Das Terrassenufer in der Altstadt ist am Morgen im Nebel vom Hochwasser der Elbe überflutet. Der Pegelstand der Elbe in Dresden beträgt momentan 5,83 Meter.
Noch sind die Anleger der Weißen Flotte überschwemmt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Sachsen Ticker zum Hochwasser: Wasser geht zurück- Weiße Flotte plant Neustart am Donnerstag

20. September 2024, 16:31 Uhr

In Sachsen entspannt sich die Hochwasserlage. Der Wasserstand an der Elbe fiel in Dresden unter die kritische Sechs-Meter-Marke, es gilt nun wieder Alarmstufe 2. Auch an der Neiße sinken die Pegelstände. In den Hochwasser-Gebieten in Österreich, Polen und Tschechien sowie in der Slowakei beginnen die Aufräumarbeiten. Erste erste Katastrophenregionen haben Hilfe aus Sachsen angenommen. Wir berichten im Liveticker.

16:06 Uhr | Dresden hebt Alarmstufe 2 auf

Die Stadt Dresden wird am Sonnabend um 12 Uhr die Hochwasser-Alarmstufe 2 aufheben. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Grund sei der Rückgang der Wasserstände an den Elbepegeln in Schöna und Dresden. Außerdem sei im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe und Moldau kein nennenswerter Regen zu erwarten, hieß es als Begründung. Hochwasser-Alarmstufe 1, die ab einem Pegelstand von fünf Metern in Dresden gilt, bleibt den Angaben zufolge aber in Kraft. Aktuell (Freitag, 16 Uhr) beträgt der Elbepegel in Dresden laut Landeshochwasserzentrum 5,30 Meter.

15:44 Uhr | So können sich Kommunen für den Klimawandel wappnen

Das aktuelle Hochwasser erinnert wieder daran, dass sich Städte und Gemeinden, aber auch die Einwohnerinnen und Einwohner, besser auf die Extremwetterereignisse einstellen müssen. Während der Einzelne in seinem Garten beispielsweise Flächen entsiegeln kann, gibt es für größere Kommune sogenannte Schwammstadtkonzepte, um Wasser besser aufzunehmen und zu speichern.

Die Elbwiesen gegenüber der Altstadt sind am Morgen im Nebel vom Hochwasser der Elbe überflutet. Der Pegelstand der Elbe in Dresden beträgt momentan 6,10 Meter. mit Video
Die Elbwiesen gegenüber der Altstadt sind am Morgen im Nebel vom Hochwasser der Elbe überflutet. Der Pegelstand der Elbe in Dresden beträgt momentan 6,10 Meter. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

13:57 Uhr | Neustart in die Saison der Weißen Flotte

Der Pegel der Elbe sinkt weiter. Die Hydrologen des Landeshochwasserzentrums rechnen damit, dass in der Nacht der Wasserstand am Pegel der Landeshauptstadt unter die Sechs-Meter-Marke sinkt - also unter den Wert für die zweithöchste Alarmstufe.

Die historischen Dresdner Elbdampfer und modernen Salonschiffe bleiben trotzdem noch mindestens eine Woche in Zwangspause. "Wir haben entschieden, dass wir nicht vor nächstem Donnerstag wieder fahren", sagte ein Sprecher der Weiße Flotte Sachsen GmbH. Wenn es der Wasserstand erlaubt, müssten zunächst die Anlegestellen gereinigt, gesicherte Technik wieder installiert, Ticket- und Küchengebäude wieder eingerichtet werden. "Wir hoffen, dass wir die Saison noch nutzen können", so der Sprecher.

10:31 Uhr | Hochwasserlage in Europa weiter kritisch

Während in Dresden die Elbe am Donnerstagmittag den Hochwasserscheitel erreicht hat, ist die Hochwasserlage in anderen Teilen Europas weiter kritisch. Nach Österreich, der Slowakai, Polen und Tschechien hat es auch Italien erwischt. In Norditalien gibt es nun schwere Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen.

08:55 Uhr | Hochwasser bis zum Ende des Monats erwartet

Nach Informationen der Landeshochwasserzentrale ist der Elbe-Pegel in Dresden mittlerweile unter die 6-Meter-Marke gefallen. Aktuell sind es rund 5,70 Meter. Die Elbe ist der einzige Fluss in Sachsen, der noch Hochwasser führt. Bis alle Alarmstufen aufgehoben werden können, wird es vorraussichtlich bis Ende des Monats dauern.

