Im Harz gibt es einen konkreten Vorschlag, wie der Nationalpark besser vor Bränden geschützt werden kann. Dazu haben sich am Mittwoch Vertreter der kommunalen Feuerwehren und der Harzer Schmalspurbahnen mit der Parkleitung in Wernigerode getroffen.

Demnach könnte eine fest installierte Löschwasserleitung entlang der Brockenbahn den Brandschutz erheblich verbessern. Diese Leitung soll nach den Plänen im Sommer Wasser führen und im oder neben dem Gleisbett verbaut werden. Sollte es brennen, wäre Löschwasser somit schnell und direkt an der Brandstelle. Es müsste nicht erst mit den Kesselwagen der Bahn gebracht werden.

Nationalparkchef Roland Pietsch erklärte, dass als Speicher die Löschwasserdepots genutzt werden könnten, die kürzlich angeschafft worden seien: "Wenn sich Brände an der Bahnstrecke auf absehbare Zeit nicht verhindern lassen, müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, diese dann aber möglichst schnell und effizient bekämpfen zu können."

Kai-Uwe Lohse, Kreisbrandmeister im Landkreis Harz, sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag, es sei aber noch unklar, wer das zahle. Im Januar sei ein Treffen mit den Harzer Schmalspurbahnen geplant. Dann soll laut Lohse besprochen werden, wie lang die Leitung werden könnte und wo sie lang läuft. Nach Worten des Feuerwehrmannes ist es sinnvoll, die Leitung dort zu verlegen, wo man im Brandfall schwer hinkommt. Am Ende der Leitung könne ein Tanklöschfahrzeug Wasser einfüllen, ohne dass Kameraden in den Wald müssten. Im Sommer kann laut Lohse in der Leitung immer Wasser sein, im Winter muss es abgelassen werden.

Für die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) sind bei dem Vorschlag allerdings noch einige Fragen offen. Wie ein Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT sagte, muss noch geklärt werden, was das kostet und wer die Leitung am Ende instand hält. Er betonte auch, dass eine Leitung innerhalb der Gleise nicht möglich sei. Sie müsste deshalb nach seinen Worten neben der Gleise verlegt werden. "Wir wollen uns dem Thema Brandschutz aber nicht verschließen. Wir wollen mithelfen, ihn zu verbessern."

Im September hatte ein Großbrand am Brocken etwa 17 Hektar Waldfläche im Nationalpark Harz vernichtet. Tagelang waren Einsatzkräfte, mehrere Hubschrauber und Flugzeuge damit beschäftigt, die Flammen in dem unwegsamen Gelände am Königsberg zu löschen.