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Vorläufiges Ergebnis Bundestagswahl 2025: AfD gewinnt Wahlkreis Mansfeld
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24. Februar 2025, 14:17 Uhr
Die Bundestagswahl 2025 ist vorbei. Im Wahlkreis 73 Mansfeld hatten acht Kandidatinnen und Kandidaten um die Gunst der 208.049 Wahlberechtigten geworben. Seit Sonntagabend ist klar: Gewonnen hat den Wahlkreis die AfD.
Das Ergebnis im Wahlkreis 73 Mansfeld
Die AfD hat bei der Bundestagswahl am Sonntag den Wahlkreis 73 (Mansfeld) gewonnen. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis hervor, das das Statistische Landesamt am Sonntagabend veröffentlicht hat. Demnach holte die AfD 43,8 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis – gefolgt von CDU (21,2 Prozent), Die Linke (12,3 Prozent) und SPD (10,7 Prozent).
Das ist der Gewinner im Wahlkreis Mansfeld
Wahlkreis-Gewinner und somit weiterhin im Bundestag vertreten ist Kay-Uwe Ziegler. Der 61-Jährige war 2021 erstmalig für die AfD ins Bundesparlament eingezogen. Der Kaufmann aus Bitterfeld-Wolfen gewann den Wahlkreis seinerzeit direkt. Ziegler ist seit 2016 Mitglied der AfD und bewarb sich im selben Jahr um das Oberbürgermeisteramt in Bitterfeld-Wolfen. Seit der Kommunalwahl 2019 ist er aktiv als Ortschaftsrat in Bitterfeld, als Stadtrat der Stadt Bitterfeld-Wolfen und als Kreistagsmitglied des Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Wer ist Kay-Uwe Ziegler?
- 1963 in Eisleben geboren, wohnt in Bitterfeld-Wolfen, ledig, ein Kind
- Veterinäringenieur, Studium Veterinäringenieur, Geschäftsführer eines Textileinzelhandelsunternehmen
- Themenschwerpunkte: Begrenzung der Zuwanderung, Abkehr von der Energiewende, weniger Bürokratie
Diese Kandidaten waren außerdem im Wahlkreis angetreten
Neben dem AfD-Politiker Ziegler war im Wahlkreis Mansfeld auch der CDU-Kandidat Frank Wyszkowski angetreten. Der Hoteldirektor war von 2009 bis 2019 Mitglied im Gemeinderat Helbra. Der Ortsbürgermeister von Libehna und Betriebswirt Matthias Schütz hatte sich für die Linke aufstellen lassen. Die SPD schickte den Chemikanten Aick Pietschmann ins Rennen und die Freien Wähler den Unternehmer Marcel Enders. Ebenfalls ein Unternehmer war mit Jan Czekanowsk für die FDP angetreten.
Die Grünen hatten im Wahlkreis 73 den in Wernigerode wohnenden Studenten Marco Beckmann aufgestellt. Außerdem stand der parteilose Rechtsanwalt Robert Farle zur Wahl. Er war 2021 für die AfD in den Bundestag eingezogen und seit 2022 fraktionsloser Abgeordneter. Mit dem Rechnungsprüfer Bernd Hartwig stand ein weiterer Parteiloser zur Wahl.
Im Wahlkreis 73 (Mansfeld) leben mehr als 250.000 Menschen, so Zahlen des Statistischen Landesamtes. Davon sind 208.049 wahlberechtigt. Zum Wahlkreis gehört der Landkreis Mansfeld-Südharz, vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Gemeinden Aken (Elbe), Köthen (Anhalt), Osternienburger Land, Südliches Anhalt, Teile des Saalekreises (die Gemeinden Bad Lauchstädt, Mücheln (Geiseltal), Querfurt, Salzatal, Teutschenthal, Wettin-Löbejün) und Teile der Verbandsgemeinde Weida-Land (die Gemeinden Barnstädt, Farnstädt, Nemsdorf-Göhrendorf, Obhausen, Schraplau, Steigra).
Nicht jeder Wahlkreisgewinner zieht zwingend in den Bundestag ein
Zur Bundestagswahl 2025 sind erstmals die Änderungen einer Wahlrechtsreform angewandt, die von der Ampel-Koalition im Mai 2023 beschlossen wurden. Die wichtigste Neuerung ist die sogenannte Zweitstimmendeckung. Demnach können Parteien lediglich so viele Abgeordnete ins Parlament schicken, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Für Parteien, die viele Direktmandate gewinnen, kann das bedeuten, dass nicht jeder Wahlkreissieger auch wirklich in den Bundestag kommt. Denn Ausgleichs- und Überhangmandate gibt es nach der Reform nicht mehr. Eine Ausnahme hiervon gilt für parteiunabhängige Kandidaten: Diese erringen einen Sitz unmittelbar aufgrund der Mehrheit an Erststimmen im Wahlkreis.
Ziel der Änderung war, den Bundestag zu verkleinern. Er war aufgrund der Überhang- und Ausgleichsmandate in den vergangenen Wahlperioden deutlich größer als die gesetzliche Regelgröße. Die Regelgröße lag bislang bei 598, in der auslaufenden Legislatur saßen aber 736 Abgeordnete im Bundestag. Mit dem neuen Wahlrecht wird die Zahl der Sitze auf 630 begrenzt.
Zusätzlich gilt die Grundmandatsklausel, wenn auch vermutlich zum letzten Mal. Danach muss eine Partei bundesweit auf mindestens fünf Prozent der Stimmen kommen, um in den Bundestag einzuziehen. Ausnahme: Gewinnt eine Partei drei Direktmandate, dann zieht sie als Fraktion in den Bundestag - auch wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht schafft. Eine Neuregelung dieser Klausel hat das Bundesverfassungsgericht für die Bundestagswahl 2025 im Sommer verworfen.
Hinweis: Alle Angaben und Informationen beruhen auf öffentlichen Quellen, Auskünften der Wahlleiter, von den Kandidaten selbst oder von Parteien. Über die Zulassung zur Wahl entscheiden die Landes- und Kreiswahlleiter.
Die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl finden Sie, auch für Ihren Wahlkreis, hier.
MDR (Hannes Leonard), dpa | Erstmals veröffentlicht am 28.01.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 23. Februar 2025 | 19:00 Uhr
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