07:19 Uhr | Hochwasser in Görlitz- Warnung zu spät?

Die Prognosen des Landeshochwasserzentrums von Sachsen waren auch beim aktuellen Hochwasser relativ zuverlässig. Für Einsatzkräfte sind sie ein wichtiger Anhaltspunkt, um beim Hochwasserschutz zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. In Görlitz allerdings musste die Feuerwehr ordentlich auf die Tube drücken: Der Scheitel des Hochwassers kam zweieinhalb Stunden eher als über das Frühwarnsystem angekündigt. Was ist passiert?

05:17 Uhr | Alarmstufe 3 in Dresden und Schöna aufgehoben

Die Pegelstände der Elbe in Sachsen gehen weiter zurück. Am Pegel Schöna, an der Grenze zu Tschechien, sank der Wert bis Freitagmorgen auf etwa 5,88 Meter. Damit wurde Alarmstufe 3 aufgehoben, und es gilt nun Warnstufe 2. Auch in Dresden fiel der Wasserstand unter die kritische Sechs-Meter-Marke und lag bei 5,83 Metern. Auch hier wurde Alarmstufe 2 wiederhergestellt. Der Hochwasserscheitel der Elbe hatte am Donnerstag den sächsischen Flussabschnitt erreicht, so das Landeshochwasserzentrum.

04:30 Uhr | Vorbereitung auf Hochwasser: Sorge an der Oder wächst

Orte entlang der deutsch-polnischen Oder bereiten sich seit Tagen auf eine Verschärfung der Hochwasserlage vor. Bisher gilt die niedrigste Alarmstufe entlang der Flussabschnitte bei Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt und Ratzdorf. Die Wasserstände steigen jedoch weiter an und könnten sich Mitte der Woche zuspitzen. Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und andere Organisationen sind einsatzbereit, um Überschwemmungen zu verhindern. In Frankfurt (Oder) wurde eine mobile Hochwasser-Schutzwand errichtet, und eine Hotline für besorgte Anwohner ist aktiv. Die Stadt bietet auch dem polnischen Nachbarort Slubice Unterstützung an.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ruft zur Wachsamkeit auf, da in einigen Abschnitten der Oder bald die höchste Alarmstufe 4 erreicht werden könnte. In Frankfurt wird für die erste Wochenhälfte Alarmstufe 3 erwartet, während in Ratzdorf bereits am Montagabend mit dieser Stufe gerechnet wird.

Donnerstag, 19.September 2024

17:56 Uhr | Dresden und Sachsen unterstützen Breslau im Hochwasser

Sachsen und die Stadt Dresden unterstützen die vom Hochwasser schwer getroffene Region um die polnische Metropole Wroclaw (Breslau). Man habe aus Breslau eine Meldung bekommen, welche Sachen nun dringend gebraucht würden, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber. Das betreffe unter anderem Feldbetten, Decken und Verpflegung. "Wir sind sehr froh, dass das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hier unterstützend mitwirkt." Man habe für den aktuellen Transport etwa 50.000 Euro in die Hand genommen. 

Kisten mit der Hilfslieferung für die vom Hochwasser betroffene Region Niederschlesien werden beim DRK auf einen LKW verladen.
Mitarbeiter des DRK laden die Hilfsgüter auf einen Lkw. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

15:14 Uhr | Neißebrücke in Ostritz bleibt gesperrt

Die Fußgängerbrücke über die Neiße in Ostritz bleibt weiterhin gesperrt. Das teilte Bürgermeisterin Stephanie Rikl mit. Grund ist der schlechte bauliche Zustand der Brücke. So seien die Holzbohlen der Brücke morsch und teilweise schon durchgebrochen. Die Stadt Ostritz hatte die Löcher notdürftig flicken lassen. Das Hochwasser habe den Zustand aber nochmal verschlechtert. Es herrsche Unfallgefahr, heißt es aus dem Rathaus.

