Zum Nachlesen Archiv | 16.09.2024: Ticker zum Hochwasser an Elbe, Spree und Neiße
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16. September 2024, 23:58 Uhr
In Österreich, Polen und Tschechien sowie in der Slowakei hat sich die Hochwasserlage durch anhaltenden Starkregen verschärft. Das hat auch Auswirkungen auf die Flüsse in Sachsen. In Görlitz trat die Neiße über die Ufer und überflutete zahlreiche Keller. Der Ticker vom Montag zum Nachlesen.
23:58 Uhr | Bautzen will polnischer Partnerstadt helfen
Dramatische Bilder aus Jelenia Góra haben am Montag das Bautzener Rathaus erreicht. Die polnische Partnerstadt kämpft gegen enorme Wassermassen, welche große Teile der Stadt in Mitleidenschaft gezogen haben. Bautzens Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) hat mit seinem Amtskollegen, Bürgermeister Michał Kryla, über Hilfsmaßnahmen gesprochen. Es wurde vereinbart, eine technische Unterstützung durch die Feuerwehr Bautzen sowie auch über den Landkreis Bautzen zu prüfen.
23:21 Uhr | Diese Hochwasserwarnungen gelten aktuell in Sachsen:
Alarmstufe 1
- Prischwitz/Hoyerswerdaer Schwarzwasser
- Lieske/ Spree
- Prodrosche/Lausitzer Neiße, Stufe 2 ab 1 Uhr
Alarmstufe 2
- Riesa/ Elbe, Stufe 3 ab Mittwoch 13 Uhr
- Dresden/ Elbe, Stufe 3 ab morgen 16 Uhr
- Görlitz/ Lausitzer Neiße, Stufe 1 ab morgen 7 Uhr
- Neuwiese/Schwarze Elster, keine Prognose
- Zescha/ Hoyerswerdaer Schwarzwasser, keine Prognose
Alarmstufe 3
- Schöna/ Elbe, anhaltend Stufe 3
22:36 Uhr | Freundliche Wetteraussichten
Der Dienstag startet durchwachsen. Hier und da ist noch mit Schauern zu rechnen, doch im Tagesverlauf wird es immer freundlicher und milder. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte von bis zu 24 Grad.
21:55 Uhr | Wasserwerk in Görlitz erhöht Sicherheitsvorkehrungen
Obwohl das Wasserwerk Weinhübel in Görlitz nicht direkt vom Hochwasser betroffen ist, haben die Stadtwerke Görlitz eigenen Angaben zufolge Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Das Wasserwerk stelle einen bedeutenden Teil der städtischen Trinkwasserversorgung sicher. Das Hochwasser habe bereits die umliegende Wasserschutzzone erreicht und teilweise überflutet, was potenzielle Auswirkungen auf die Wasserqualität haben könnte. Wie die Stadtwerke Görlitz mitteilten, wurde daher vorsorglich die Chlorung des Trinkwassers erhöht. Das ziele darauf ab, etwaige mikrobiologische Verunreinigungen, die durch das Hochwasser in die Wasserschutzzone eingetragen werden könnten, zu neutralisieren.
21:15 Uhr | In Görlitz gilt Alarmstufe 2
Für die Neiße in Görlitz gilt mit einem Pegelstand von 4,78 Metern Hochwasser-Alarmstufe 2. Heute Morgen war der Scheitelpunkt bei über 5 Metern und Warnstufe 3 erreicht worden. Seitdem sinkt der Pegel wieder leicht. MDR-Reporter Stefan Schmidt hat sich von der Lage in der Neiße-Stadt ein Bild gemacht.
20:51 Uhr | Scheitelpunkt in Torgau wohl Ende der Woche erreicht
Die Elbestadt Torgau im Landkreis Nordsachsen erwartet heute Abend einen Pegel von 5,53 Metern. Die Behörden rechnen damit, dass Ende dieser Woche bei einem Pegelstand von 7,40 Metern der Scheitelpunkt erreicht sein wird. Danach sollen die Pegelstände wieder sinken, sagte Bettina Klein, Sachbearbeiterin für besondere Gefahrenlagen der Stadt Torgau, im Gespräch mit MDR SACHSEN.
