Streit um Sparmaßnahmen Vierte Tarifrunde bei Volkswagen ohne Ergebnis
Hauptinhalt
10. Dezember 2024, 08:36 Uhr
Im Tarifkonflikt beim kriselnden Autobauer Volkswagen hat auch die vierte Verhandlungsrunde keine Lösung gebracht. Die Gespräche sollen kommende Woche fortgesetzt werden. Begleitet wurden die Verhandlungen am Montag mit flächendeckenden Warnstreiks.
- Die vierte Tarifrunde bei VW ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
- Tausende Beschäftigte hatten am Montag ihre Arbeit niedergelegt.
- VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo sagte, bis zu einer Annährung sei es noch weit.
In Wolfsburg ist die von Demonstrationen und Kundgebungen begleitete 4. Tarifrunde bei Volkswagen ohne Ergebnis zu Ende gegangen. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sprach am Montagabend nach siebenstündigen Verhandlungen von einem "konstruktiven Gesprächsklima", betonte jedoch weit auseinander liegende Positionen. "Für die IG Metall ist entscheidend: Es muss eine Lösung ohne Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen gefunden werden", sagte er.
Auch VW-Chefverhandler Arne Meiswinkel sprach von "konstruktiven Gesprächen", erklärte aber zugleich, dass die Parteien von einer "tragfähigen Lösung" noch "weit entfernt" seien.
Tausende Beschäftigte bei Warnstreiks am Montag
Tausende Beschäftigte in neun VW-Werken in ganz Deutschland hatten am Montag aus Protest gegen den geplanten Sparkurs des Unternehmens ihre Arbeit niedergelegt. IG-Metall-Chefin Christiane Benner stellte eine Ausweitung des Arbeitskampfes in Aussicht: "Wenn sich nichts bewegt, wird es richtig ungemütlich", sagte sie in Wolfsburg.
Alleine in der VW-Stadt beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben 38.000 Beschäftigte an den Warnstreiks. In Kassel, Hannover, Emden, Salzgitter, Braunschweig, Zwickau, Chemnitz und Dresden kamen demnach 30.000 weitere Streikende hinzu. Nur im VW-Werk in Osnabrück wurde nicht gestreikt, weil dort ein anderer Tarifvertrag gilt.
Arbeitnehmern legen Zukunftsplan vor
Die Arbeitnehmerseite will vor allem Arbeitsplatzverluste verhindern und hatte einen "Zukunftsplan" vorgelegt, der vorsieht, dass ein noch auszuhandelndes Gehaltsplus nicht ausgezahlt wird, sondern in einen Fonds für die Finanzierung von eventuell nötigen Arbeitszeitkürzungen fließt. Meiswinkel betonte, dass der Vorschlag von IG Metall und Betriebsrat "für eine nachhaltige Lösung noch nicht reicht". Es müsse mehr eingespart werden.
VW-Betriebsratschefin: Annäherung noch weit entfernt
VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte am Montag ihre kategorische Ablehnung von Massenentlassungen und Werkschließungen bekräftigt. Nach den Verhandlungen erklärte sie, zu einer möglichen Annäherung sei es noch "sehr weit". "Wir sind bereit, den jetzt eingeschlagenen konstruktiven Weg nächste Woche konsequent weiterzugehen", sagte sie.
Gewerkschaftsangaben zufolge sollen die Verhandlungen am 16. und 17. Dezember fortgesetzt werden.
AFP, dpa (smk)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. Dezember 2024 | 06:00 Uhr