Hans Vorländer
Hans Vorländer ist Lehrstuhlinhaber an der Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Dresden. Bildrechte: TU Dresden

Live-Ticker zur Bundestagswahl Vorländer: Kanzlerkandidaten der CDU und SPD beeinflussten Wahlergebnis

28. September 2021, 00:00 Uhr

Sachsen hat gewählt. Anders als im Bundesschnitt, wo vor allem die SPD punktete, hat im Freistaat die AfD die meisten Stimmen geholt. Parallel zur Parteien- und Direktkandidatenwahl in den Bundestag standen in einigen Kommunen auch Bürgermeisterwahlen an. Alle Entwicklungen im Live-Ticker.

00:00 Uhr | Ticker-Ende

Wir beenden unseren Ticker zur Bundestagswahl in Sachsen damit und danken für Ihr Interesse. Über aktuelle Entwicklungen halten wir Sie bei MDR SACHSEN immer auf dem Laufenden.

23:30 Uhr | Wanderwitz nicht mehr Landesgruppenchef

In der sächsischen CDU ist offener Streit über die Ursachen des schweren Niederlage bei der Bundestagswahl ausgebrochen. Bei der Konstituierung der neuen sächsischen CDU-Landesgruppe im Bundestag übernahm am Montagabend der Zwickauer Carsten Körber das Amt des Landesgruppenchefs, das bisher Wanderwitz innehatte. Das sagte Generalsekretär Alexander Dierks. Zuvor hatte die "Sächsischen Zeitung" (Online) darüber berichtet.

Wanderwitz soll die Sitzung dann ohne Aussprache mit seinen Kritikern verlassen haben. Der 45-Jährige hatte im Sommer die Meinung vertreten, Ostdeutsche hätten eine stärkere Neigung zur Wahl rechtsradikaler Parteien als Westdeutsche.

22:55 Uhr | Steinwurf in Leipzig

Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Leipzig MDR SACHSEN mitteilte, ist es in Leipzig im Nachgang der Demonstration doch noch zu einem Vorfall gekommen. Auf das Polizeirevier Leipzig Süd habe es einen Steinwurf gegeben. Der Täter sei flüchtig.

22:48 Uhr | Sächsische Vertreter im neuen Bundestag

22:10 Uhr | Demonstration im Leipziger Süden ohne Vorkomnisse

Unter dem Motto "Sachsen muss sterben - damit wir leben können" zogen in Leipzig Demonstranten vom Johannis-Platz bis in den Süden der Stadt, laut Initiatoren als Reaktion auf das Wahlergebnis der AfD in Sachsen. Wie Polizeisprecher Olaf Hoppe mitteilte, musste die Demo an ihrem ursprünglichen Endpunkt gestoppt werden, da die Teilnehmenden den Demonstrationszug nicht beendeten. Nach der Anmeldung einer weiteren Demo durften die Teilnehmer weiter in Richtung Karl-Liebknecht-Straße laufen. Die Demo verlief ansonsten ohne weitere Zwischenfälle, so Hoppe.

21:36 Uhr | Kommentar: Union muss in die Opposition

CDU-Chef Armin Laschet muss seine Wahlniederlage anerkennen und zurücktreten. Die Union gehört in die Opposition – um endlich ihren Richtungsstreit zu klären. Ein Kommentar.

21:18 Uhr | Zwei sorbische Gemeinden nach der Wahl - so nah und doch so fern

Der Ausgang der Bundestagswahl sorgt auch am Tag danach in der Oberlausitz für Gesprächsstoff. Im sorbischen Teil der Lausitz haben zwei Nachbargemeiden völlig unterschiedlich gewählt. Während sich die Einwohner von Crostwitz bei den Erststimmen deutlich für den CDU-Kandidaten ausgesprochen haben, zeigte sich in Puschwitz ein ganz anders Bild. Hier wurde die AfD deutlich stärkste Kraft. Doch warum ist das so? Ein Stimmungsbild.

21:09 Uhr | Analyse: Die Schwäche der CDU ist die Stärke der AfD

In Sachsen und Thüringen bekam die in Teilen rechtsextremistische Partei AfD die meisten Stimmen. Die CDU ist der große Verlierer. Das Dilemma der Union zeigt sich geradezu exemplarisch am Wahlkreis 164 im Erzgebirge.

