Finanzierung Dresden bittet in Berlin um Hilfe für Aufbau der Carolabrücke

10. Oktober 2024, 12:02 Uhr

Straßen, Brücken, Schienen müssen erhalten oder neugebaut werden. Das kostet Kommunen, Länder und den Bund Millionen Euro Steuergelder pro Jahr. Der Teileinsturz der Carolabrücke hat eine bundesweite Debatte beschleunigt, wie das alles bezahlt werden soll. Vor dieser Frage steht auch die Stadt Dresden. Sie kann den Neubau einer Brücke nicht allein stemmen, sagte der Baubürgermeister vor Bundestagsabgeordneten in Berlin.

Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen) hat in Berlin über Finanzhilfen des Bundes für einen möglichen Neubau der Carolabrücke verhandelt. Dazu sprach er mit Bundestagsabgeordneten, die für den Haushalt mitverantwortlich sind. Konkrete Zusagen gibt es keine.

Folgekosten überfordern Dresden

Beim Gespräch am Mittwoch machte Kühn deutlich, dass die Stadt Dresden bis 2029 rund 150 Millionen Euro für die Sanierung und den Neubau von Brücken in der Stadt eingeplant habe. Hinzu kämen jetzt die Kosten für Abriss und Neubau der Carolabrücke. Ohne Hilfen von Bund und Land könne Dresden das nicht schaffen.

Die Stadt kann den notwendigen Neubau der Carolabrücke ohne die Hilfe von Bund und Land nicht stemmen.

Stephan Kühn Baubürgermeister der Stadt Dresden (Grüne)

Müssen Brückenkontrollen verändert werden?

Auch der Brückenexperte der TU Dresden, Prof. Steffen Marx, war beim Gespräch in Berlin dabei. Er nannte erste Ergebnisse der Untersuchungen des Brückeneinsturzes. Zudem sagte er, der Teileinsturz zeige, dass herkömmliche Methoden zur Brückenkontrolle "möglicherweise nicht ausreichen, um Schäden rechtzeitig zu erkennen". Denn die Standsicherheit der Carolabrücke vor dem Einsturz als gut bewertet worden. Möglicherweise müssten nun Prüfmethoden angepasst werden, denn es gebe im Bundesgebiet mehrere 1.000 Spannbetonbrücken.

Brücken-Experte Prof. Steffen Marx 23 min
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https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/video-carolabruecke-einsturz-ursache-abriss-live-schaeden-wartung-100.html

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Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden war in der Nacht zum 11. September eingestürzt. Das den Brückenstrang C, auf dem neben Straßenbahngleisen ein Rad- und Fußweg über die Elbe führte. Auf den anderen beiden Strängen verliefen Autospuren. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die komplette Brücke ist seit dem Teileinsturz gesperrt.

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MDR (kk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 10. Oktober 2024 | 06:30 Uhr

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