Knappe Ressourcen Wie der Landkreis Harz viel Energie in der Verwaltung spart
Hauptinhalt
27. Januar 2023, 11:36 Uhr
Jedermann ist zum Energiesparen angehalten – allein aus Kostengründen. Per Verordnung gilt das auch für öffentliche Gebäude. Der Landkreis Harz kann hier erste Ergebnisse vorweisen. Doch geht das zulasten von Beschäftigten, die stattdessen mehr Energie im Homeoffice verbrauchen? Der Landrat widerspricht.
- Der Landkreis Harz zeigt beim Energiesparen beachtliche Ergebnisse.
- Bei Temperaturen und Arbeitszeit wurde optimiert.
- Weitere Pläne liegen schon in der Schublade.
Der Landkreis Harz spart in seinen Verwaltungsgebäuden deutlich Energie ein. In einer schriftlichen Mitteilung heißt es: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank im letzten Quartal 2022 der Verbrauch an Wärmeenergie um 38 Prozent, der Stromverbrauch um 16 Prozent.
Ausschlaggebend sei die "Bundesverordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch kurzfristig wirksame Maßnahmen" (EnSikuMaV). Darin wird beispielsweise auch die auf 19 Grad gedrosselte Temperatur für Büros geregelt. Zusätzlich sei im Landkreis Harz eine 4-Tage-Woche eingeführt worden mit dem Ziel, dass freitags möglichst viele Büros unbesetzt und damit weniger beheizt blieben. Beschäftigte können ihre Wochenarbeitszeit laut Landkreis montags bis donnerstags und damit an nur vier Arbeitstagen erbringen.
19 Grad ist die Arbeitstemperatur im Landkreis Harz. Wer es wärmer braucht, muss sich bewegen.
Das Argument, die Einsparungen gingen zulasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am fünften Werktag im Homeoffice arbeiteten und somit im privaten Umfeld mehr Energie verbrauchten, lässt der Landrat nicht gelten. Thomas Balcerowski (CDU) entgegnet gegenüber MDR SACHSEN-ANHALT: "Die Mitarbeiter mussten nicht zur Arbeit fahren und haben somit die hohen Spritpreise gespart." Die nicht gefahrenen Kilometer hätten zusätzlich einen Beitrag zum Umweltschutz getan. Insofern spricht Balcerowski von einer "runden Sache für den Landkreis Harz". Alle hätten gespart und die Umwelt sei geschont worden.
Maximal 19 Grad im Büro – Treiber der winterlichen Grippewelle?
Für Beschäftigte sieht der Harzer Landrat in gedrosselten Büro-Temperaturen kein erhöhtes Risiko, zu erkranken. In Bezug auf den Krankenstand gebe es in der Kreisverwaltung weder Ausreißer nach oben, noch nach unten. Solange die Verordnung gilt, werde sie umgesetzt, stellt Balcerowski klar. Und der Energiesparmodus soll mit weiteren Programmen forciert werden.
Schon im Sommer 2022 habe sich eine "Arbeitsgruppe Energiekrise" mit wirtschaftlichen und technischen Aspekten auseinandergesetzt und einen Maßnahmenplan für die Dienststellen beschlossen. Um demnach Umwelt und Kreiskasse gleichermaßen zu schonen, sollen etwa hunderte Thermostate ausgetauscht und künftig hybride Heizungen mit Wärmepumpen und Gastechnik ihren Dienst tun. Außerdem werde geprüft, inwieweit Verwaltungsgebäude und Schuldächer mit Photovoltaik-Anlagen versehen werden können. "Wenn die Wärmepumpen mit Strom angetrieben werden, der von einer Photovoltaik-Anlage vom Dach kommt", so Landrat Thomas Balcerowski, "sind wir richtig unterwegs."
MDR (Swen Wudtke, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Januar 2023 | 15:30 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/c0c39d6a-42e7-48b4-9211-85fcfdef3e2b was not found on this server.