EIne Sanitäterin in einem Krankenwagen, Lastenfahrräder mit Containerboxen, eine Frau im Rollstuhl
Diese Geschichten hätten 2023 mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Bildrechte: imago/Michael Schick, MDR/Sarah-Maria Köpf, Luise Kotulla

Jahresrückblick Diese Geschichten aus Sachsen-Anhalt bekamen 2023 zu wenig Aufmerksamkeit

28. Dezember 2023, 09:01 Uhr

Täglich recherchieren Reporterinnen und Reporter von MDR SACHSEN-ANHALT, was im Land passiert. Doch nicht immer finden diese Geschichten das Publikum, das sie eigentlich verdient hätten. Deshalb geben wir hier einigen aufwändigen Recherchen aus diesem Jahr, die weiterhin aktuell sind, noch einmal eine Bühne.

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Jeden Tag sind zahlreiche Reporterinnen und Reporter von MDR SACHSEN-ANHALT unterwegs, um für Sie herauszufinden, was im Land gerade los ist – sei es politisch, gesellschaftlich oder kulturell. Sie sprechen mit Bürgerinitiativen, Politikerinnen, Verantwortlichen oder einfach mit Menschen, die sie zufällig auf der Straße treffen. Und sie bringen Stimmen und Eindrücke mit, die es wert sind, gehört, gelesen oder gesehen zu werden.

Doch manchmal erreichen diese Recherchen leider nicht das Publikum, das sie eigentlich verdient hätten. Es kommt vor, dass eine hintergründige Reportage plötzlich überlagert wird, weil kurz nach der Veröffentlichung eine andere Nachricht bekannt wird, die so wichtig ist, dass sie alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und manchmal wissen wir selbst gar nicht so genau, warum eine gute Geschichte nicht so viele von Ihnen erreicht, wie wir es uns gewünscht hätten.

Einigen aufwändigen Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT, die in diesem Jahr ein wenig untergegangen sind, geben wir hier deshalb eine zweite Chance – denn sie sind immer noch aktuell.

1. Zu viele Barrieren für Rollstuhlfahrer

Jede Türkante kann für Menschen im Rollstuhl zur unüberwindbaren Barriere werden. Wie schwierig bisweilen schon ein Arztbesuch für sie ist, berichten Anfang des Jahres zwei Rollstuhlfahrerinnen eindrücklich bei MDR SACHSEN-ANHALT.

2. Trickserei in der Finanzpolitik

Corona-Sondervermögen, das klingt kompliziert, abstrakt, irgendwie nicht greifbar, wie so vieles in der Haushaltspolitik. Doch als das Bundesverfassungsgericht im November urteilt, dass die Bundesregierung Mittel für den Kampf gegen Corona nicht einfach umwidmen darf, steckt Deutschland über Nacht in einer Regierungskrise, und auch das sogenannte Corona-Sondervermögen des Landes Sachsen-Anhalt steht plötzlich im Fokus.

Schon im Frühjahr hatte MDR SACHSEN-ANHALT berichtet, dass es Kritik und Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieses Schattenhaushaltes gibt. Tatsächlich ändert die Landesregierung nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil ihre Strategie und beschließt, Notlagen auszurufen und neue Kredite aufzunehmen, um die ursprünglich im Sondervermögen vorgesehenen Maßnahmen, deren Bezug zur Corona-Pandemie oft kaum nachvollziehbar ist, zu finanzieren.

3. (Zu) wenige Ostdeutsche in Führungspositionen

Mehr als 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung sitzen Ostdeutsche noch immer zu selten an der Macht. Das gilt auch für Sachsen-Anhalts Landespolitik. Denn im Frühjahr stellt MDR SACHSEN-ANHALT in einer aufwendigen Datenanalyse fest, dass nicht einmal jede zweite Führungskraft in den Ministerien und nachgeordneten Behörden des Landes aus Ostdeutschland stammt.

4. Schicksal einer geflüchteten Familie

Als im Februar 2022 der russische Angriffskrieg auf die Ukraine beginnt, kommen zehntausende Menschen aus der Ukraine nach Sachsen-Anhalt, auch Anna Taras und ihre Familie. Mehrmals hat MDR SACHSEN-ANHALT die junge Frau seitdem in Halle getroffen und darüber berichtet, wie es ihr und ihren Kindern in der neuen Wahlheimat ergeht. Dabei wird deutlich, wie dankbar, aber auch wie erschöpft und zerrissen Anna Taras ist. Doch an das Ende des Krieges und den Sieg der Ukraine glaubt sie weiterhin fest.

5. Kaum Arbeit für schwerbehinderte Menschen

Fast alle Unternehmen in Sachsen-Anhalt klagen über Fachkräftemangel. Dabei gibt es ein riesiges Potenzial auf dem Arbeitsmarkt, das hierzulande bislang kaum ausgeschöpft wird. Denn nirgendwo anders in Deutschland werden so wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigt wie in Sachsen-Anhalt. Viele Firmen erfüllen dabei nicht einmal die gesetzlichen Mindestquoten. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit, die MDR SACHSEN-ANHALT im Frühjahr auswertet.

6. Angriffe auf Sanitäter

Immer wieder werden ausgerechnet Rettungssanitäter bei ihren Einsätzen zur Zielscheibe von Angriffen. Anfang des Jahres berichtet eine Sanitäterin aus Wittenberg bei MDR SACHSEN-ANHALT von ihren Erfahrungen mit Übergriffen und gibt den sonst oft anonymen Opfern ein Gesicht.

7. Verkehrswende mit Lastenrädern?

Mehr Fahrrad statt Auto zu fahren – Experten sind sich einig, dass dies ein kleiner, aber notwendiger Schritt auf dem Weg zu mehr Klimaschutz ist. Welche Rolle beispielsweise die Paketzustellung per Lastenrad auch hierzulande spielen kann, analysiert MDR SACHSEN-ANHALT im Herbst.

8. Unvorbereitet in die Klimakatastrophe

Immer höhere Temperaturen, immer weniger Niederschläge: Die Folgen des Klimawandels sind in Mitteldeutschland längst zu spüren. Doch wie wenige Kreise in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen professionell auf das sich ändernde Klima vorbereitet sind, zeigt eine MDR-Datenanalyse im Sommer.

9. Kein Wasser für die Feuerwehr

Vielerorts in Sachsen-Anhalt mangelt es der Feuerwehr am nötigsten: dem Löschwasser. Das zeigt eine Analyse von MDR SACHSEN-ANHALT im Herbst. Bisweilen kommt es schon heute vor, dass Feuerwehren im Land bei Einsätzen das Wasser erst mühsam zum Ort des Brandes transportieren müssen. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Mangel im nächsten Hitzesommer nicht dramatisch auswirken wird.

MDR (Lucas Riemer)

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