Wärme aus der Tiefe Erfurter Erdwärme-Großprojekt geht in nächste Etappe: 12.000 Messgeräte aufgestellt
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28. Januar 2025, 09:13 Uhr
Mit rund 12.000 Messgeräten wollen die Stadtwerke Erfurt in diesem Jahr seismische Messungen durchführen. Damit sollen Daten für ein großes Erdwärme-Projekt gesammelt werden. Ab dem Jahr 2045 soll es grüne Energie liefern. Dafür sind rund 500 Millionen Euro eingeplant.
Die Stadtwerke Erfurt haben angekündigt, dass in der zweiten Jahreshälfte 2025 seismische Messungen in großen Teilen des Stadtgebiets durchgeführt werden. Etwa 12.000 kleine Messgeräte sollen auf einem Areal von 136 Quadratkilometern installiert werden, um Daten zu den Gesteinsschichten in bis zu 7.000 Metern Tiefe zu sammeln. Die Werte sollen helfen, den optimalen Standort für die Tiefenbohrung zu finden.
Messgeräte auch auf Privatgrundstücken möglich
Bei der Tiefengeothermie wird die Wärme von Gestein genutzt, um Wasser zu erwärmen und für die Heizung von Wohnungen einzusetzen. Ähnliche Messungen wurden bereits bei anderen Geothermie-Projekten in München, Wien und Münster durchgeführt. Die Erschütterungen durch die Schwingungen sind vergleichbar mit denen einer vorbeifahrenden Straßenbahn. Messgeräte - so genannte Geophone - könnten nach Absprache auch auf privaten Grundstücken installiert werden.
Erdwärme-Projekt in Erfurt kostet rund 500 Millionen Euro
Das Gesamtprojekt, das bis 2045 grüne Energie liefern soll, kostet den Angaben nach etwa 500 Millionen Euro. Allein für die seismischen Messungen sind rund sechs Millionen Euro veranschlagt. Der Geschäftsführer der Erfurter Stadtwerke, Peter Zaiß, sagte, die hohen Anfangskosten sollen langfristig zu einer Unabhängigkeit von schwankenden Energiemarktpreisen führen. Die Stadtwerke hoffen nach eigenen Angaben nun auf Unterstützung durch die Europäische Investitionsbank, während Gespräche mit dem Bund noch nicht weitergekommen seien.
Probebohrung für 2027 geplant
Das Projekt könnte auch als Modell für andere Thüringer Kommunen mit ähnlichen geologischen Bedingungen dienen. Im zweiten Halbjahr soll ein 3D-Seismik-Modell des Untergrunds erstellt werden. Spezielle Messfahrzeuge werden dann das Gelände südlich von Sömmerda und nördlich von Erfurt abfahren. Eine erste Probebohrung ist für 2027 geplant. Bis zu 40.000 Haushalte sollen in Erfurt mit erneuerbarer Wärme versorgt werden.
MDR (cfr)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 27. Januar 2025 | 18:00 Uhr
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