Musik und Tanz Jugendprojekt "Osmosis" feiert Premiere im Leipziger Werk II
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16. Februar 2024, 16:03 Uhr
Das Jugend-Jazzorchester Sachsen und der Verein Tanzart bringen in Leipzig "Osmosis" mit der Musik von Philipp Rumsch auf die Bühne. Am Freitag feiert das Stück im Werk II Premiere. Weitere Stationen sind das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen am Samstag sowie Dresden-Hellerau am Sonntag. "Osmosis" ist ein kollaboratives Projekt aus zeitgenössischem Tanz und Musik, das für die Macher eine ganz besondere, verbindende Energie entfaltet. Inhaltlich geht es um Kommunikation und den Klimawandel.
- Bei dem Tanz- und Musikprojekt des Jugend-Jazzorchesters Sachsen mit dem Verein Tanzart stehen Kommunikation und der Klimawandel im Fokus.
- Die Musikerinnen und Musiker vom Jugend-Jazzorchester Sachsen sorgen für die akustische Untermalung.
- Der Verein Tanzart stammt aus Kirschau bei Bautzen.
Das Jugend-Jazzorchester Sachsen spielt jedes Jahr zwei Programme und lädt sich dazu immer neue künstlerische Leiter ein. Diesmal ist es Philipp Rumsch, ein vielbeachteter Pop- und Jazzmusiker aus Leipzig. Von Haus aus ist er Pianist und hat als solcher einst selbst beim Jugend-Jazzorchester mitgespielt.
Jetzt erlebt er das Orchester von der anderen Seite. Im Gespräch mit MDR KULTUR freut er sich: "Also ich find’s ganz toll, weil diese Zeit im Jugend-Jazzorchester für mich sehr prägend war. Und jetzt zurückzukommen in dieses Ensemble und dieses Miteinander zu sehen, dass das einfach immer noch wichtig ist, wie emphatisch da agiert wird – das ist einfach superschön!"
Kommunikation und Klimawandel im Fokus
Das Thema des Konzertprogrammes ist unsere heutige Kommunikation: digitalisiert, medial gefiltert, eingeengt in Meinungs-Bubbles. Was aber auch anklingt, und zwar in besonders düsteren Tönen, das ist der Klimawandel. Der beschäftigt Rumsch vor allem seit zwei Jahren, als der zweite Teilbericht des Weltklimarats erschienen ist.
Der Musiker sagt dazu: "Das war für mich, glaube ich, so die Initialzündung, dass ich gesehen habe, oh, wow, die Lage ist wirklich ernst, und auch dass ich emotional nochmal gemerkt habe, wow, das geht mir sehr nah und jetzt wird es Zeit zu handeln."
Jugend-Jazzorchester Sachsen
Das Jugend-Jazzorchester Sachsen besteht aus zwanzig jungen Musikerinnen und Musikern. Manche gehen noch zur Schule, andere studieren schon.
So wie David Polini, der klassisches Fagott studiert. Dass er mit seinem Instrument in einer Big Band spielt, ist für ihn eine willkommene Abwechslung. Auch spieltechnisch gibt es andere Herausforderungen, erläutert er: "Ich versuche, so wenig klassisch wie möglich zu spielen. Dass man eben zum Beispiel kein klassisches Vibrato spielt oder dass die Ton-Enden definierter sind. Das ist auch von der Art des Instruments her, beim Fagott, immer eine Herausforderung. Aber es macht halt Spaß!"
Warum der zeitgenössische Tanz aufs Land gehört
Der Verein Tanzart stammt aus Kirschau bei Bautzen und will zeitgenössischen Tanz in den ländlichen Raum bringen.
Das ist wie Familie. Wir tanzen fast alle schon über zwanzig Jahre miteinander.
Wie das funktioniert und welche Chancen darin liegen, erläutert die Choreografin und Gründerin des Vereins Jana Schmück: "Was wir ganz stark versuchen, ist auch Gemeinschaft zu bilden. Und das fehlt, glaube ich, im Moment überall – im ländlichen Raum aber besonders. Und da kann man im zeitgenössischen Tanz natürlich viel mehr die unterschiedlichen Körper als solches und auch Bewegungsmöglichkeiten abholen und hat mehr Freiraum, mit Unterschiedlichkeit umzugehen."
Zusammenhalt wie in einer Familie
Die Gemeinschaft innerhalb der Tanzkompanie ist offensichtlich stark. So stark, dass die Mitglieder extra ihre Ferien geopfert oder sich Urlaub genommen haben, um beim Projekt "Osmosis" dabei zu sein.
So wie Laura Böhme, die sonst als Marketingexpertin arbeitet und den Zusammenhalt hervorhebt: "Das ist wie Familie. Wir tanzen fast alle schon über zwanzig Jahre miteinander."
Auch Maxi Kregler, im richtigen Leben Controllerin in einem städtischen Betrieb, ist begeistert: "So ein Projekt ist, denke ich mal, auch einmalig für uns als Hobbytänzer. So ein großes Projekt mit so einem großen Orchester machen zu dürfen – ich denke, das ist für selbst Profis nicht alltäglich."
Quelle: MDR KULTUR (Felicitas Förster), redaktionelle Bearbeitung: op
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 16. Februar 2024 | 12:10 Uhr