Das Thüringer Wissenschafts- und das Finanzministerium haben am Freitag bekannt gegeben, dass das Jenaer Uniklinikum in diesem und nächstem Jahr ein millionenschweres Hilfspaket vom Land erhalten soll. Wie Carsten Feller, Staatssekretär des Wissenschaftsministeriums, mitteilte, werden 2024 noch 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im kommenden Jahr sollen weitere 24 Millionen Euro bereitstehen.

Damit will das Land nicht nur alte Kredite des Klinikums bezahlen, sondern auch einen neuen aufnehmen, um laufende Kosten zu decken und die verbleibenden Raten für den Forschungsneubau in Jena-Lobeda zu tilgen. Damit gilt das Krankenhaus vorerst als finanziell abgesichert.

Mitte Juli hatte die Klinik vor einer drohenden Unterfinanzierung gewarnt. Sie hatte darauf verwiesen, dass im derzeitigen Vergütungsmodell nicht genug berücksichtigt werde, dass das UKJ als einziges Uniklinikum Thüringens Sonderaufgaben erfülle und beispielsweise spezialisierte medizinische Zentren betreibe.

"Das UKJ hat als eine von wenigen Universitätskliniken in Deutschland über Jahre schwarze Zahlen geschrieben und Eigenmittel auch für zusätzliche Investitionen eingesetzt", so Staatssekretär Feller. Die schwierige Finanz-Situation für Krankenhäuser seit der Corona-Pandemie und höhere Personal- und Energiekosten seien allerdings auch am Jenaer Klinikum nicht spurlos vorbeigegangen.

Das vom UKJ kritisierte Vergütungsmodell soll sich mit der Krankenhausreform ändern, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Mai bereits auf den Weg gebracht hat. Demnach sollen Krankenhäuser künftig nicht nur für jeden behandelten Fall entlohnt werden, sondern auch schon anteilig fürs Bereitstellen bestimmter Leistungen.

Das UKJ hat im vergangenen Jahr über eine halbe Million Menschen behandelt. Zu dem Klinikum gehören 31 Krankenhäuser, 26 Institute und knapp 7.000 Beschäftigte. Die endgültige Entscheidung über die eingeplanten Finanzhilfen ab 2025 muss der neue Thüringer Landtag treffen, der am 1. September gewählt wird.