Zuständig für die Brücke ist die polnische Seite. Die Kreisverwaltung Zgorzelec habe jetzt Reparaturarbeiten beauftragt. Diese sollen bis zum 17. Oktober abgeschlossen sein. Bis dahin hat das Eisenbahnunternehmen ODEG einen Schienenersatzverkehr zwischen Hagenwerder und Ostritz eingerichtet, da die Haltestelle Krzewina Zgorzelecka derzeit nicht über die Neißebrücke erreichbar ist.

13:30 Uhr | Wasser in Dresden geht langsam zurück

In Dresden hat der Elbpegel offenbar den Höchststand passiert. Seit dem Morgen fiel er um zwei Zentimeter und liegt jetzt laut Hochwasserzentrale bei 6,08 Meter. Die Stadt rechnet mit einem langgezogenen Hochwasserscheitel, alle Schutzmaßnahmen bleiben in Kraft. In Riesa verharrt der Pegel seit dem Morgen bei 6,66 Meter. Wegen unterschiedlicher Topografie lassen sich beide Pegel aber nicht vergleichen.

12:43 Uhr | Binnenhäfen kommen durch Hochwasser in Zeitdruck

Die Elbe bleibt für die Binnenschifffahrt bis auf Weiteres gesperrt. Für die Sächsische Binnenhöfen Oberelbe GmbH ist das ein großes Problem, wie Geschäftsführer Heiko Loroff MDR SACHSEN sagte. "Große und sperrige Güter können wir derzeit nicht verladen. Das lagert in den Häfen und wir warten auf sinkende Wasserstände und darauf, dass die Brücke in Dresden beräumt wird", so Loroff. Man prüfe jetzt, inwieweit der geplante Weitertransport über Seeschiffe ab Hamburg noch realistisch ist. "Wenn der Elbpegel rechtzeitig fällt, ist für Güter aus Dresden das Seeschiff noch erreichbar", sagte Loroff. Für die Güter aus Tschechien werde der Abtransport über die Donau geprüft.

Luftbild des Hafens in Dresden, im Gegenschein der aufgehenden Sonne
Der Alberthafen in Dresden ist derzeit nicht schiffbar. (Archivbild) Bildrechte: SBO

10:58 Uhr | Scheitel in Dresden angekommen

Das Hochwasser der Elbe in Sachsen hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Wie die Landeshochwasserzentrale mitteilte, bewegt sich der sehr langgestreckte Hochwasserscheitel seit dem Morgen im Raum Dresden. Am Elbepegel in Dresden geht der Wasserstand demnach bereits leicht zurück. Am Pegel Riesa wird der Hochwasserscheitel heute Abend erwartet. Die Elbe ist den Angaben zufolge der einzige Fluss, der in Sachsen aktuell noch Hochwasser führt.

10:18 Uhr | Wetter bleibt weitestgehend sonnig

Gute Nachrichten für die Hochwassergebiete in Sachsen: Das Wetter bleibt aller Voraussicht nach auch in den kommenden Tagen spätsommerlich. Nach einem nebligen Morgen scheint am Donnerstag überall die Sonne mit ein paar Quellwolken. Am Nachmittag sind vereinzelt Schauer und Gewitter im Erzgebirge und der Region Leipzig möglich. Oft bleibt es aber durchweg trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 und 24 Grad. Auch in den kommenden Tagen bleibt es trocken bei 18 bis 23 Grad. Am Wochenende gibt es mit viel Sonne besten Spätsommer. An den Temperaturen ändert sich wenig.

09:15 Uhr | Hochwasser der Elbe wird länger bleiben

Das Hochwasser der Elbe wird wahrscheinlich eine ganze Weile dauern. Laut Prognose soll das Wasser sehr langsam abfließen, auch wegen der Steuerung in den Moldau-Kaskaden zum Schutz der flussabwärts liegenden tschechischen Hauptstadt Prag. Hydrologen gehen davon aus, dass das Elbe-Hochwasser möglicherweise bis Ende September anhält. 

07:34 Uhr | Weiße Flotte bereitet sich auf Neustart vor

Die Weiße Flotte in Dresden bereitet sich auf einen Neustart nach dem Hochwasser vor. Wie Flottensprecher Christoph Springer sagte, muss das Wasser bis auf vier Meter zurückgehen. Dann könnten die Brücken wieder sicher durchfahren werden. Außerdem seien Aufräumarbeiten an den Schiffsanlegern notwendig. "Wir haben einen Fahrplan erstellt", so Springer. Nach Carolabrücke und Hochwasser sei dieser aber eine "Schadensbegrenzung."

