Nötigung von Autofahrern Amtsgericht Dresden: Vertreterin der Letzten Generation muss 1.200 Euro zahlen
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13. November 2023, 17:21 Uhr
Eine Studentin, die sich im März gemeinsam mit 15 weiteren Vertretern der Klimaschutzbewegung "Letzte Generation " auf einer Dresdner Kreuzung festgeklebt hatte, ist vom Amtsgericht Dresden verurteilt worden. Die 27-Jährige muss wegen Nötigung eine Geldstrafe von 1.200 Euro zahlen. Damit wurde die Höhe des Strafbefehls, gegen den sie Einspruch eingelegt hatte, bestätigt.
Verkehrsteilnehmer und Autofahrer waren erbost: Hundert Meter in alle Richtungen reichte der Stau, den die Vertreter der "Letzten Generation" erzeugt hatten. Rund um die verkehrsreiche Kreuzung Freiberger Straße/Ammonstraße in der Innenstadt gab es weder ein Vor noch Zurück, rund 45 Minuten lang.
Richter: Studentin hat Menschen anderer Meinung genötigt
Genau das habe die Studentin so gewollt, sagte der Amtsrichter in seiner Urteilsbegründung. Ziel der Angeklagten und ihrer Mitstreiter sei es gewesen, so viel Aufmerksamkeit wie nur irgendwie möglich für ihre Klimaaktion zu erreichen. Dabei sei das Recht, sich motorisiert fortzubewegen - aus welchem Grunde auch immer, nicht weniger wert als das Recht zu demonstrieren, so der Richter. Mit dem Festkleben auf der Fahrbahn jedoch habe sie genau diejenigen genötigt, die eine andere Meinung hätten. Die Studentin nahm es gelassen. Lächelnd und kopfschüttelnd kündigte sie an, in die nächste Instanz zu gehen.
MDR (lam/Anett Apfel)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 13. November 2023 | 17:30 Uhr