Modellprojekt startet Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt soll digitaler und umweltfreundlicher werden
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04. März 2025, 17:48 Uhr
Mit rund 45 Millionen Euro Fördermitteln soll die Digitalisierung der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt vorangetrieben werden. Geld zur Unterstützung des Strukturwandels im mitteldeutschen Braunkohlerevier.
Ein Modellprojekt soll helfen, den Anbau von Pflanzen durch den Einsatz von digitalen Technologien effizienter zu gestalten. Dabei sollen auch neue und umweltfreundlichere Produkte entwickelt werden, so das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt.
Ziel: Ressourcen effizienter nutzen, Umweltbelastung senken
Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) gab dafür am Dienstag am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben den Startschuss für den Forschungsverbund "Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten" (DiP).
Von der Kohleförder-Region zur innovativen Landwirtschaft
Das "Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten" (DiP) sei ein zentrales Vorhaben für den Strukturwandel in den Mitteldeutschen Kohlerevieren, so Wissenschaftsminister Willingmann vorab. Es umfasse zunächst 19 konkrete Forschungsbereiche. Die Uni Halle koordiniert das Projekt, bei dem mehr als 40 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten.
Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird der Forschungsverbund mit über 45 Millionen Euro gefördert.
Ziel sei es, Wasser, Dünger und Energie effizienter zu nutzen, um die Umweltbelastung zu senken. Zudem sollen klimafreundlichere Anbaumethoden erforscht werden. Darüber hinaus soll so der Strukturwandel im mitteldeutschen Revier vorangebracht werden und neue Arbeitsplätze entstehen.
Ein Forschungsschwerpunkt sei beispielsweise das Herstellen von pflanzlichem Vitamin D3, das normalerweise aus tierischen Quellen wie Schafwolle gewonnen wird. Die Forscher und Forscherinnen vom DiP wollen den Angaben zufolge eine pflanzliche Alternative entwickeln, die auch für Veganer geeignet wäre. Dieses Vitamin stärkt den Angaben zufolge Herz, Muskeln und Knochen und fördert die Gehirnfunktion, was sich positiv auf die Stimmung auswirken könnte.
Bauernverband begrüßt Pläne Der Bauernverband Sachsen-Anhalt begrüßt die Innovationen. Präsident Olaf Feuerborn sagte MDR SACHSEN-ANHALT, bevor Bauern neue Sorten anbauen, müsse klar sein, welche Lebensmittel am Ende verkauft werden sollen. Stimme die Wertschöpfungskette nicht, verdienten Bauern kein Geld und würden auch keine neuen Pflanzen anbauen, so Feuerborn.
Modellprojekt in der Landwirtschaft: Gemüse mithilfe von KI anbauen
Daneben sei auch die Entwicklung von umweltfreundlichen Klebstoffen geplant. Zudem solle der Anbau von Zuckerrüben und Erbsen mithilfe künstlicher Intelligenz verbessert werden. Auch die Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen für Lebensmittel und medizinische Produkte werde erforscht.
Einige Forschungsprojekte setzen den Angaben zufolge auf Magnetresonanztechnik oder KI, um die Landwirtschaft effizienter zu gestalten, während andere sich mit nachhaltigen Anbaumethoden (Agroforst, Hanf und Superfood) befassen. Die Innovationen sollen dazu beitragen, den Klimawandel abzumildern. Zudem sollen neue Geschäftsfelder erschlossen und die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt damit zukunftsfähig gemacht werden.
MDR (Stephan Schulz, Hannes Leonard)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 04. März 2025 | 19:00 Uhr
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