20:58 Uhr | Sachsens CDU streitet über Gründe für Niederlage

In der sächsischen CDU ist der Streit um Ursachen der Wahlschlappe bei der Bundestagswahl offen ausgebrochen. Laut Florian Oest, der im Wahlkreis Görlitz unterlegene Direktkandidat und CDU-Kreischef, sind die Spitzenkandidaten Laschet und Wanderwitz ein Grund für die Niederlage. Zudem habe das Konrad-Adenauer-Haus den Wahlkampf chaotisch organisiert. Er forderte deshalb einen personellen Neuanfang. "Michael Kretschmer oder Markus Söder haben in den letzten Monaten und Jahren bewiesen, wie wir als Union auch in schwierigen Zeiten die Mehrheit der Menschen hinter uns vereinen können", sagte er. "Zuhören, verstehen, anpacken: Das muss der Stil der neuen Spitze sein." Auch Sachsens Junge Union fordert den Rücktritt Laschets.

20:52 Uhr | Kretschmer gibt Wanderwitz Mitschuld an Niederlage

Sachsens CDU-Chef und Ministerpräsident Michael Kretschmer hat dem Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Länder, Marco Wanderwitz (CDU), ebenfalls eine Mitschuld für das schlechte Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl gegeben. Äußerungen von Wanderwitz, wonach Menschen in Ostdeutschland teilweise "diktatursozialisiert" seien, seien "sicher nicht hilfreich" gewesen, sagte Kretschmer der "Leipziger Volkszeitung". Kretschmer soll zudem bei der heutigen Sitzung der Sächsischen CDU interveniert haben, damit Marco Wanderwitz nicht erneut Landesgruppenchef wird.

20:30 Uhr | Müller sieht Frust und Protest als Gründe für starkes Abschneiden der AfD

Das starke Abschneiden der AfD in Sachsen bei der Bundestagswahl ist nach Einschätzung des Chemnitzer SPD-Politikers Detlef Müller auf eine Mischung aus Frust über die Politik und Protest zurückzuführen. Die Unzufriedenheit vieler Wähler habe auf die AfD eingezahlt. Es sei nun eine riesige Aufgabe für alle Demokraten, Sachsen wieder dahin zu führen, wo es hingehört. Müller sagte wörtlich, dass seien die normalen demokratischen Parteien wie CDU, SPD, Grüne, Linke und FDP. Müller hatte in Chemnitz das einzige Direktmandat für die SPD in Sachsen geholt.

20:16 Uhr | Bundestagswahl: Die Wahlnachlese

Auch in Sachsen hat die SPD einen regelrechten Wiederaufstieg geschafft. Nach der AfD belegten die Sozialdemokraten den zweiten Platz. Welche Schlüsse ziehen Sachsens Parteien aus dem Wahlergebnis?

20:07 Uhr | Kretschmer fordert konsequente Aufarbeitung der Wahlniederlage

Nach den deutlichen Verlusten für die CDU bei der Bundestagswahl hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eine konsequente Aufarbeitung gefordert. Kretschmer sagte MDR SACHSEN, Fehlentwicklungen der vergangenen Monate hätten zu einer krachenden Niederlage für die CDU geführt. Die Fehlentscheidungen seien personeller aber auch inhaltlicher Art gewesen. Das Ergebnis müsse man in Demut annehmen. Ein "weiter so" dürfe es nicht geben, sonst werde es noch schlimmer. Die AfD habe bei der Wahl auch von der Schwäche der CDU profitiert. Kretschmer betonte, die CDU müsse nun alles daran setzen, um für kommende Wahlen verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.

20:00 Uhr | Was treibt die Wähler in Sachsen zur AfD?

Auf Bundesebene ist das Ergebnis für die AfD gerade so zweistellig ausgefallen. In Sachsen hat die Partei jedoch klar gewonnen und der CDU die meisten Direktmandate abgenommen. Warum haben die Wähler so entschieden?

19:46 Uhr | Patzelt: Absturz der CDU hausgemacht

Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt meint, Sachsens CDU-Ministerpräsident Kretschmer dürfe beim Wahldebakel seiner Partei nicht nur auf den Bund schauen. Der Vertrauensverlust gehe aufs eigene Konto.

19:37 Uhr | Wie haben die Sachsen gewählt?

In Sachsen ticken die Wähler anders als auf Bundesebene. Im Freistaat hat die AfD klar vor der CDU gewonnen. Die Grünen lagen noch knapp über der Fünf-Prozent-Schwelle. Bei den Zweitstimmen konnte die SPD zulegen. Wir haben uns auf Sachsens Straßen umgehört, wie die Leute gewählt haben.

