Christopher Street Day Polizei verhindert Störaktion von Rechtsextremen beim CSD in Dresden

Am Rande des Christopher Street Days (CSD) in Dresden hat die Polizei eine Gruppe aus dem rechten Spektrum festgesetzt. Die Beamten sprachen nach eigenen Angaben Gefährderansprachen aus und kontrollierten die Identitäten der knapp 90 Personen.

Gegen 10:30 Uhr hat die Polizei eine 90-köpfige Gruppe festgesetzt, die offenbar den Christopher Street Day Dresden stören wollte. Bildrechte: Christian Essler

Zuvor kursierte laut Polizei in den sozialen Netzwerken ein Aufruf der rechtsextremistischen Gruppierung "Elblandrevolte", den CSD in Dresden am Sonnabend zu stören. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden die knapp 90 Personen am Hauptbahnhof festgesetzt. Unter den Rechtsextremen waren den Angaben zufolge offenbar auch Personen aus der Gruppierung "Elblandrevolte". Aus diesem Umfeld sollen die Schläger des Übergriffs auf den Europaabgeordneten Matthias Ecke stammen.

Die Polizisten durchsuchten nach Reporterangaben die teilweise vermummten Menschen, einige von ihnen sollen Reichsfahnen mit sich geführt haben. Nach Abschluss der Personenkontrollen machte sich die Gruppe unter Beobachtung der Polizei auf den Weg zu einer angemeldeten Versammlung, die sich gegen den CSD richtete.

Wie ein Polizeisprecher MDR SACHSEN sagte, wurde diese Veranstaltung angemeldet von der Partei "Die Heimat", ehemals NPD. Gegen einen Teilnehmer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Der 22-Jährige trug verbotene Symbole als Tätowierungen.

Trotz des Vorfalls konnte der Christopher Street Day wie geplant gegen 12 Uhr auf dem Altmarkt starten. Er bewegte sich am Nachmittag durch die Alt- und Neustadt. Die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf 10.000. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und Sachsens Justizministerin Katja Maier (Grüne).

Mit buntgeschmückten Wagen feiern Tausende den Christopher Street Day am Sonnabend in Dresden. Bildrechte: Christian Essler

Der CSD wurde in Dresden zum 31. Mal veranstaltet. Er stand unter dem Motto "100 Prozent Mensch - Ohne Wenn und Aber!".Die Polizei kündigte an, bis zum Abschluss aller Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem CSD im Stadtgebiet präsent zu sein.