Bereits vor Ausrufen der Alarmstufe 1 habe die Stadt Sicherheitsvorkehrungen getroffen, sagte Klein. So seien die Parkplätze an der Elbe und am Oberhafentor gesperrt worden. "Wir haben jetzt am Wochenende die Bootsstege in unserem Wasserwanderrastplatz rausgenommen. Wir müssen verschiedene Leute informieren, unter anderem das Hauptgestüt Graditz", sagte Klein. Dies sei wichtig, damit das Einholen der Pferde auf den Elbwiesen entsprechend vorbereitet werden könne.
20:20 Uhr | Feuerwehr Dresden fühlt sich gut aufs Hochwasser vorbereitet
Nach Einschätzung der Hydrologen wird die Elbe den Richtwert der Alarmstufe 4 weder am Pegel Schöna noch am Pegel Dresden erreichen. Sie gehen davon aus, dass es in Dresden knapp in die Alarmstufe 3 gehe und die Elbe noch auf gut sechs Meter anschwellen werde. Die Hydrologen rechnen mit einem "sehr langgestreckten Hochwasserscheitel" ab Donnerstag in Schöna und in Dresden. Der höchste Wasserstand werde sich lange hinziehen und nicht schnell fallen, sagte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold.
Bei der Dresdner Feuerwehr atmet man wegen dieser Prognosen auf. Es gebe bisher keine Einsätze. Nur an einer Straße im Stadtteil Laubegast wurde am Sonntag ein Sandsack-Schutzwall angelegt. "In Laubegast wurde ein 30 Meter langer und 60 Zentimeter hoher Sandsackwall aus 2.000 Sandsäcken gebaut", sagte der Leiter des Katastrophenamtes, Michael Katzsch. Erfahrungsgemäß werde dieser ab einem Pegelstand von 6,40 Metern gebraucht. Derzeit liege der Wasserstand an der Augustusbrücke bei 5,73 Metern. Nun sei man im Stand-by und beobachte, wie sich die Prognosen entwickeln, sagte Katzsch. Für einen unerwarteten Anstieg der Wassermengen gebe es eine Reserve an Sandsäcken.
19:49 Uhr | DRK ruft zu Spenden für Hochwasseropfer auf
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bittet um Spenden für Hochwasseropfer und Hilfsprojekte in Polen und anderen Regionen Osteuropas. Es sei davon auszugehen, dass weitere Hilfeleistungen aus den Nachbarländern angefragt werden, teilte das DRK mit. Eine erste Hilfslieferung im Wert von 13.500 Euro aus Sachsen sei in der Nacht zu Montag in Polen eingetroffen. Eine Feldküche, Hygienesets und Feldbetten seien an das Polnische Rote Kreuz übergeben worden, hieß es. Das Führungs- und Lagezentrum des DRK Sachsen sei wegen der angespannten Lage in Osteuropa in erhöhter Alarmbereitschaft. Für schnelle und unbürokratische Hilfe wurde ein Spendenkonto eingerichtet.
19:17 Uhr | Schwarze Elster in Neuwiese erreicht Warnstufe 2
Der Wasserstand am Pegel der Schwarzen Elster in Neuwiese im Landkreis Bautzen hat Alarmstufe 2 erreicht. Prognosen hatten das ursprünglich erst für die kommende Nacht vorausgesagt. Derzeit liegt der Pegelstand bei 2,32 Meter, Tendenz leicht steigend.
19:03 Uhr | Notruf für völlig durchnässte Frau gerufen
Die Frau, die am Sonntagabend in Görlitz in die Neiße stürzte, hat der Fluss knapp einen Kilometer mit sich gerissen. Wie die Polizei Görlitz mitteilte, konnte sich die 46-Jährige flussabwärts an einem Wehr festhalten und sich ans Ufer retten. Die Frau war "vermutlich aus Leichtsinn" nahe eines Hotels an der Neiße in Görlitz zu nahe an den hochwasserführenden Fluss herangetreten. Unterkühlt wurde sie am Montagmorgen ins Krankenhaus gebracht.
