Anklage erhoben Zwei mutmaßliche Schleuser nach tödlichem Unfall angeklagt
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20. Oktober 2023, 14:16 Uhr
Nach einem Unfall mit einer Toten und mehreren Verletzten auf der A17 bei Bahratal im Sommer wurde am Freitag Anklage gegen zwei mutmaßliche Schleuser erhoben. Ob und wann es zur Verhandlung kommt, ist noch offen.
- Zwei mutmaßliche Schleuser sitzen derzeit in Untersuchungshaft.
- Im Sommer hatte das Schleuserfahrzeug bei Bahratal einen Unfall mit schweren Folgen.
- Die Beschuldigten schweigen zu den Vorwürfen.
Gut drei Monate nach dem tödlichen Unfall eines Kleintransporters voller Geflüchteter auf der Autobahn 17 bei Bahratal hat die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen den Fahrer und einen Begleiter erhoben. Die beiden Männer stehen unter dem Verdacht des gemeinschaftlichen Einschleusens von Ausländern mit Todesfolge.
Mutmaßliche Schleuser derzeit in Untersuchungshaft
Die Männer im Alter von 23 und 24 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, gegen Geld und "wider besseres Wissen" Menschen ohne Einreise- und Aufenthaltstitel illegal nach Deutschland gebracht zu haben. Ihnen waren also die entsprechenden Umstände bekannt und sie wussten, dass "die beförderten Personen in der Bundesrepublik Deutschland nicht über die erforderlichen Einreise- und Aufenthaltstitel verfügten."
Von der Staatsanwaltschaft heißt es, dass den Beschuldigten vorgeworfen werde, sich damit eine "Einnahmequelle von einiger Dauer und einigem Umfang" zu schaffen. Der 23-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft bereits als Schleuser vorbestraft und stand unter Bewährung.
Unfall mit Toter und mehreren Verletzten
Am 13. Juli sollen die Männer mindestens sieben Menschen in einem Fahrzeug aus Tschechien über die Autobahn 17 bei Bad Gottleuba-Berggießhübel gebracht haben. Als der Fahrer eine Polizeistreife bemerkte, habe er Gas gegeben und dabei die Kontrolle über den Kleintransporter verloren. Bei Bahratal kam er von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Die ungesicherten Geflüchteten darin wurden schwer verletzt. Eine 44 Jahre alte Frau aus der Türkei starb noch am Unfallort.
Der 44-Jährige soll die Einschleusung mit einem anderen Transporter begleitet und den Jüngeren mit Informationen versorgt haben. Beide Männer wurden nach dem Unfall festgenommen. Die Beschuldigten machten keine Angaben zu den Vorwürfen. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Dresden. Einen Termin für die Verhandlung gibt es noch nicht.
MDR (kav)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 20. Oktober 2023 | 10:30 Uhr