Klosterkirche St. Heinrich des ehemaligen Dominikanerklosters in Pirna 1 min
Die Klosterkirche St. Heinrich in Pirna wird neuer Ausstellungsort für die Schau über Geflüchtete. Im Audio begründet Pfarrer Vinzenz Brendler die Entscheidung. Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Sylvio Dittrich
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Die Klosterkirche St. Heinrich in Pirna zeigt die zuvor vom Landratsamt abgesagte Ausstellung. Der Pfarrer der katholischen Gemeinde, Vinzenz Brendler, im Gespräch mit MDR KULTUR.

MDR KULTUR - Das Radio Fr 20.09.2024 15:30Uhr 00:40 min

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Nach Absage im Landratsamt Klosterkirche in Pirna zeigt abgesagte Ausstellung über Geflüchtete

25. September 2024, 17:35 Uhr

Die vom Landratsamt abgesagte Ausstellung über Geflüchtete ist nun in der Klosterkirche St. Heinrich und Kunigunde in Pirna zu sehen. Die katholische Gemeinde der sächsischen Stadt zeigt die Schau "Es ist nicht leise in meinem Kopf", die ursprünglich im Landratsamt Pirna stattfinden sollte. Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Die katholische Kirchgemeinde St. Heinrich und Kunigunde in Pirna zeigt seit dem 25. September die Ausstellung über Geflüchtete, die ursprünglich im Landratsamt des Kreises sächsische Schweiz-Osterzgebirge präsentiert werden sollte. Nachdem die Behörde die Ausstellung noch vor der Eröffnung wieder abgehängt hatte, erklärte sich die katholische Gemeinde bereit, die Schau in der Klosterkirche des ehemaligen Dominikanerklosters zu zeigen.

Der Pfarrer der Gemeinde, Vinzenz Brendler, sagte MDR KULTUR: "Wenn in einer Ausstellung die Schwächsten zu Wort kommen und ein Gesicht und eine Sprache bekommen, dann denke ich, dass es in einer christlichen Gemeinde nicht nur möglich, sondern geboten ist, ihnen eine Stimme zu geben." Er erlebe einen "gewissen Zeitgeist", der plötzlich viel Negatives in das Wort Ausländer hineinpacke, ohne mit den Menschen gesprochen zu haben oder sich für ihr Schicksal zu interessieren. Die Entscheidung, die Ausstellung zu zeigen, habe er auch mit seinem evangelischen Amtskollegen abgesprochen.

Ausstellung im Landratsamt in Pirna vor Eröffnung abgebaut

Eigentlich sollte die Ausstellung im Rahmen der Interkulturellen Woche in Pirna im Landratsamt des Kreises sächsische Schweiz-Osterzgebirge gezeigt werden. Doch bereits einen Tag nach ihrem Aufbau ließ das Landratsamt die Ausstellung wieder abbauen. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass die Schau "bereits in den ersten Stunden nach ihrem Aufhängen" polarisiert habe. Sie sei "nicht geeignet, Vorurteile abzubauen, (...) sondern vielmehr diese noch zu verstärken".

 Wanderausstellung "Es ist nicht leise in meinem Kopf" im sächsischen Landtag
Die Wanderausstellung "Es ist nicht leise in meinem Kopf" war bereits im sächischen Landtag zu sehen. Bildrechte: Werner Lobeck

Die Absage des Landratsamts hatte für eine Welle der Empörung gesorgt. So hatten sich der Ökumenische Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche, der sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth (CDU) und der Politikpsychologe Thomas Kliche kritisch über das Vorgehen in der Behörde geäußert. Kliche bezeichnete den Vorgang als "Alltagsrassismus".

Die als Wanderausstellung konzipierte Schau mit dem Titel "Es ist nicht leise in meinem Kopf" dokumentiert das Schicksal von 35 geflüchteten Menschen, die in Schwarzenberg im Erzgebirgskreis untergekommen waren. Gezeigt wurde sie bereits an verschiedenen Stationen in Sachsen, darunter auch im sächsischen Landtag.

Informationen zur Ausstellung

"Es ist nicht leise in meinem Kopf"
25. September bis 10. Oktober 2024

Klosterkirche St. Heinrich Pirna
Klosterhof
01796 Pirna

Quelle: MDR KULTUR, epd, redaktionelle Bearbeitung: lig, td

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 20. September 2024 | 15:30 Uhr

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