Für die Inhaber der "Vierradenmühle" in Görlitz sei es einem Schock gleichgekommen, als eine Frau aus dem Wasser auf ihre Terrasse stieg, berichtet Inhaberin Ewelina Cerobska. Sie und ihr Mann hätten plötzlich die durchnässte Frau am Tor der unteren Terrasse erblickt und sofort einen Krankenwagen alarmiert, berichtet Cerobska. Obwohl die Polizei bisher nicht bestätigte, dass es sich um die gleiche verunglückte Frau handelt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um die 46-Jährige handelt.
18:12 Uhr | Dresdner Oktoberfest baut nicht in der Flutrinne auf
Am 26. September startet das Dresdner Oktoberfest. Eigentlich sollte der Aufbau der Festzelte in diesen Tagen in der Flutrinne beginnen. Aufgrund des Hochwassers ist das aber nicht möglich. "Das Oktoberfest hat sich in Abstimmung mit der Messe einen höheren Standpunkt gesucht und wird nach meiner Kenntnis nicht in der Flutrinne aufbauen", erklärte René Herold, Leiter des Umweltamtes, in einer Pressekonferenz.
17:46 Uhr | Eingestürzte Carolabrücke hat wenig Einfluss auf Pegelstand
Der in der Elbe liegende, abgestürzte Teil der Carolabrücke hat nach Einschätzung der Stadt derzeit keine Auswirkungen auf den steigenden Pegelstand. "Es kann klar gesagt werden, dass der Wasserstand durch den Brückenteil nicht beeinflusst wird", sagte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold. Das zeige der Wasserstand am Pegel Dresden, der an der benachbarten Augustusbrücke flussabwärts liege.
Es kann klar gesagt werden, dass der Wasserstand durch den Brückenteil nicht beeinflusst wird.
Laut Herold wird durch den eingestürzten Brückenteil zwar die Strömungsgeschwindigkeit der Elbe flussabwärts beeinflusst. Das sei aber alles "beherrschbar". Bis zur nächsten Flussquerung werde das bereits wieder ausgeglichen. Flussaufwärts entsteht nach ersten Schätzungen ein Aufstau von 20 bis 30 Zentimetern Höhe bis zur etwa 2,5 Kilometer entfernten Waldschlößchenbrücke, leicht unter den vorab berechneten bis zu 50 Zentimetern.
17:23 Uhr | Diese Hochwasserwarnungen gelten aktuell in Sachsen:
Alarmstufe 1
- Bischofswerda/ Wesenitz, keine Prognose
- Neuwiese/ Schwarze Elster, Stufe 2 ab morgen 1 Uhr
- Bautzen 1/ Spree, keine Prognose
- Lieske/ Spree, Stufe 1 ab morgen 7 Uhr
- Gröditz 2/ Löbauer Wasser, keine Prognose
Alarmstufe 2
- Riesa/ Elbe, Stufe 3 ab Mittwoch 4 Uhr
- Dresden/ Elbe, Stufe 3 ab morgen 10 Uhr
- Zescha/ Hoyerswerdaer Schwarzwasser, keine Prognose
- Prischwitz/ Hoyerswerdaer Schwarzwasser, keine Prognose
Alarmstufe 3
- Schöna/ Elbe, anhaltend Stufe 3
- Görlitz/ Lausitzer Neiße, Stufe 2 ab heute 19 Uhr
17:04 Uhr | 11 Todesopfer wegen Hochwasser in Europa
In den Hochwassergebieten in Polen ist die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen. Die Regierung in Warschau kündigte unterdessen Soforthilfen in Höhe von umgerechnet 230 Millionen Euro an. Damit sollen die von den Überschwemmungen betroffenen Orte und Menschen unterstützt werden, wie Ministerpräsident Donald Tusk sagte. Bei dem Hochwasser in Teilen Österreichs, Polens, Rumäniens und Tschechiens ist die Zahl der Toten mittlerweile auf mindestens elf gestiegen.
