Bergbausanierung Wismut trägt bei Annaberg-Buchholz Halden ab

03. Januar 2025, 18:07 Uhr

In Annaberg-Buchholz beräumt die Wismut weitere Altlasten aus den Anfangstagen des Uranbergbaus. So werden in den nächsten Jahren Abraumberge abgetragen. Der radioaktiv kontaminierte Schutt soll am Stadtrand in einer alten Halde eingelagert werden. Der Wismut-Verantwortliche für Altstandorte, Martin Zimmermann, sagte MDR SACHSEN, in der Innenstadt betreffe das die Zeppelinhalde, die Halde Dorotheastollen, die Halde des Glück-Auf-Stollens und die sogenannte große Uranhalde.

Blick auf zwei hoch über Annaberg-Buchholz gelegene Kegelhalden.
In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Wismut auch in Annaberg-Buchholz nach Uran gesucht. Der große Durchbruch blieb aber aus. (Archivbild) Bildrechte: picture-alliance/ ZB | Wolfgang Thieme

Eine Halde am Westrand werde planmäßig saniert und habe die Kapazität, das Material der anderen Halden aufzunehmen. Mit der fortschreitenden Haldensanierung erhalte die Bergstadt mehr Grünfläche, auch Bauland sei denkbar, hieß es. Die Sanierung der Abraumhalden in Annaberg-Buchholz wird laut Wismut bis zum Jahr 2030 dauern.

Eine Skulptur zum Gedenken an "20 Jahre DDR" beinhaltet eine DDR- und eine Sowjetische Fahne, sowie einen Förderturm. 1 min
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Wismut mit eigener Ausstellung im Kulturhaupstadt-Jahr dabei

Wer einen Einblick in die Altlastensanierung der bundeseigenen Wismut und in die Uran-Förderung der einstigen SDAG Wismut erhalten möchte, kann ab Mai eine Ausstellung am stillgelegten Schacht 371 in Hartenstein besuchen. Der Bergbausanierer beteiligt sich damit am Chemnitzer Kulturhauptstadtjahr 2025. Wismut-Geschäftsführer Michael Paul sagte, für die Besucher werde das üblicherweise nicht zugängliche Schachthaus und Maschinenhaus als Präsentationsstandort für das Wismut-Erbe geöffnet.

 Schacht 371 Hartenstein
Am stillgelegten Schacht 371 in Hartenstein plant die Wismut eine Ausstellung als Beitrag zum Kulturhauptstadt-Jahr 2025. Bildrechte: picture alliance / ZB | ERZ-Foto/Georg Ulrich Dostmann

Hartenstein einst wichtiger Wismut-Standort

Es werde zunächst eine temporäre Ausstellung sein, aus der die Wismut-Stiftung ein ständiges Informationszentrum entwickeln will. Die Bergbauaktivitäten der SDAG Wismut waren seinerzeit streng geheim. Die Wismut galt als Staat im Staate mit eigenem Sicherheitskonzept. Der Schacht 371 war mit knapp zwei Kilometern Tiefe einer der tiefsten Bergbauschächte in Europa. Für die Kumpel gab es einen eigenen, nicht öffentlichen Eisenbahn-Haltepunkt zwischen Hartenstein und Schlema Unterer Bahnhof.

MDR (lam/mav)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 03. Januar 2025 | 07:30 Uhr

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