Startschuss für Projekt Salzlandkreis wird Wasserstoff-Region
Hauptinhalt
29. Mai 2024, 10:29 Uhr
Der Salzlandkreis wird Region für grünen Wasserstoff. Hier soll erneuerbare Energie, die durch einen Windpark erzeugt wird, in Wasserstoff umgewandelt werden. Geplant ist, damit unter anderem eine Wasserstofftankstelle an der A14 zu betreiben.
Der Salzlandkreis wird Region für grünen Wasserstoff. Das teilte das Energieministerium Sachsen-Anhalt mit. Demnach will ein Bündnis aus mehreren Unternehmen bei Staßfurt einen neuen Windpark bauen. Dieser soll eine Gesamtleitung von 30 Megawatt haben und für die klimaneutrale Produktion von Wasserstoff einen Elektrolyseur mit Strom versorgen.
Am Dienstag war Baustart für ein Umspannwerk, das den Angaben zufolge bis August fertig sein soll. Geplant ist in zwei Jahren, die erzeugte Windenergie in grünen Wasserstoff umzuwandeln. Im Spätherbst beginnt dann laut Ministerium der Bau von fünf Windenergieanlagen in Förderstedt.
Wasserstofftankstelle an A14 geplant
Der grüne Wasserstoff soll später über eine umgewidmete Erdgasleitung ins knapp 2,5 Kilometer entfernte Brumby transportiert werden. An der Autobahn A14 entsteht nach den Plänen dann eine öffentliche Wasserstofftankstelle. Regionale Busse, Entsorgungsbetriebe und der überregionale Schwerlastverkehr, der mit Wasserstoff betrieben wird, können hier den Angaben nach klimafreundlich tanken.
Auch Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien geplant
Geplant ist demnach auch, einen Teil des erzeugten Wasserstoffs ins Erdgasnetz der Energie Mittelsachsen einzuspeisen. Er dient damit laut Energieministerium auch der Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien. Der SPD-Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, sagte, das Projekt sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Region zwischen Magdeburg und Halle. Energieminister Armin Willingmann (SPD) sagte am Dienstag zur Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft: "Bis 2045 könnten in dieser Zukunftsbranche allein in Sachsen-Anhalt mehr als 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen."
Verband fordert schnellen Bau von Pipelines und Terminals
Die Bundesregierung arbeitet derweil an einer Importstrategie für Wasserstoff. Der Energiewirtschaftsverband BDEW will mehr Tempo und dringt auf einen schnellen Aufbau von Einrichtungen für Import und -Transport. "Umstellung und Neubau von Pipelines und Importterminals sowie der Anschluss an die jeweiligen Infrastrukturen sollten schnellstmöglich und zeitgleich angegangen werden", heißt es in einem Positionspapier des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zur geplanten Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung.
Klimaneutral hergestellter Wasserstoff spielt im Energiesystem der Zukunft eine tragende Rolle. Er soll etwa in Gaskraftwerken Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. In der Industrie soll er Kohlenstoff ersetzen, etwa bei der Stahlerzeugung. Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung geht davon aus, dass im Jahr 2030 50 bis 70 Prozent des dann benötigten Wasserstoffs importiert werden müssen. Einzelheiten will die Bundesregierung in der Importstrategie festlegen.
H2-Tankstelle in Magdeburg-Rothensee
In Sachsen-Anhalt ist im November 2023 in Magdeburg-Rothensee die landesweit erste Wasserstofftankstelle für Lkw den Betrieb aufgenommen worden. Nach Angaben des Energieministeriums profitieren davon aufgrund der Nähe zur Autobahn 2 nicht nur lokale Unternehmen, sondern auch überregionale Transporte. Geplant sei außerdem, die Produktion von Wasserstoff in dem Gewerbegebiet mit Hilfe von Wind- und Photovoltaikstrom auszuweiten.
dpa, MDR (Norma Düsekow, Susanne Ahrens)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 29. Mai 2024 | 08:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/774d9da1-c229-4850-85c7-46928711b6eb was not found on this server.