16:42 Uhr | Tiere kehren in Zittau wieder in Gehege zurück
Nachdem sich die Hochwassersituation an der Neiße in Zittau seit der Nacht auf Montag entspannt hat, hat der Tierpark angekündigt, seine Tiere nach und nach wieder in die Gehege zurückzubringen. Sie waren übers Wochenende in Sicherheit gebracht worden. Der Tierpark will ab morgen wieder für Besucher öffnen.
16:19 Uhr | Dampfer der Weißen Flotte im Schutzhafen
Der Betrieb der Dampfer und Schiffe der Weißen Flotte Dresden ist auf unbestimmte Zeit eingestellt. "Wir haben unsere Fahrten seit Sonntag eingestellt. Das gilt bis auf Weiteres je nach Hochwasserlage", sagt Pressesprecher Christoph Springer. Die Dampfer und Schiffe verbleiben demnach an den jeweiligen Anlegestellen, zwei Dampfer in der Sächsischen Schweiz verbleiben im Schutzhafen Prossen. Auch um die beiden am Terrassenufer in Dresden lagernden Salonschiffe mache man sich keine Sorgen, sagt Springer. "Die Motorschiffe haben beim 'Jahrhunderthochwasser' 2002 bei einem Pegel von 9,40 Meter sicher am Terrassenufer gelegen."
15:53 Uhr | Görlitzerin rettet Habseligkeiten aus Keller
In der Görlitzer Altstadt in der Hotherstraße sind mehrere Keller und Hinterhöfe auf der Neißeseite vollgelaufen. "Ich habe gestern Nacht noch bis zwei Uhr Sandsäcke geholt, dann bin ich schlafen gegangen. Früh um fünf hat mich der Hund geweckt und da war der Hof schon dreiviertel voll", berichtet eine Anwohnerin. Sie habe versucht, noch ein paar Habseligkeiten aus dem vollgelaufenen Keller zu retten. "Weihnachtszeug und so ein paar Sachen, an denen man hängt."
Das Wasser habe sich seinen Weg in den Hof offenbar durch eine Tür in einer Mauer gebahnt, die das Wohnhaus vom Fluss abschirmt. "Wir haben Sandsäcke davor gelegt, aber das hat nichts gebracht", sagt die Anwohnerin. Sie sei enttäuscht von den Prognosen. Alarmstufe 3 ist in Görlitz einige Stunden früher erreicht worden, als gestern noch vom Landeshochwasserzentrum prognostiziert.
15:13 Uhr | Bürgermeister von Bad Schandau erleichtert
Thomas Kunack, Bürgermeister von Bad Schandau, ist erleichtert, dass die Hochwasserprognosen nicht eingetreten sind. "Die Prognosen haben deutlich mehr Wasser angezeigt und das ist nicht eingetreten", sagte er MDR SACHSEN. Nun könne anders geplant werden. Zur Vorsorge seien zum Beispiel eine Kita und die Grundschule geräumt worden. "Morgen bleiben die Einrichtungen noch geschlossen", so Kunack. "Aber am Mittwoch geht es dann wieder los."
14:45 Uhr | In Görlitz hat die Neiße den Scheitelpunkt überschritten
In Görlitz hat die Neiße den Scheitelpunkt überschritten. "Langsam sinkt der Fluss, aber entspannen können wir uns erst wieder bei unter drei Metern", sagt Kreisbrandmeister Björn Mierisch MDR SACHSEN. Aktuell liegt der Wasserstand bei 5,27 Metern. Mierisch bittet darum, den Hochwassertourismus zu unterlassen, nachdem heute früh eine Frau in die Neiße stürzte. Die Frau konnte gerettet werden und kam mit leichten Unterkühlungen ins Krankenhaus.
Mierisch sagte mit Blick auf die starke Strömung: "Wir können niemanden retten, der in die Fluten reinstürzt. Von Weitem kann man schauen, aber bitte nicht dicht ans Wasser rangehen.“ In Zittau werden die Schutzmaßnahmen laut Mierisch langsam zurückgefahren, in Görlitz soll bis morgen früh alles so bleiben. "Es ist unklar, was noch aus der Witka reinfließt", so der Kreisbrandmeister.
