Tarifverhandlungen Weselsky: Bahn hat keine Lösung für Personalmangel

10. November 2023, 14:00 Uhr

Der Deutschen Bahn fehlen die Lokführer. Um den Beruf attraktiver zu machen, fordert die Gewerkschaft GDL eine Absenkung der Arbeitszeit. Doch das lehnt die Bahn ab. GDL-Chef Claus Weselsky wirft ihr Ideenlosigkeit vor.

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat der Deutschen Bahn Ideenlosigkeit im Umgang mit Personalmangel vorgeworfen. "Es gibt keine Idee auf der Arbeitgeberseite, wie man den Zustand verändern soll", sagte Weselsky MDR AKTUELL. Laut dem Gewerkschaftschef ist der Schichtdienst über 24 Stunden, an sieben Tagen die Woche und 365 Tagen im Jahr für junge Leute unattraktiv. Die Lebensqualität stehe heute stärker im Vordergrund.

Darauf reagiere die Gewerkschaft mit ihrer Forderung, die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich zu verkürzen. Die Bahn lehnt das bisher ab. Weselsky jedoch bezeichnet die Absenkung der Wochenarbeitszeit als "Knackpunkt" der Verhandlungen.

Tarifverhandlungen gehen nächste Woche weiter

Die Tarifverhandlungen waren am Donnerstag unter anderem deshalb ohne Ergebnis auf nächste Woche vertagt worden. "Jetzt sind wir wöchentlich beieinander und nutzen die Zeit, um herauszuarbeiten, welche Knackpunkte womöglich dann zum Bruch führen oder weiter verhandelt werden", betonte Weselsky.

Neben der Arbeitszeitreduktion für Schichtarbeiter fordert die Gewerkschaft 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro. Die Deutsche Bahn hatte der Gewerkschaft am Donnerstag eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten angeboten. Warnstreiks sind der Lokführergewerkschaft zufolge vorerst nicht geplant.

MDR, dpa (jst)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. November 2023 | 08:18 Uhr

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