Der sächsische Binnenhafen Riesa gehört zur Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) - mit sieben Häfen von Tschechien bis Dessau- Roßlau der größte Hafenverbund Deutschlands
Die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe, zu dem auch der Hafen in Riesa gehört, haben im Jahr 2023 knapp 2,7 Millionen Tonnen umgeschlagen. Der Teileinsturz der Carolabrücke sorgt seit Mitte September für Ausfälle. (Archivbild) Bildrechte: MDR/Monika Werner

Teileinsturz der Carolabrücke Hafenbetreiber: Hunderttausende Euro Mehrkosten wegen gesperrter Elbe

12. Oktober 2024, 12:41 Uhr

Die Sperrung der Elbe in Dresden durch das Bundesschifffahrtsamt gilt seit dem Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 nun schon seit über einem Monat. Die Betreiber der Elbehäfen stellt das vor große Herausforderungen. Mit jeder weiteren Woche häufen sich weitere finanzielle Ausfälle und Verluste an, auch wenn Transporte teilweise auf die Schiene und Straße verlagert werden.

Der Teileinsturz der Carolabrücke sorgt bei den Sächsischen Binnenhäfen weiter für hohe Verluste. Geschäftsführer Heiko Loroff zufolge hat die Sächsische Binnenhöfen Oberelbe GmbH (SBO) nach einem Monat "Ausfälle und Mehrkosten in sechsstelliger Höhe" zu verzeichnen. Werde die Elbe bis zum Jahresende gesperrt, sei mit mindestens einem mittleren sechsstelligen Betrag als Ausfall zu rechnen. Loroff zufolge wurden alle Transporte für die SBO-Tochtergesellschaft CSP mit den Häfen Decin und Lovosice bis auf weiteres abgesagt.

Die teilweise eingestürzte Carolabrücke in Dresden
Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden hat das Bundesschifffahrtsamt einen knapp sechs Kilometer langen Abschnitt der Elbe bis auf weiteres für Durchfahrten gesperrt. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Frank Bienewald

Umplanungen, Umwege, Leerfahrten

Massegut wie Salz und Sulfat konnten demnach in Tschechien auf die Bahn und Lkw umgeladen werden. Die Schwerlasttransporte in Lovosice seien allerdings komplett weggefallen und gehen über die Donau. Der SBO fehlen nun die Schiffe, welche in Tschechien entladen werden sollten, in ihren Häfen Dresden, Riesa und Torgau. Für Schiffsverladungen ab dem Alberthafen Dresden habe man Leerfahrten ab Magdeburg geordert. Noch sei unklar, ob diese Leerfahrten von den Verladefirmen bezahlt werden, so Loroff.

Bagger arbeiten auf der Altstädter Elbseite an dem hängende Trassenteil vom Rest der Carolabrücke 2 min
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Do 10.10.2024 18:02Uhr 02:08 min

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Zudem ist nicht entschieden, ob und in welcher Höhen Schadensansprüche bei der Stadt Dresden geltend gemacht werden können, sagte der SBO-Chef auf Nachfrage von MDR SACHSEN in der vergangenen Woche. "Wir wissen momentan nicht, welche Maßnahmen die Stadt plant, um den Schifffahrtsweg wieder passierbar zu machen und bis wann das erfolgen soll", so Loroff.

MDR (wim)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 10. Oktober 2024 | 19:00 Uhr

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