14:10 Uhr | Feuerwehr in Dresden auf steigende Wasserstände vorbereitet
Die Dresdner Feuerwehr ist mit dem Verlauf des Hochwasserschutzes in Dresden zufrieden. Derzeit sind alle Maßnahmen soweit abgeschlossen, teilte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am frühen Nachmittag über Instagram mit. "Wir beobachten gemeinsam mit dem Umweltamt die Lage und schreiten ein, wenn die Pegelstände weiter nach oben gehen." Die Stadtteilfeuerwehren in Laubegast und Cossebaude würden vorsorglich Sandsäcke befüllen, so Klahre.
14:01 Uhr | Innenminister Schuster in Görlitz
Sachsens Innenminister Armin Schuster hat sich heute in Görlitz vor Ort ein Bild von der Hochwasserlage in Sachsen gemacht. In Gedanken sei er bei Österreich, Tschechien und Polen, die viel stärker betroffen seien. "Obwohl sie so betroffen sind, hilft uns deren Management auch", sagte der CDU-Politiker über die Zusammenarbeit mit Polen und Tschechien. Sachsen sei gut vorbereitet und gut darin, Maßnahmen umzusetzen. "Aber wir müssen wachsam bleiben", so Schuster. "Die Wetterphänomene werden stärker, deswegen glaube ich, dass wir diese Woche gerade noch so mit einem blauen Auge davonkommen."
13:54 Uhr | Bundesregierung will Nachbarländern helfen
Die Bundesregierung hat den von Hochwasser betroffenen Menschen in mehreren europäischen Ländern ihre Unterstützung zugesagt. Das Technische Hilfswerk stehe bereit, um den Menschen in den Nachbarländern zu helfen, erklärt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Auch die Lage in Deutschland werde genau beobachtet.
13:40 Uhr | Fährbetrieb in Dresden eingestellt
In und um Dresden fährt derzeit keine Fähre mehr über die Elbe. Bis zum Vormittag war die Fähre in Niederpoyritz noch auf dem Fluss unterwegs. Mittlerweile ist auch diese Verbindung aufgrund des Hochwassers unmöglich.
13:31 Uhr | Hilfslieferung aus Sachsen für Polens Hochwassergebiete
Angespannt ist die Situation weiterhin in Polen und Tschechien. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in der Nacht zum Montag eine erste Hilfslieferung nach Niederschlesien gebracht. Wie ein DRK-Sprecher mitteilte, sind in Jelenia Gora neben einer Feldküche Hygienesets und Feldbetten an das Polnische Rote Kreuz übergeben worden. Das DRK Sachsen geht davon aus, dass aus den Nachbarländern weitere Hilfe angefragt wird. Die Hilfsorganisation hat ein Spendenkonto eingerichtet. Sachspenden können jedoch keine gesammelt werden, so der Sprecher.
13:05 Uhr | Gastwirte in Laubegast bereiten sich vor
Auch am Restaurant "Hof Zwanzig" in Dresden-Laubegast laufen die Vorbereitungen auf steigende Wasserstände. Zum Schutz haben die Besitzer bereits Sandsäcke organisiert. "Wir fühlen uns gut vorbereitet", erzählt Lisa Tran MDR SACHSEN. Ihrem Bruder gehört das Restaurant, sie sei zum Helfen vorbeigekommen. "Die Gäste haben zum Glück Verständnis dafür, dass wir derzeit geschlossen haben", sagt sie.
12:10 Uhr | Wasser in Zittau auf dem Rückzug
Auch in Zittau hat sich die Hochwasserlage mittlerweile etwas entspannt. Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker sagte MDR SACHSEN, man habe die Alarmstufe 4 nur für etwa drei Stunden überschritten. "Wir sind froh, dass jetzt wieder Platz in den Flüssen ist", so Zenker von der Wählergemeinschaft "Zittau kann mehr". Wenn jetzt weiterer Regen hinzu komme, dann sei die Gefahr nicht mehr so groß.
