Hoher Besuch Elch im Schönfelder Hochland bei Dresden gesichtet

"Steht da nicht ein Pferd?", fragte sich am Donnerstag ein Autofahrer. Der Mann fuhr am Nachmittag über eine Landstraße im Schönfelder Hochland bei Dresden, als vor ihm ein riesiger Vierbeiner auftauchte. Nur hatte dieser weder Mähne noch Schweif. Es war eine ausgewachsene Elchkuh. Der Autofahrer stoppte, zückte sein Handy und filmte, wie das Tier in aller Ruhe die Straße überquerte und dann ins hohe Gras stakte.

Mit ziemlicher Sicherheit handle es sich um das Tier, das vor einer Woche bei Bautzen an der A4 und zuvor im Landkreis Görlitz gesichtet wurde, sagt Michael Striese nach der Auswertung des Handy-Videos. Striese gilt in Sachsen als der Fachmann für Elche und wird bei Sichtungen oft zu Rate gezogen. Er war auch dabei, als sich 2014 ein Elch in einem Dresdner Gebäude von Siemens verlaufen hatte.

Am Donnerstag seien bei der Polizeidirektion Dresden mehrere Elchbeobachtungen eingegangen, so Striese. Die Meldungen erstreckten sich auf das Gebiet zwischen Pillnitz und Rossendorf. Der Elchfachmann hält es für sehr wahrscheinlich, dass sich die Elchkuh nun in der Dresdner Heide aufhält.

Auch wenn in Deutschland keine dauerhaft lebende Elche bekannt sind, kommen wandernde Elche in Sachsen immer wieder mal vor. Striese sammelt seit 20 Jahren dazu Daten. "Wenn sich die Tiere für eine Richtung entschieden haben, dann laufen sie die weiter", sagt er. Doch letztlich würden sie nach einer größeren Runde oder Schleife wieder nach Polen abdrehen. Die größte Gefahr für die Elchkuh seien jetzt bei Dresden der Straßenverkehr und Zäune mit scharfen Spitzen.