind 140 Menschen beschäftigt. Dem überwiegenden Teil der Beschäftigten könne die Weiterbeschäftigung an den Standorten Sömmerda und Sondershausen angeboten werden, erklärten die KMG Kliniken.
KMG mit Stammsitz in Brandenburg hatte die Häuser in Bad Frankenhausen, Sondershausen und Sömmerda 2019 übernommen, nachdem das DRK als früherer Betreiber wegen der wirtschaftlichen Schieflage der Manniske-Klinik in Insolvenz in Eigenverwaltung gegangen war.
Zuletzt hatte in Thüringen die pleitebedingte Schließung der privaten Sternbach-Klinik in Schleiz (Saale-Orla-Kreis) Ende August für Wirbel gesorgt. Die Landesärztekammer fordert angesichts der wirtschaftlichen Probleme kleiner Landkrankenhäuser neue Konzepte für diese Kliniken.
MDR (aku,jml), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 04. September 2024 | 12:00 Uhr
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