Die Anleger für die Schiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt sind vom Hochwasser der Elbe umspült. Im Hintergrund ist die Altstadtkulisse und die teilweise eingestürzte Carolabrücke zu sehen.
Noch sind die Anleger der Dampfer in Dresden vom Hochwasser überspült. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

07:03 Uhr | Aufräumarbeiten in Osteuropa beginnen

In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den Wassermassen zu kämpfen. In Polen und Tschechien unterstützen auch Soldaten. Allerdings geben die Behörden noch keine Entwarnung. Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mehr als 20 Menschen durch das Hochwasser ums Leben.

Nachrichten

Eine Tatra Straßenbahn steht in braunem Wasser 1 min
So ist beispielsweise die Donau in der slowakischen Hauptstadt Bratislava an vielen Stellen über die Ufer getreten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Mi 18.09.2024 15:24Uhr 00:35 min

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06:41 Uhr | Höchster Stand der Elbe wohl am Donnerstag

In Dresden sowie in Schöna an der Grenze zu Tschechien wird der Hochwasserscheitel am Donnerstag erwartet. In Dresden war der Fluss am Mittwoch über die Marke von sechs Metern gestiegen. Es gilt weiter die zweithöchste Alarmstufe 3.

04:31 Uhr | Steigende Oder-Pegel: Krisenstäbe beraten über Hochwasserschutz

In Kommunen entlang der Oder kommen Krisenstäbe zusammen, um über Schutzmaßnahmen gegen steigende Flusspegel zu beraten. In Frankfurt (Oder) wurde eine Spundwand errichtet und eine Hotline für Betroffene geschaltet. Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) betont, man bereite sich vorsorglich auf mögliche schlimmere Szenarien vor.

Am Mittwoch wurde in Brandenburg Hochwasseralarm der Stufe 1 ausgerufen. Es wird ab Donnerstag mit Überschwemmungen von Auen und Wiesen gerechnet. Die Regionen bereiten Sandsäcke und Deichwachdienste vor. Freiwillige Deichläufer werden noch gesucht, um Schäden an den Dämmen frühzeitig zu erkennen.

Mittwoch, 18. September 2024

21:18 Uhr | Elbpegel in Dresden bei 6,09 Meter

In Dresden hat der Elbpegel laut Landeshochwasserzentrum gegen 21:15 Uhr einen Stand von 6,09 Meter erreicht. In reichlich 13 Stunden ist der Pegel damit um neun Zentimeter gestiegen. Die Sechs-Meter-Marke und damit Alarmstufe 3 war den Angaben zufolge am Mittwoch um 8 Uhr überschritten worden.

19:54 Uhr | Forscher: Hochwasser durch Klimawandel

Das aktuelle Hochwasser an Elbe, Oder und Neiße ist nach Einschätzung des Potsdamer Instituts für die Erforschung der Klimafolgen eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen. Danach sind die vorhergesagten Szenarien vielfach eingetreten. Alle schweren Hochwasser an der Elbe 2002 und 2013, an der Oder 1997 und im Ahrtal 2021 hätten ihren Ursprung im Mittelmeergebiet gehabt. Dort sei das Wasser an der Oberfläche vier bis fünf Grad wärmer als normal. Deshalb werde die Atmosphäre mit sehr viel Wasser aufgefüllt. Wo sich die Regenmassen entluden, sei dann eher zufällig. Ein zu starker Klimawandel müsse vermieden werden, andernfalls seien weitere Extremwetter-Ereignisse nicht mehr zu beherschen.

17:44 Uhr | Binnenschifffahrt sucht Umleitungen

Die sächsische Binnenschifffahrt prüft derzeit, inwieweit Schiffe umgeleitet werden können, die durch das Hochwasser und die eingestürzte Carolabrücke festsitzen. Engpässe bei der Warenversorgung seien nicht zu befürchten, sagte Geschäftsführer Heiko Loroff MDR SACHSEN: "Wenn der Elbpegel rechtzeitig fällt, ist für die Güter aus Dresden das Seeschiff noch erreichbar. Für die Güter aus Tschechien wissen wir heute schon, dass diese Güter über andere Wege transportiert werden müssen." Aktuell betreffe das drei Schiffe in Tschechien, die im Auftrag der sächsischen Binnenschifffahrt unterwegs seien. Sie hätten Düngemittel, Getreide und Salz geladen.

