Statistisches Bundesamt Baupreise steigen um 15 Prozent an
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06. April 2023, 13:54 Uhr
Bei den Baupreisen zeigt sich weiterhin keine Entspannung: Im Vergleich zum Vormonat sind die Kosten erneut gestiegen. Insbesondere die Dachabdichtungs- und Heiz- und zentrale Wassererwärmungsanlagen sind teurer geworden. Gesunken sind die Preise in keinem Bereich – nur bei Zimmer- und Holzbauarbeiten waren die Kostensteigerungen mit drei Prozent sehr niedrig.
- Keine Entlastung für Hausbauer: Die Baupreise steigen weiter.
- Wegen steigender Preise sei es möglich, dass Bauprojekte doch nicht realisert werden.
- Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten für Dachdeckungsarbeiten besonders teuer geworden.
Die Preise für den Bau neuer Wohnhäuser steigen weiterhin kräftig. Der Neubau von Wohngebäuden verteuerte sich im Februar um 15,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen November hatte es noch einen Zuwachs von 16,9 Prozent gegeben. Im Mai 2022 gab es mit 17,6 Prozent den stärksten Anstieg seit mehr als 50 Jahren. Allein von November auf Februar erhöhten sich die Baupreise um 2,7 Prozent.
Möglicherweise weniger Wohnbauprojekte
Die enorme Kostensteigerung droht dazu zu führen, dass viele Häuslebauer und Investoren Abstand von geplanten Projekten nehmen – zumal nicht nur für Materialien mehr bezahlt werden muss, sondern auch die Zinsen merklich gestiegen sind. "Überhöhte Boden-, Bestandsimmobilien- und auch Baupreise, die sich im Zuge der langjährigen Niedrigzinsphase herausgebildet haben, stehen nun vor einer Korrektur", schreiben die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung.
"Bevor diese in der Breite vollzogen ist, wird sich die Nachfrage nach Bauleistungen – trotz mancherorts drängender Wohnungsnot – kaum wieder beleben." Die Institute schlagen als Gegenmaßnahme vor, die in fast allen Bundesländern seit Jahren gestiegene Grunderwerbsteuer wieder zu senken.
Beton- und Dachdeckarbeiten besonders teuer
Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kosteten im Februar 13,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Betonarbeiten verteuerten sich dabei mit 15,2 Prozent besonders stark. Bei Mauerarbeiten zogen die Preise um 12,7 Prozent an. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sie sich um 17,1 Prozent, Zimmer- und Holzbauarbeiten dagegen nur um 3 Prozent. Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 16,0 Prozent zu, die für Heiz- und zentrale Wassererwärmungsanlagen um 18,2 Prozent.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen im Februar ebenfalls, und zwar um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei gewerblichen Betriebsgebäuden betrug der Anstieg 15,4 Prozent, im Straßenbau 17,9 Prozent. Alle Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.
reuters (kar)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 06. April 2023 | 10:00 Uhr