Gutachten vorgestellt Grüner Wasserstoff könnte in Sachsen-Anhalt tausende Arbeitsplätze schaffen
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19. Januar 2024, 04:49 Uhr
Grüner Wasserstoff hat in Sachsen-Anhalt eine glänzende Zukunft. Das geht aus einem Gutachten hervor, das am Donnerstag in Magdeburg veröffentlicht wurde. Wenn Speicherplätze genutzt und die Herstellungsmöglichkeiten verbessert werden, könnten im Land tausende Arbeitsplätze entstehen.
- Bis zu 27.000 neue Arbeitsplätze könnten in Sachsen-Anhalt durch den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft entstehen.
- Minister Willingmann glaubt, dass Sachsen-Anhalt eine der führenden Regionen der Branche werden kann.
- Wichtig ist, die erneuerbaren Energien noch schneller auszubauen.
Laut einem Gutachten könnte Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren erheblich vom Aufbau einer klimaneutralen – häufig als grün bezeichneten –Wasserstoffwirtschaft profitieren. Energieminister Armin Willingmann (SPD) stellte am Donnerstag in Magdeburg die Ergebnisse der Untersuchung des Beratungsunternehmens r2b energy consulting zusammen mit den Autoren vor.
Demnach könnten bis 2045 landesweit rund 27.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Das Gutachten im Auftrag des Energieministeriums prognostiziert einen Zuwachs an Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.
Große Speicherkapazitäten in Sachsen-Anhalt
"Die Studie belegt, dass sich Sachsen-Anhalt zu einer führenden Region für die Erzeugung und Nutzung von klimaneutral erzeugtem Wasserstoff entwickeln kann", erklärte Willingmann. Im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT sagte er: "Die Besonderheit in Sachsen-Anhalt ist, dass wir schon sehr viele Kavernen halten und große Gasspeicher haben, die man gleichermaßen – so ist der Stand der Technik – auch für Wasserstoff nutzen kann."
Das Gutachten gehe davon aus, dass künftig 18,5 Prozent der bundesdeutschen Speicherkapazität für den Wasserstoff in Sachsen-Anhalt liegen könnten. "Da ist es natürlich lohnend, dass wir ihn auch hier produzieren, wenn das wirtschaftlich möglich ist" so der Wirtschaftsminister.
Ausbau erneuerbarer Energien ist Voraussetzung
Eine zentrale Voraussetzung dafür sei der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien. Das Land werde den Ausbau des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes konsequent vorantreiben und in den kommenden Jahren mehr als 58 Millionen Euro investieren. Weitere 130 Millionen Euro kämen vom Bund.
Der Studie zufolge wird sich der Wasserstoff-Bedarf bis zum Jahr 2045 auf rund 23 Terrawattstunden mehr als verdoppeln. Zu den Verbrauchern zählen den Angaben zufolge vor allem energieintensive Unternehmen.
Großteil des Wasserstoffs kann vor Ort produziert werden
Dem Gutachten zufolge könnten 75 Prozent des "grünen" Wasserstoffs im Jahr 2045 in Sachsen-Anhalt wirtschaftlich profitabel erzeugt werden. Weitere 25 Prozent könnten importiert werden. Damit sei man nur noch bedingt auf Energieimporte angewiesen, sagte Willingmann: "Der Versuch Russlands, Deutschland energiepolitisch zu erpressen, sollte uns Warnung genug sein."
Grüner Wasserstoff kann als Treibstoff für Brennstoffzellen verwendet werden und gilt als der künftige Rohstoff für die Industrie.
epd, MDR (Oliver Leiste)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Januar 2024 | 17:00 Uhr
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