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Mehrkosten und Ausfälle Carolabrücke: Mehrere Firmen verlangen Schadenersatz von Dresden
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08. Februar 2025, 06:00 Uhr
Der Teileinsturz der Carolabrücke hat neben den Kosten für den Abriss und Neubau ein weiteres finanzielles Nachspiel. Mehrere Unternehmen haben Schadenersatzforderungen an die Stadt Dresden gestellt. Darunter sind Betreiber von Elbschiffen und Busunternehmen. Die Stadtverwaltung setzt bislang darauf, dass ihre Versicherung mögliche Zahlungen übernimmt.
- Mehrere Verkehrsunternehmen haben Schadensansprüche an die Stadt Dresden gestellt.
- Die Stadt Dresden hofft, dass die Versicherung mögliche finanzielle Schäden Dritter reguliert.
- Der sächsische Hafenbetreiber SBO hatte in Riesa Ausfälle und Mehrkosten beklagt.
Mehrere Unternehmen fordern inzwischen einen finanziellen Ausgleich aufgrund der teileingestürzten Carolabrücke. Wie eine Sprecherin im Dresdner Rathaus auf Anfrage von MDR SACHSEN bestätigte, hat eine tschechische Binnenschifffahrtsgesellschaft Schadensersatzforderungen gegenüber der Stadt Dresden geltend gemacht. Überdies gebe es weitere Schadensersatzforderungen von einer Vermittlerin für Yacht- und Charterversicherungen sowie von Busunternehmen.
Stadt schaltet Versicherung ein
Eine konkrete Schadenssumme wurde nicht bekannt gegeben. Die tschechische Reederei EVS habe ihre Ansprüche zunächst nur dem Grunde nach geltend gemacht, hieß es. Den Angaben zufolge hat die Stadt alle Forderungen auf Schadenersatz an ihre städtische Haftpflichtversicherung, den Kommunalen Schadenausgleich (KSA), weitergereicht. Dort würden sie nun geprüft.
Die Prüfung von gegenüber der Landeshauptstadt Dresden geltend gemachten Schadensersatzansprüchen erfolgt ausschließlich durch den städtischen Haftpflichtversicherer
Schäden in Millionenhöhe für Schiffsbetrieb
Der tschechische Schiffseigentümer der Reederei EVS Lukas Hradský hatte in Dresden von seiner Schadensersatzforderung berichtet. Seine Verluste bezifferte er auf mehr als 450.000 Euro. Auch die Dampfer der Weißen Flotte mussten aufgrund der gesperrten Elbe in Dresden ihren Betrieb einschränken. Wie Presesprecher Christoph Springer MDR SACHSEN sagte, behält sich der Betreiber SDS Gruppe vor, Schadensersatz zu fordern. Man gehe aktuell von mindestens 2,2 Millionen Euro Schaden aus.
Auch die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) hatte wegen Ausweichrouten und Transportalternativen eine Kostensteigerung von 30 Prozent angegeben. Im Hafen Riesa habe das rund 10.000 Euro Mehrkosten pro Schiff bedeutet.
Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 hatte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Elbe an dem Bauwerk in Dresden für Durchfahrten gesperrt. Dadurch konnten Frachtschiffe nicht mehr die übliche Route von Tschechien nach Hamburg oder Rotterdam und zurück befahren.
MDR (wim)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MR SACHSENSPIEGEL | 03. Februar 2025 | 19:00 Uhr