Die Brockenbachn fährt im Gegenlicht der Abendsonne über das winterliche Plateau des Brockens.
Winterwunderland Harz: Bei der Bundestagswahl 2025 am 23. Februar entscheiden die Menschen, wer das Direktmandat im Wahlkreis 68 bekommt. (Archivfoto) Bildrechte: picture alliance / Westend61

Vorläufiges Ergebnis Bundestagswahl 2025: AfD gewinnt Wahlkreis Harz

24. Februar 2025, 14:14 Uhr

Die Bundestagswahl 2025 ist vorbei. Im Wahlkreis 68 im Harz hatten neun Kandidatinnen und Kandidaten um die Gunst der knapp 198.000 Wahlberechtigten geworben. Seit Sonntagabend ist klar: Gewonnen hat den Wahlkreis die AfD.

Das Ergebnis im Wahlkreis 68 Harz

Die AfD hat bei der Bundestagswahl am Sonntag den Wahlkreis 68 (Harz) gewonnen. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis hervor, das das Statistische Landesamt am Sonntagabend veröffentlicht hat. Demnach holte die AfD 39,0 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis – gefolgt von CDU (23,5 Prozent), SPD (14,0 Prozent) und Linken (11,9 Prozent).

Einstellige Werte fuhren laut Statistischem Landesamt Grüne (3,3 Prozent), Freie Wähler (2,9 Prozent) und FDP (2,2 Prozent) ein.

Das ist die Gewinnerin im Wahlkreis 68 Harz

Wahlkreis-Gewinnerin und somit weiterhin im Bundestag ist Christina Baum. Die 68-Jährige sitzt seit 2021 für die AfD im Bundesparlament. Damals war sie über die Landesliste Baden-Württemberg eingezogen. Politisch setzt sie ihre Schwerpunkte unter anderem im Gesundheitssektor. Bei der Abstimmung über die Vertrauensfrage im Bundestag haben unter anderem Baum und zwei weitere AfD-Abgeordnete ihre Stimme für Kanzler Olaf Scholz (SPD) abgegeben.

Als einen ihrer Schwerpunkte hatte Baum vor der Wahl die Aufarbeitung der Corona-Pandemie genannt.

Deutscher Bundestag, 180. Bundestagssitzung: Christina Baum, AfD
Die Zahnärztin Christina Baum hat den Wahlkreis 68 gewonnen. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / dts-Agentur | -

Diese Kandidaten waren außerdem im Wahlkreis angetreten

Im Wahlkreis 68 waren insgesamt neun Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Für die CDU war der in Halberstadt wohnende Unternehmer Artjom Pusch ins Rennen gegangen. Für die Linke war Karsten Lippmann angetreten. Der Historiker war bereits 2021 als Direktkandidat auf dem Wahlzettel. Florian Fahrtmann aus dem Harzer Kreistag hatte sich als SPD-Kandidat zur Wahl gestellt. Die Freien Wähler hatten den in Wernigerode geborenen Fuhrparkdisponenten André Weber aufgestellt. Für die Grünen trat die Finanzwirtin Kathrin Grub an, für die FDP Kreisinspektoranwärter Max Henrik Schröder. Für Die Partei war IT-Administrator Daniel Lüdemann-Johr und für das Bündnis Deutschland die Lehrerin Kathrin Schreck auf dem Wahlzettel.

Im Wahlkreis 68 (Harz) leben mehr als 240.000 Menschen, so Zahlen des Statistischen Landesamtes. Davon sind knapp 198.000 wahlberechtigt gewesen. Zum Wahlkreis zählt der Landkreis Harz und Teile des Salzlandkreises mit den Gemeinden Aschersleben und Seeland.

Nicht jeder Wahlkreisgewinner zieht zwingend in den Bundestag ein

Zur Bundestagswahl 2025 sind erstmals die Änderungen einer Wahlrechtsreform angewandt, die von der Ampel-Koalition im Mai 2023 beschlossen wurden. Die wichtigste Neuerung ist die sogenannte Zweitstimmendeckung. Demnach können Parteien lediglich so viele Abgeordnete ins Parlament schicken, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Für Parteien, die viele Direktmandate gewinnen, kann das bedeuten, dass nicht jeder Wahlkreissieger auch wirklich in den Bundestag kommt. Denn Ausgleichs- und Überhangmandate gibt es nach der Reform nicht mehr. Eine Ausnahme hiervon gilt für parteiunabhängige Kandidaten: Diese erringen einen Sitz unmittelbar aufgrund der Mehrheit an Erststimmen im Wahlkreis.

Ziel der Änderung war, den Bundestag zu verkleinern. Er war aufgrund der Überhang- und Ausgleichsmandate in den vergangenen Wahlperioden deutlich größer als die gesetzliche Regelgröße. Die Regelgröße lag bislang bei 598, in der auslaufenden Legislatur saßen aber 736 Abgeordnete im Bundestag. Mit dem neuen Wahlrecht wird die Zahl der Sitze auf 630 begrenzt.

Zusätzlich gilt die Grundmandatsklausel, wenn auch vermutlich zum letzten Mal. Danach muss eine Partei bundesweit auf mindestens fünf Prozent der Stimmen kommen, um in den Bundestag einzuziehen. Ausnahme: Gewinnt eine Partei drei Direktmandate, dann zieht sie als Fraktion in den Bundestag - auch wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht schafft. Eine Neuregelung dieser Klausel hat das Bundesverfassungsgericht für die Bundestagswahl 2025 im Sommer verworfen.

Hinweis: Alle Angaben und Informationen beruhen auf öffentlichen Quellen, Auskünften der Wahlleiter, von den Kandidaten selbst oder von Parteien. Über die Zulassung zur Wahl entscheiden die Landes- und Kreiswahlleiter.

Ergebnisse aus der vorherigen Bundestagswahl

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 waren in Sachsen-Anhalt rund 1,8 Millionen Menschen wahlberechtigt. Insgesamt sitzen 18 Parlamentarier für Sachsen-Anhalt im Bundestag: fünf Frauen und 13 Männer.

Die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl finden Sie, auch für Ihren Wahlkreis, hier.

Mehr zum Thema Bundestagswahl 2025 in Sachsen-Anhalt

MDR (Hannes Leonard), dpa | Erstmals veröffentlicht am 28.01.2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 23. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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