Waggonbau Alstom Görlitz: IG-Metall-Mitglieder stimmen Tarifvertrag zu

Die IG-Metall-Mitglieder bei Alstom in Görlitz haben am Donnerstag dem neuen Tarifvertrag zugestimmt, die die Gewerkschaft vor rund einem Monat mit dem Konzern ausgehandelt hatte. Das teilte die IG Metall am Freitag mit. Die Mitglieder in Bautzen hatten bereits Ende März dem Vertrag zugestimmt. Den so genannten Zukunftstarifvertrag hatte die Gewerkschaft mit dem Konzern unter anderem ausgehandelt, um hunderte Arbeitsplätze in den Werken in Görlitz, Bautzen und weiteren Standorten zu retten. Ursprünglich hatte Alstom 1.300 Stellen in Deutschland streichen wollen. Beim Waggonbau Görlitz sollten 400 Jobs wegfallen, weitere 150 in Bautzen.

Mit der Zustimmung zu dem Tarifvertrag verzichten die Beschäftigten auf ihr Urlaubsgeld, bis die Werke die vereinbarten Produktionskennzahlen erreichen. Sobald die Ziele erreicht sind, werde ihnen diese Sonderzahlung zurückgezahlt, hieß es. Vereinbart wurde außerdem, dass zwei Prozent des deutschlandweiten Umsatzes, den der Alstom-Konzern erzielt, in die deutschen Standorte investiert wird, für die der Vertrag gelten soll.

Bis jetzt haben laut IG Metall die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standorte Bautzen, Görlitz und Kassel dem Zukunftstarifvertrag zugestimmt. Das Votum der Standorte Mannheim, Siegen und Hennigsdorf steht noch aus, soll aber bis spätestens 21. April erfolgen. Nur wenn alle Standorte zustimmen, kommt der Vertrag in seiner jetzigen Form zustande.

An den Standorten Görlitz und Bautzen werden unter anderem Straßenbahnen und U-Bahnen beziehungsweise deren Teile gefertigt. Beide Werke gehören seit 2021 zum französischen Alstom-Konzern. In Deutschland hat der Konzern nach eigenen Angaben rund 9.600 Beschäftigte.