16:55 Uhr | Arche Nova hilft in tschechischem Hochwassergebiet

Die Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova unterstützt die Arbeiten im tschechischen Hochwassergebiet von Ostrava - der Partnerstadt Dresdens. Derzeit werde die Lieferung von 15 Bautrocknern organisiert, die in einem solchen Katastrophenfall erfahrungsgemäß schwer erhältlich und zudem sehr teuer seien, teilte die Organisation mit. Dafür stelle man 10.000 Euro aus dem eigenen Nothilfefonds bereit. Weitere Maßnahmen würden geprüft.

Ein Frau wirft einen Geldschein in eine Spendenbox des Dresdner Vereins Arche Nova.
Die Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova war schon in vielen Gegenden auf der Welt im Einsatz. Nun kümmert sie sich um Hochwasseropfer in Tschechien. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

16:44 Uhr | Hochwasserscheitel für Donnerstag erwartet

Während sich die Situation an den Flüssen in Ostsachsen deutlich entspannt, steigt das Wasser an der Elbe in Sachsen noch leicht an. Der langgestreckte Hochwasserscheitel in Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut Landeshochwasserzentrum für die zweite Nachthälfte zum Donnerstag erwartet, in Dresden dann am Donnerstagvormittag. Die Alarmstufe 4, die unter anderem eine unmittelbare Gefährdung für Menschen bedeutet, wird den Angaben zufolge an keinem der sächsischen Elbpegel erreicht. In Dresden wurde die Sechs-Meter-Marke und damit Alarmstufe 3 am Mittwochmorgen überschritten. 

Die Elbe in Dresden hat an einigen Stellen auch den Elberadweg bereits überflutet.
Obwohl die Elbe in Dresden an einigen Stellen auch den Elberadweg überflutet hat, setzen manche Radfahrer trotzdem ihre Fahrt fort. Bildrechte: MDR/Ilka Nozon

13:44 Uhr | Auch Landeskirche sammelt Spenden

Auch die evangelische Landeskirche und die Diakonie Sachsen rufen zu Spenden für die Menschen in den Hochwasserregionen in Mittel- und Osteuropa auf. Laut Mitteilung wollen sie zur Unterstützung 15.000 Euro aus ihrem Nothilfefonds zur Verfügung stellen. Die Landeskirche unterhält langjährige Beziehungen zu Polen und Tschechien und will schnell finanziell helfen.

Laut Diakonie-Katastrophenhilfe muss nun vor allem die Hilfe nach dem zurückgehenden Wasser vorbereitet werden. Da Gebäude und Wohnungen getrocknet und zerstörtes Inventar ersetzt werden muss, liefert sie in einem ersten Schritt 100 Bautrockner nach Tschechien und Polen - erste Anfragen danach seien bereits eingegangen.

13:10 Uhr | Schlesische Museum Görlitz sammelt Spenden für Hochwasserbetroffene

Das Schlesische Museum in Görlitz hat eine Spendenaktion zugunsten der Hochwasser-Opfer in Polen gestartet. Das Museum sammelt Sachspenden, die am kommenden Freitag ins Glatzer Land nach Niederschlesien gebracht werden sollen. Die Region sei besonders stark betroffen, da dort zwei Staudämme gebrochen waren, weite Teile des Landes seien überflutet, so das Museum. Benötigt würden haltbare Lebensmittel, Hygiene- und Reinigungsmittel, Schaufeln, Eimer sowie Batterien, Taschenlampen und Powerbanks, teilte eine Museumssprecherin mit. Spenden können zu den Öffnungszeiten des Museums an der Brüderstraße abgegeben werden. Der erste Hilfstransport nach Glatz soll am Freitag starten.

12:15 Uhr | Lausitzer Neiße weiter auf dem Rückzug

Die Lausitzer Neiße zieht sich stetig in ihr Bett zurück. Die Hochwasserwarnung für das Flussgebiet im äußersten Osten Sachsens ist mittlerweile aufgehoben, wie das Landeshochwasserzentrum mitteilte. In Görlitz wurde am Mittag ein Pegelstand von 2,75 Meter gemessen, normal sind hier 1,61 Meter. In der Spitze waren es 4,52 Meter. In der Nacht zum Montag hatte der Pegel noch den Richtwert für die zweithöchste Alarmstufe 3 von 4,80 Meter und am Morgen dann mit 5,57 Meter das Maximum erreicht.

