Einsatzkräfte und Wasserwerfer der Polizei stehen auf einer Straße.
Viele Straßen in Riesa waren am Sonnabend durch Demonstrationen blockiert. Polizisten sicherten die Bereiche ab. Bildrechte: picture alliance / PIC ONE | Bastian Stock

Ermittlungen nach Groß-Demo Auf Polizisten in Riesa zugefahren: Polizei ermittelt gegen Autofahrer

13. Januar 2025, 20:11 Uhr

Gegen den AfD-Parteitag in Riesa haben am Sonnabend Tausende Menschen demonstriert. Der Verkehr der Stadt wurde lahmgelegt. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt nun gegen einen Autofahrer aus Riesa, weil er "Leib und Leben" zweier Polizisten gefährdet haben soll.

Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen einen Autofahrer wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Wie die Justizbehörde mitteilte, soll der 34-Jährige an einer Absperrung wegen Demonstrationen gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa mit seinem Auto auf Polizisten zugefahren sein.

Protest Riesa
In Riesa demonstrierten am vergangenen Sonnabend Tausende Menschen. Die Zugänge zur Stadt waren durch Demonstrierende lange blockiert. Bildrechte: EHL Media

Polizisten retten sich durch Sprung zur Seite

Den Angaben zufolge untersagten Polizisten dem Beschuldigten an einer Absperrung die Weiterfahrt mit seinem Auto. Das habe der Autofahrer ignoriert und sei auf zwei 26 und 28 Jahre alte Polizisten zugefahren, um so die Sperre zu durchbrechen.

Laut Staatsanwaltschaft konnten die beiden Beamten nur durch einen Sprung zur Seite verhindern, von dem Pkw erfasst zu werden. Anschließend soll der Beschuldigte mit hoher Geschwindigkeit durch die Absperrung hindurchgefahren sein.

Fahrerlaubnis soll vorläufig entzogen werden

Durch sein Verhalten hat der 34-Jährige der Staatsanwaltschaft zufolge Leib und Leben der beiden Beamten gefährdet. Der Mann machte demnach zum Tatvorwurf keine Angaben. Er sei nicht vorbestraft. Sein Führerschein sei beschlagnahmt worden.

Die Staatsanwaltschaft Dresden beantragte nach eigenen Angaben, dem Mann die Fahrerlaubnis vorläufig zu entziehen.

Polizisten stoppen eine Demonstration gegen den Bundesparteitag der AfD
Die Polizei selbst ist aktuell wegen ihrem Einsatz in Riesa in der Kritik. Die Demo-Organisatoren werfen ihr übermäßige Härte vor. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Polizei selbst muss sich Vorwürfen stellen

Gegen den Bundesparteitag der in Teilen rechtsextremistischen AfD hatten am Wochenende im sächsischen Riesa Tausende Menschen demonstriert. Die Polizei errichtete angesichts der Gegendemonstrationen zahlreiche Absperrungen. Die Organisatoren der AfD-kritischen Kundgebungen warfen der Polizei übermäßige Härte vor.

MDR (phb)/AFP

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 14. Januar 2025 | 10:30 Uhr

Mehr aus Sachsen