Tote und Verletzte Fahrer nach tödlicher Schleuserfahrt in U-Haft
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15. Oktober 2023, 17:54 Uhr
Ein mutmaßlicher Schleuser, der am vergangenen Freitag auf der A94 in Oberbayern einen verheerenden Unfall baute, ist in Untersuchunghaft. Der 24-jährige Mann war mit 180 Stundenkilometern vor der Polizei geflüchtet, bevor er mit seinem Kleinstransporter von der Straße abkam. Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter ein sechs Jahre altes Kind. Laut Polizei häufen sich die Fälle, in denen die Fahrer mit hochgefährlichen Fahrweisen vor den Beamten fliehen.
Nach dem verheerenden Unfall mit sieben Toten auf der Autobahn 94 in Bayern sitzt der Fahrer und mutmaßliche Schleuser einer Migrantengruppe nun in Untersuchungshaft. Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft in Bayern am Samstagabend mitteilten, werden dem 24-Jährigen werden unter anderem siebenfacher Mord, fünfzehnfacher versuchter Mord und das Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge vorgeworfen.
Die Behörden gehen davon aus, dass der Mann vor dem Unfall seine Schleuseraktivitäten verdecken wollte. Demnach sei es dem Mann bei seiner Flucht vor der Polizei darauf angekommen, die eigene Tatbeteiligung an der Einschleusung zu vertuschen.
Sieben Tote bei Unfall von Schleuserfahrzeug in Bayern
Der staatenlose Mann mit Wohnsitz in Österreich hatte den Angaben zufolge am Freitagmorgen einen für neun Personen zugelassenen Kleintransporter gefahren und mutmaßlich 22 Menschen aus Syrien und der Türkei nach Deutschland geschleust.
Als er in eine Polizeikontrolle geraten sei, sei er mit 180 Stundenkilometern und hochriskanten Fahrmanövern vor den Beamten geflüchtet. Schließlich habe er an der Autobahnabfahrt die Kontrolle verloren und der Wagen sich überschlagen. Beim Unfall wurden alle Insassen schwer verletzt. Sieben von ihnen starben, darunter ein sechs Jahre altes Kind.
Auch der 24-Jährige kam zunächst in ein Krankenhaus. Der Ermittlungsrichter erließe am Samstag Haftbefehl. "Wir gehen gegen die Schleuser und ihre Hintermänner weiterhin sehr hart vor. Wir wollen so Menschenleben schützen und Straftätern das Handwerk legen", betonte der Leiter der Staatsanwaltschaft, Wolfgang Beckstein.
Mehr Schleusungen mit riskanten Fahrmanövern
Laut Staatsanwaltschaft gibt es fast täglich Fälle, "in denen 15 bis 20 Personen ungesichert in Kleintransportern" eingeschleust werden. Dabei seien auch immer häufiger Situationen, in denen die Fahrer mit hochgefährlichen Fahrweisen vor der Polizei davonrasten, Polizeiautos rammten oder auf Beamte zuführen. "Die Täter werden immer menschenverachtender und rücksichtsloser."
So kamen am Samstag zwei weitere mutmaßliche Schleuser in Bayern in U-Haft. Auch sie versuchten sich mit Davonrasen einer Polizeikontrolle zu entziehen, hieß es von den Beamten.
dpa (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. Oktober 2023 | 21:00 Uhr