10:13 Uhr | Personenfähre in Pillnitz weiter in Betrieb

Trotz des Hochwassers läuft in Pillnitz der Fährbetrieb weiter. Zwar liegt zurzeit die Autofähre still, für Fußgängerinnen und Fußgänger ist die Überquerung der Elbe per Schiff allerdings möglich.

Eine Fähre über einen Fluss im Nebel
Die Pillnitzer Fähre im Morgennebel Bildrechte: MDR/Susanne Langhans

09:16 Uhr | Hilfe für Polen vom DRK Sachsen auf dem Weg

Eine erste Hilfslieferung des Deutschen Roten Kreuzes aus Sachsen ist auf dem Weg in die polnischen Hochwassergebiete. Wie der Sprecher des DRK Sachsen, Kai Kranich, MDR SACHSEN sagte, habe das polnische Rote Kreuz Hilfe angefragt. "Die Kollegen sind gerade ganz stark damit beschäftigt, Räume herzurichten, in denen gerettete Menschen unterkommen können", so Kranisch. Dafür sei nun eine Lieferung mit Betten und Decken auf dem Weg.

08:20 Uhr | Alarmstufe 3 in Dresden erreicht

Wie erwartet hat am Mittwochmorgen die Elbe in Dresden den Richtwert für die Alarmstufe 3 überschritten. Das bedeutet für die Anwohner, dass bebaute Fläche, überörtliche Straßen und Schienenwege überschwemmt werden können, so das Landeshochwasserzentrum. Am Pegel Schöna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge galt diese Stufe bereits - am Morgen lag der Wasserstand hier bei etwa 6,56 Meter.

Nach aktuellen Vorhersagen soll der Wasserstand im Laufe des Tages weiter steigen, bevor er in der Nacht auf Donnerstag wieder leicht sinkt. Demnach wird nicht erwartet, dass das Hochwasser die höchste Alarmstufe 4 ab sieben Metern erreicht wird. 

06:56 Uhr | Blick in die Nachbarländer

Während in Sachsen die Hochwassersituation weniger dramatisch abläuft als zunächst befürchtet, ist die Situation in Tschechien, Polen und Österreich teilweise katastrophal. In einigen Orten beginnen die Aufräumarbeiten nach der Flut. Ein Blick auf die aktuelle Situation:

Nachrichten

Ein mit einer Drohne aufgenommenes Foto zeigt die überflutete niederschlesische Kleinstadt im Südwesten Polens 1 min
Im Nordosten Tschechiens begannen am Montag schon teilweise die Aufräumarbeiten. Bildrechte: picture alliance/dpa/PAP | Maciej Kulczynski
1 min

Mo 16.09.2024 17:31Uhr 00:52 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-polen-tschechien-hochwasser-flut-aufraeumen-dammbruch-katastrophenzustand100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

06:08 Uhr | Elbpegel in Dresden und Schöna steigen weiter an

Die Pegelstände der Elbe in Dresden und Schöna (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) steigen weiter langsam an. In Dresden wurde die Alarmstufe 3 bisher nicht erreicht, wie das Landeshochwasserzentrum mitteilte. Am frühen Mittwochmorgen lag der Wasserstand bei 5,98 Metern, knapp unter der Sechs-Meter-Marke, ab der die dritte Alarmstufe ausgelöst wird. Laut Vorhersagen könnte dieser Wert jedoch noch im Laufe des Vormittags überschritten werden.

In Schöna wurde der Richtwert für Alarmstufe 3 bereits überschritten. Am Mittwochmorgen lag der Pegel dort bei 6,54 Metern. Die Hydrologen erwarten, dass der Wasserstand im Tagesverlauf weiter ansteigen wird. In der Nacht auf Donnerstag soll er dann wieder leicht sinken.

