Photovoltaik Habeck will Solar-Ausbau beschleunigen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Ausbau der Solarenergie in Deutschland vereinfachen und beschleunigen. Auf dem zweiten "Photovoltaik-Gipfel" stellte der Grünen-Politiker gemeinsam mit der Solar-Branche elf Handlungsfelder vor, mit denen Hemmnisse abgebaut werden könnten. Unter anderem sieht der Plan steuerliche Vereinfachungen, einen erleichterten Einsatz von kleinen Balkonanlagen sowie die Rekrutierung von Fachkräften vor.

Der Anschluss von Kraftwerken ans Netz soll zügiger geschehen als bisher. Auch Freiflächen sollen durch Klarstellungen im Baurecht nutzbar werden. "Mit der heute vorgelegten Strategie wollen wir den Ausbau nochmal deutlich beschleunigen und alle Bremsen lösen, die ein höheres Tempo beim Zubau bislang verhindert haben", sagte Habeck.

Allein im ersten Quartal habe es einen Zubau von Solarenergie von 2,7 Gigawatt gegeben, führte der Grünen-Politiker aus. Sollte sich dieser Trend bestätigen, gebe es erstmals in Deutschland die "Chance, zweistellige Zahlen beim Zubau zu sehen, das wäre wirklich ein dickes Ausrufezeichen".

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) lobte die Strategie. Sie enthalte viel Licht und kaum Schatten. Zu Letzterem gehöre, dass in Zeiten stark steigender Zinsen eine bessere Absicherung der Investitionen nötig sei. Zudem könne bei den Speichern noch mehr getan werden. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig erklärte, nun müssten "schnell konkrete Gesetzesinitiativen" folgen. "Wir brauchen überall Lichtgeschwindigkeit", betonte er.

Bis 2030 sollen 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Photovoltaik soll dann bis zu 215 Gigawatt ausgebaut sein. Derzeit sind etwa 70 Gigawatt installiert.