11:52 Uhr | Ende des Regens - Umweltamt erwartet teilweise Entspannung
Mit dem im Tagesverlauf erwarteten Ende des Dauerregens in Sachsen gehen die Hydrologen von einer Entspannung der Lage in den ostsächsischen Flussgebieten aus. "In der Lausitzer Neiße in Görlitz ist der Scheitel durch, dort geht das Wasser leicht zurück", sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. In Spree, Schwarzer Elster und den Nebenflüssen der Oberen Elbe setze sich der Anstieg leicht und moderater fort.
Der Wasserstand in der Elbe steigt unterdessen weiter. Nach Einschätzung der Hydrologen wird der Richtwert der Alarmstufe 4 am Pegel Dresden aber nicht erreicht. Man gehe davon aus, dass die Elbe dort auf gut sechs Meter anschwellen und damit noch knapp in die nächste Alarmstufe 3 kommen werde, hieß es.
10:54 Uhr | Sandsäcke als Schutz vor Krankenhaus in Dresden
Am Diakonissenkrankenhaus in Dresden laufen die Vorbereitungen für ein weiteres Ansteigen der Elbe. Nach Angaben eines MDR-Reporters sind an der Straße vor dem Krankenhaus Sandsäcke abgelegt worden.
10:42 Uhr | Gärten bei Görlitz-Weinhübel unter Wasser
Auch in Görlitz-Weinhübel ist das Wasser über die Ufer getreten. Grenzpfähle stehen unter Wasser und einzelne Gärten sind überschwemmt. Gabriele und Werner Paul wohnen ganz in der Nähe der Neiße und machen sich ein Bild von der Lage. "Wir hatten mehr befürchtet", sagt Frau Paul ruhig. Bei dem großen Hochwasser 2010 war das Wasser bis in ihr Haus gekommen.
Ein weiterer Anwohner, der noch näher an der Neiße wohnt, ist hingegen angespannt. Er sei seit zwei Uhr wach, sagt er MDR SACHSEN. Das Wasser reicht bis kurz vor sein Haus.
10:30 Uhr | Obermühle in Görlitz durch Neiße teilweise überschwemmt
Teile der Görlitzer Obermühle stehen unter Wasser. Restaurant- und Hotel-Inhaber Jörg Daubner wirkt dennoch gelassen. Das Warnsystem habe gut funktioniert, sagt er MDR SACHSEN. "Nur der Getränkekeller steht unter Wasser, sonst ist alles entspannt". Bis zur Gaststube fehlten noch eineinhalb Meter.
Einer der Hotelgäste geht am Vormittag mit seinem Hund spazieren. Olaf Peters nimmt die Situation weniger gelassen. "Da kriegt man ja mit der Angst zu tun", sagt er und blickt auf das Wasser, das bis in den Hof reicht. "Wenn man sieht, was in Polen und in Tschechien abgeht - Das ist ja Wahnsinn!"
10:18 Uhr | Wasser der Elbe steigt - Blick auf die Carolabrücke
Das Wasser der Elbe in Dresden steigt weiter an. Die im Fluss liegenden Teile der eingestürzten Carolabrücke liegen mittlerweile unter Wasser. Wie sich die Lage in der Landeshauptstadt seit dem Wochenende verändert hat, sehen Sie hier:
09:47 Uhr | Keller in Görlitz vollgelaufen
In der Görlitzer Altstadt sind Keller von mehreren Häusern vollgelaufen. Ein Bewohner eines Hauses, das direkt an die Neiße grenzt, zeigt einem Reporter von MDR SACHSEN seinen Keller. Das Wasser steht etwa einen halben Meter hoch, Fahrräder und andere Gegenstände haben die Bewohner ins Treppenhaus geräumt. Der Bewohner wirkt trotzdem gelassen: "So schlimm wie 2010 ist es zum Glück nicht", sagt der Mann. Die Feuerwehr sei noch nicht da gewesen, habe ihn aber nachts angerufen und gewarnt.
09:35 Uhr | Vorbereitungen in Dresden laufen
Unterdessen laufen in Dresden die Vorbereitungen für das steigende Hochwasser der Elbe. Im Ostragehege werden der Spielplatz und Zäune abgebaut. Das Gebiet liegt in der Flutrinne der Elbe. Im Stadtteil Laubegast sichern bereits Sandsäcke einige Straßen.