05:04 Uhr | Hochwasserlage in Sachsen entspannt sich weiter

Die Hochwasser-Lage in Sachsen entspannt sich auch am Mittwoch weiter. An mehreren Messstellen werden laut Landeshochwasserzentrum weiter sinkende Pegel erwartet. So könnte auch an der Schwarzen Elster in Neuwiese die Hochwasser-Alarmstufe 1 unterschritten werden. An der Elbe hingegen steigt der Pegel noch leicht. Der Blick richtet sich dabei auch auf die Pegelstände der Elbe in Tschechien. Man rechne mit dem Höchststand im tschechischen Ústí nad Labem am Mittwoch, sagte die Leiterin des Landeshochwasserzentrums, Kristina Rieth, bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

04:00 Uhr | Talsperren in Ostsachsen nach Regen gut gefüllt

Nach tagelangem Regen und Hochwasser sind die Talsperren und Rückhaltebecken in Ostsachsen wieder gut gefüllt. Die Wasserstände haben sich nach der Sommer-Trockenheit ausgeglichen. Laut Landestalsperrenverwaltung sind die wichtigsten Talsperren wie Bautzen (100 %), Quitzdorf (96 %), Gottleuba (97 %) und Lehnmühle (63 %) voll oder nahezu voll. Rückhalteraum ist verfügbar.

03:35 Uhr | Alarmstufe 1 an der Lausitzer Neiße in Podrosche aufgehoben

Die Hochwasserlage in Ostsachsen entspannt sich weiter. Der Wasserstand der Lausitzer Neiße sank am Pegel in Podrosche auf 2,96 Meter. Daher konnte die Alarmstufe 1 aufgehoben werden. Es wird erwartet, dass der Pegelstand weiterhin rückläufig sein wird.

02:23 Uhr | Brandenburg stellt sich auf Hochwassergefahr ein

In den Hochwassergebieten von Polen bis nach Österreich sind Einsatzkräfte im Kampf gegen die verheerenden Folgen der Flut beschäftigt. Besonders in Brandenburg, das an die Oder grenzt, bereitet man sich intensiv auf mögliche Überschwemmungen in den kommenden Tagen vor. Die Krisenstäbe in Brandenburg sind in Alarmbereitschaft, und Feuerwehren sowie andere Helfer stehen bereit für mögliche Hochwasser-Einsätze. Bürger engagieren sich aktiv, um ihre Häuser vor den drohenden Schäden durch das möglicherweise bevorstehende Hochwasser zu schützen. Die Situation bleibt angespannt, da die Wetterlage und die Entwicklung der Wasserstände an der Oder weiterhin beobachtet werden.

01:56 Uhr | Diese Hochwasser-Warnstufen gelten aktuell:

Alarmstufe 1:

  • Torgau/ Elbe, anhaltend Stufe 1
  • Neuwiese/ Schwarze Elster, keine Alarmstufe voraussichtlich ab 13 Uhr
  • Podrosche 3/ Lausitzer Neiße, keine Alarmstufe voraussichtlich ab 4 Uhr


Alarmstufe 2:

  • Dresden/ Elbe, Stufe 3 voraussichtlich ab 4 Uhr
  • Riesa/ Elbe, Stufe 3 voraussichtlich ab 19 Uhr


Alarmstufe 3:

  • Schöna/ Elbe, haltend Stufe 3

00:44 Uhr | "Aktion Deutschland Hilft" ruft zur Spende für Überschwemmungsopfer auf

"Aktion Deutschland Hilft" bittet um Spenden für die Nothilfe in den Überschwemmungsgebieten. Spenden können unter dem Stichwort "Hochwasser Mittel- und Osteuropa" auf folgendes Konto überwiesen werden:

IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (SozialBank)

Spenden sind auch online möglich unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

Das Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" koordiniert mit seinen Partnerorganisationen vor Ort umfassende Hilfsmaßnahmen. Organisationen wie ADRA und CARE, die eigene Länderbüros haben, arbeiten eng mit lokalen Partnern und Behörden zusammen, um die dringendsten Bedürfnisse der Betroffenen zu decken. Diese umfassen die Verteilung von Hygieneartikeln, Kleidung, Decken sowie Wasser und Nahrungsmitteln. Notunterkünfte werden eingerichtet, und die zerstörte Infrastruktur wird regelmäßig auf ihren Zustand überprüft und die Hilfsmaßnahmen angepasst.

MDR (cnj/ali/ben/phb/ama)/dpa/AFP

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 19. September 2024 | 19:00 Uhr

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