Tarifstreit Lokführerstreik bei der Bahn endet vorzeitig
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27. Januar 2024, 22:47 Uhr
Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig beenden. Die Gewerkschaft teilte in einem Schreiben mit, dass im Personenverkehr nur noch bis Montagmorgen, 2 Uhr, gestreikt wird. Ab 5. Februar sollen unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Tarifverhandlungen über die Kernforderungen der GDL mit der Bahn beginnen und fünf Wochen dauern. Dazu habe sich die Bahn schriftlich bereit erklärt. Weitere Streiks wird es vorerst nicht geben.
- Lokführergewerkschaft GDL will ihren Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig beenden.
- Für GDL-Chef Claus Weselsky ist die Verhandlungsbereitschaft ein starkes Signal.
- Wissing begrüßt Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen.
- GDL bestreikt Deutsche Bahn
- Streit um Bezahlung und Arbeitszeit
Die Lokführergewerkschaft GDL will ihren Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig beenden. Wie die Gewerkschaft in einem Schreiben mitteilte, wird im Personenverkehr nur noch bis Montagmorgen, 2 Uhr, gestreikt. Ursprünglich sollte der Ausstand bis Montag 18 Uhr dauern. Im Güterverkehr soll der Streik am Sonntagabend um 18.00 Uhr enden.
In der Mitteilung heißt es weiter, dass am 5. Februar unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Tarifverhandlungen über die Kernforderungen der GDL mit der Bahn beginnen und fünf Wochen dauern sollen. Dazu habe sich die Bahn schriftlich bereit erklärt.
Deshalb habe man sich auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März geeinigt, während dieser nicht gestreikt werden darf. Bis zum Abschluss der Verhandlungen hätten beide Parteien Vertraulichkeit vereinbart.
Weselsky: Verhandlungsbereitschaft sei starkes Signal
GDL-Chef Claus Weselsky sagte, insbesondere die Verhandlungsbereitschaft der Bahn zur Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter sei ein wichtiger Schritt. Im Falle einer Einigung wäre das ein starkes Signal für das gesamte Eisenbahnsystem und würde die Eisenbahnberufe attraktiver machen.
Bahn-Personalvorstand Martin Seiler sagte, die anstehenden Themen seien in konstruktiver Atmosphäre besprochen worden. "Endlich wird wieder verhandelt. Unsere Kunden haben Planungssicherheit und unsere Mitarbeitenden Aussicht auf baldige Lohnerhöhungen", sagte er.
Wissing begrüßt Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) begrüßte die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL und das vorzeitige Ende des Streiks. "Ich fordere beide Tarifparteien auf, mit der gebotenen Ernsthaftigkeit in die Gespräche zu gehen und verantwortungsvoll an einer Lösung zu arbeiten", mahnte er am Samstag in Berlin. Die Streiks der vergangenen Tage seien eine enorme Belastung für die Bahnreisenden und die Unternehmen gewesen.
GDL bestreikt Deutsche Bahn
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt die Deutsche Bahn seit Dienstagabend im Güterverkehr und seit Mittwochmorgen im Personenverkehr, um im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf den bundeseigenen Konzern zu erhöhen.
Streit um Bezahlung und Arbeitszeit
In dem Tarifstreit geht es um die Bezahlung, aber auch um Arbeitszeiten für Schichtarbeiter. Eine Kernforderung der GDL ist die 35-Stunden-Woche bei gleichbleibendem Gehalt. Die Bahn hat bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbußen ab Januar 2026 vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld.
Streik-Notfahrplan gewährleistet weiter 20 Prozent der Züge im Fernverkehr
Der Notfahrplan für die Zeit des Lokführerstreiks funktioniert nach Angaben der Deutschen Bahn stabil. Etwa 20 Prozent des Angebots fahre, sagte Konzernsprecherin Anja Bröker bezogen auf den Fernverkehr. Die Züge seien zuverlässig unterwegs und auch nicht übermäßig besetzt. Dennoch sollten sich Reisende 24 Stunden vor ihrer Fahrt nochmals über ihre Verbindung informieren und vor allem einen Sitzplatz reservieren.
dpa, AFP (das, lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 27. Januar 2024 | 15:06 Uhr