Großaufträge Alstom sichert mit neuer Produktionslinie den Standort Bautzen

30. Juli 2024, 14:30 Uhr

Mit Großaufträgen sichert der französische Schienenfahrzeugbauer Alstom die Zukunft seines Standortes Bautzen. Mit der Einweihung einer neuen Produktionslinie für Regionalzüge erfolgte nun der erste Schritt, wie der Konzern mitteilte. Auf der 2,3 Millionen Euro teuren Anlage sollen zunächst 34 Züge für Rumänien gefertigt werden. Nach Angaben des Unternehmens hat der Auftrag ein Volumen von etwa 400 Millionen Euro.

Blick bei der Einweihung einer neuen Produktionslinie der Alstom Transportation Germany GmbH auf einen Triebwagen und Waggon vom Typ „Coradia Stream“ für einen Regionalzug in Rumänien
Alstom fertigt im Werk Bautzen ab sofort auch Regionalzüge für Rumänien. Am Dienstag wurde die neue Montagelinie offiziell in Betrieb genommen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Alstom setzt in Bautzen auf Klassiker aus seinem Portfolio

Bei den sogenannten Coradia-Stream-Elektrozügen handelt es sich um einen Alstrom-Klassiker. In Europa sind den Angaben zufolge bereits 4.000 Züge dieser Bauart unterwegs. Bisher hatten die rund 1.100 Mitarbeiter in Bautzen Aufträge aus der Zeit erledigt, als das Bautzener Werk zum kanadischen Bombardier-Konzern gehörte. Alstom übernahm die Zugsparte von Bombardier 2021.



Ab 2027 soll in Bautzen ein weiterer Großauftrag realisiert werden. Er betrifft die Lieferung von 90 Nahverkehrszügen mit je zehn Wagen für die S-Bahn im Rheinland. Die S-Bahnen sollen von 2029 bis 2033 ausgeliefert werden. Auch für die Wartung und Instandsetzung der Züge in den folgenden gut drei Jahrzehnten ist Alstom in Bautzen zuständig. "Dieser Standort hat eine immense Zukunft" sagte Müslüm Yakisan, Deutschland-Chef von Alstom.

Nicht alle neuen Fahrzeuge laufen rund

Auch in Zukunft werde man in Bautzen zudem S-Bahnen für Hamburg und Doppelstockzüge für Israel bauen, betonte Yakisan. Das Werk in Bautzen hat eine 180-jährige Tradition. Konkrete Zusagen für den Standort Görlitz, der zum Verkauf steht, machte der Alstom-Manager nicht.

Den Bahnhersteller plagen derzeit aber auch Probleme, etwa bei der Zulassung seiner neuen Akku-Triebwagen für die Strecke Chemnitz - Leipzig, die ursprünglich zum Dezember in Betrieb gehen sollten. Weil das nicht klappt, müssen im Chemnitzer Kulturhaupstadt-Jahr 2025 zunächst Züge mit älteren Waggons angemietet werden. Auch die neuen Dresdner Straßenbahnen aus Bautzen kamen vor anderthalb Jahren nur schleppend in Fahrt.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 30. Juli 2024 | 19:00 Uhr

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