Europawahl am 9. Juni Kandidat der FDP in Sachsen: Bäckermeister Stefan Richter
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05. Juni 2024, 14:28 Uhr
Dörfer, Kleinstädte und das Handwerk liegen Bäckermeister Stefan Richter am Herzen und sind seiner Ansicht nach wichtig für die Zukunft Europas. Dafür möchte er sich im EU-Parlament einbringen. Er tritt für die FDP an.
- Stefan Richter ist 44 Jahre alt und verheirateter Familienvater.
- Er führt als Bäckermeister einen Familienbetrieb in 5. Generation im ostsächsischen Kubschütz.
- Richter hat Betriebswirtschaft studiert, ist ehrenamtlich Landesobermeister der Bäcker-Innung Saxonia und arbeitet im Vorstand des sächsischen Handwerkstages.
- Er ist Landesvorsitzender der Paneuropa-Union, eine der größten Europaorganisationen mit Anhängerschaft aus konservativen politischen Kreisen.
- Der Bäckermeister arbeitet im Vorstand der Europäischen Bewegung Sachsen (EBS), einem Dachverband von Parteien, Vereinen und Verbänden.
Nach oben ohne "Ochsentour" durch Parteiämter
Als die FDP Stefan Richter im Oktober 2023 fragte, ob er bereit wäre, für die sächsische FDP als Spitzenkandidat zur Europawahl anzutreten, sei er "überrascht" gewesen: "Ohne die berühmte 'Ochsentour' durch Parteiämter absolviert zu haben, ohne akademischen Abschluss in Politikwissenschaften, einfach als engagierter Handwerksmeister aus dem ländlichen Raum eine solche Gelegenheit zu bekommen, ist nicht selbstverständlich", schrieb Richter in sozialen Medien.
Die Familie, Mitarbeiter und die Bäckerinnung seien sich einig gewesen: "Jemand, der regelmäßig fordert, dass Handwerker und ländliche Regionen stärker an politischen Entscheidungsprozessen teilhaben müssen, darf sich angesichts einer solchen Chance nicht hinter dem heimischen Herd und Backofen verstecken." Dann hielt Richter Anfang 2024 seine Bewerbungsrede in Arbeitskleidung, bekam 90 Prozent Zustimmung der Delegierten und kam auf Listenplatz 14.
Europaweite Strategien statt Ignoranz
Stefan Richter will für die Fraktion Renew Europe (deutsch: Europa erneuern) nach Brüssel. Die Fraktion vereint liberale und zentristische Parteien und will, dass sich eine moderne und transparente EU auf ihre Kernaufgaben konzentriert. Grundlagen für den Wohlstand so einer EU sind für den Handwerksmeister aus Kubschütz die Wirtschaft und ein intaktes Unternehmertum. "Globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Flucht und Vertreibung und Ressourcenknappheit müssen wir mit europaweit abgestimmten Strategien statt nationalen Alleingängen oder gar Ignoranz entgegnen", sagt der 44-Jährige.
Für ihn haben Dörfer, Kleinstädte und Handwerksunternehmen zentrale Bedeutung für die Zukunft Europas, das auch immer mehr Einfluss auf den Alltag nehme. "Daher müssen wir versuchen, mit deutlicher Stimme unsere Perspektiven und Anliegen einzubringen." Den Herausforderungen könne sich Richter nur stellen, weil ihn die Menschen in der Oberlausitz, in seinem Handwerk und in Europa immer wieder motivieren: "Europa sind wir - miteinander".
Wer neben den Kandidaten der großen Parteien sonst noch aus Sachsen zur Europawahl antritt (Listenplätze 1-10):
Piraten:
- Anne Herpertz aus Dresden, Politikwissenschaftlerin
- Paul Diegel aus Freiberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter
Die Partei:
- Maximilian Bernd Aschenbach aus Dresden, Künstler
- Chantal Melissa Wagner aus Chemnitz, Studentin
Volt:
- Anica Nerlich aus Leipzig, Finanzexpertin
Mera25:
- Dr. Vasileia Ismini Alexaki aus Dresden, Biologin
Letzte Generation:
- Lina Johnsen aus Leipzig, Studentin, Klimaschützerin
- Christian Peter Bläul aus Dresden, Softwareentwickler, Klimaschützer
Heimat:
- Peter Schreiber aus Strehla, Dipl.-Finanzwirt (FH)
DKP:
- Gerd Brucks aus Torgau, Maschinist für Fahrbetriebe
SGP Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale:
- Martin Mauer aus Dresden, Straßenbahnfahrer
Bündnis Deutschland:
- Ralph Kleemann aus Leipzig, Personalleiter
PDV (Partei der Vernunft):
- Thomas Flach aus Chemnitz, Kunstmaler
- Jens Alter aus Freital, Kriminalbeamter (mittl. Dienst)
PdF (Partei des Fortschritts):
- Erik Oetjen aus Dresden, Student Dipl.-Informatik
- Luka Götze aus Dresden, Student Architektur
Partei für schulmedizinische Verjüngung:
- Frank Seifert aus Dresden, Softwareentwickler
MDR (kk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 04. Juni 2024 | 19:00 Uhr