08:43 Uhr | Bundesstraße 99 bei Görlitz gesperrt
Aufgrund des Hochwassers gibt es in und um Görlitz Verkehrseinschränkungen. In Hagenwerder ist die B99 entlang des Berzdorfer Sees vom Kreisverkehr in Richtung Görlitz Weinhübel gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Auch wer am Montag mit dem Zug von Görlitz und Zittau fahren will, sollte sich vorher noch einmal informieren. Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft teilte mit, dass es Störungen wegen des Hochwassers geben könnte.
08:17 Uhr | Krisensitzung des Parlaments in Polen
Angesichts der schweren Verwüstungen durch Überschwemmungen im Südwesten Polens hat der polnische Regierungschef Donald Tusk sein Kabinett zu einer Krisensitzung am Montagvormittag einberufen. Er habe ein Dekret zur Ausrufung des Katastrophenzustands vorbereitet, teilte Tusk mit. Die Entscheidung darüber muss aber vom Kabinett abgesegnet werden.
07:58 Uhr | Vorläufiger Scheitelpunkt der Neiße erreicht
An der Lausitzer Neiße in Görlitz wurde am frühen Morgen mit 5,57 Meter der erwartete Scheitelpunkt erreicht. Das ist laut Landeshochwasserzentrum nur wenige Zentimeter von Alarmstufe 4 entfernt. Im weiteren Verlauf des Vormittags soll der Wasserstand des Flusses in Görlitz wieder fallen, hieß es.
07:40 Uhr | THW bereitet sich auf Einsätze vor
Das Technische Hilfswerk (THW) in Deutschland bereitet sich auf Einsätze im Zusammenhang mit dem Hochwasser vor. "Über das Wochenende hatten wir bereits 140 Einsatzkräfte in Bayern und Sachsen im Einsatz, sagte Fritz-Helge Voß, Landesbeauftragter des THW in Bayern im ZDF Morgenmagazin. Jetzt bereiten wir die Stäbe und die Freiwilligen in den Ortsverbänden für die kommende Woche vor. "Wir bereiten uns vor, auch größere Einsatzgruppen an Elbe und Oder zu schicken", so Voß.
06:50 Uhr | Das Wetter am Montag
Heute ist es bedeckt und regnerisch. Im Erzgebirge gibt es bis zum Mittag weiter kräftigen Dauerregen mit bis zu 20 Litern pro Quadratmeter. Im Verlauf lässt der Regen von der Oberlausitz her nach und vor allem in der Muskauer Heide sind ein paar Sonnenstrahlen möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen 12 Grad im Vogtland und 20 Grad an der Neiße.
06:15 Uhr | Frau aus Neiße in Görlitz gerettet
In Görlitz musste eine Frau aus der Neiße gerettet werden. Wie die Polizei mitteilte, war die Frau in den Fluss gefallen, als sie nach dem Pegelstand schauen wollte. Sie sei mit einer Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht worden.
04:03 Uhr | Lausitzer Neiße erreicht Warnstufe 3
Auch an der Lausitzer Neiße in Görlitz an der polnischen Grenze stieg der Pegel auf 4,98 Meter, ebenfalls über dem Richtwert der Warnstufe 3. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Abschnitt der Bundesstraße 99 gesperrt. Einsätze zur Evakuierung gab es bisher nicht, aber der Wasserstand soll weiter steigen.
04:01 Uhr | Alarmstufe 3: Pegel der Elbe in Sachsen überschreitet kritischen Wert
In Ostsachsen steigen die Pegel der Flüsse weiter. Am Elbe-Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien wurde am Montagmorgen die Alarmstufe 3 überschritten. Der Pegel erreichte 6,03 Meter. Damit sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.
01:30 Uhr | Elbpegel in Dresden weiter gestiegen
In der Nacht stieg der Wasserstand nach Angaben des Landeshochwasserzentrums auf 5,32 Meter (Stand: 1.00 Uhr). Normal sind rund 2 Meter; beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter.
MDR (cnj/ali/ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 11. September 2024 | 19:00 Uhr