In Erfurt haben am Samstag mehrere hundert Menschen gegen die geplante Asylreform der Europäischen Union demonstriert. Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Abend rund 200 Menschen am Hauptbahnhof, nach Angaben der Veranstalter waren es 300.

Zu dem Protest unter dem Motto "Europas Grenzen töten" hatten die Initiative Seebrücke und die Gruppe "Jugendliche ohne Grenzen Thüringen" aufgerufen. Bei einer ersten Kundgebung während der Demonstration protestierten Redner am Hauptbahnhof dagegen, dass Asylverfahren künftig an den Außengrenzen der EU eröffnet werden sollen. Sie befürchteten menschenunwürdige Zustände in Lagern und viele Tote. Die Route führte danach durch die Erfurter Innenstadt.

Am Fischmarkt fand dann eine zweite Kundgebung der Demonstranten statt. Davon war zeitweise auch der Erfurter Straßenbahnverkehr betroffen. Das betraf auch abreisende Fans, die zuvor das Testspiel zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem BVB im Steigerwaldstadion angeschaut hatten.