19:30 Uhr | Vorländer: Kanzlerkandidaten der CDU und SPD beeinflussten Wahlergebnis

Politikwissenschaftler Hans Vorländer sagte bei MDR SACHSEN, er sehe einen Hauptgrund für das Erstarken der SPD bundesweit in der Personalie Olaf Scholz. Nun müsse die SPD auch in Sachsen etwas aus diesem Wahlerfolg machen, besonders in den Landkreisen. "Nun werden Sachsen in Berlin auch über die SPD gehört und das ist schon was", so Vorländer.

Hinsichtlich des Kanzlerkandidaten bei der CDU erklärte Hans Vorländer, dass Armin Laschet womöglich nicht die richtige Wahl für den Osten gewesen sei. Hierzulande hätte man womöglich Markus Söder lieber gesehen. "Er hätte womöglich mehr Stimmen ziehen können, da er mehr Autorität ausstrahlt". Das sei gerade im Osten wichtig, da man hier mehr auf die Personen die zur Wahl stehen schaut. "Da wünscht man sich starke Führungspersonen," so Vorländer.

19:09 Uhr | Livestream zum MDR extra: Der Tag nach der Wahl

Wie hat Mitteldeutschland gewählt, was waren die wahlentscheidenden Themen und was wird von der neuen Bundesregierung erwartet? Moderator Gunnar Breske lädt ein zu Analysen, Hintergrundberichten und Schalten.

18:53 Uhr | Reaktionen der mitteldeutschen Ministerpräsidenten

Die Reaktionen der Ministerpräsidenten in Mitteldeutschland und der Parteivorsitzenden fallen unterschiedlich aus. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer spricht von einem "Erdbeben", SPD und FDP feiern.

18:45 Uhr | Was sagen Chemnitzer und Bautzener zu den Wahlergebnissen?

Was sagen Sie zu den Wahlergebnissen am Sonntag zur Bundestagswahl? Das haben Menschen in Chemnitz und Bautzen MDR SACHSEN-Reportern vor der Kamera beantwortet.

17:44 Uhr | Wahlsondersendung im Sachsenradio ab 18 Uhr

Was passiert heute im politischen Sachsen am Tag nach der Bundestagswahl? Mario Hille fasste in einer Sondersendung Stimmen und Analysen zusammen. Hier zum Nachhören.

17:40 Uhr | Evangelische Kirche besorgt über AfD-Erfolg in Sachsen

Führende Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens haben sich besorgt über den Ausgang der Bundestagswahl im Freistaat geäußert. "Mit Sorge sehe ich, dass gerade in unserem Bundesland jene Partei so viel Zuspruch erfahren hat, deren Vertreter zum Teil offen nationalistische und rassistische Vorurteile bedienen", sagte Landesbischof Tobias Bilz am Montag in Dresden. Mit Ausländerfeindlichkeit und einer Offenheit für Verschwörungstheorien schüre die AfD Misstrauen in die Demokratie und trage zu einem gesellschaftlichen Unfrieden maßgeblich bei.

Beunruhigt über das Wahlergebnis äußerte sich auch Sachsens Diakoniechef Dietrich Bauer. "Bestehende Gräben haben sich weiter gefestigt, und das Ergebnis ist auch eine starke Belastungsprobe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt", sagte Bauer.

17:14 Uhr | Wer sind die Gewinner der Direktmandate der AfD?

Die sächsische AfD kann jubeln. Auch bei dieser Bundestagswahl hat sich gezeigt, die Wählerinnen und Wähler in Sachsen ticken anders als im Bundestrend. MDR SACHSEN-Redakteurin Daniela Kahls hat sich die Wahlergebnisse etwas genauer angeschaut. Was sind das für AfD-Kandidaten, die da jetzt in den Bundestag einziehen?

16:22 Uhr | Kretschmer sieht keinen Regierungsauftrag der Bundes-CDU

Die Ursachen für den Misserfolg sieht Sachsens CDU-Parteiführung vor allem auf Bundesebene. Während die Union mit sich hadert und die Linke auf Ursachensuche für das schlechte Abschneiden geht, gibt es Zufriedenheit bei SPD, FDP, Grünen und AfD - die Reaktionen.

16:16 Uhr | DGB Sachsen fordert demokratische Parteien zum Handeln auf

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Markus Schlimbach, fordert die sächsischen Abgeordneten der demokratischen Parteien dazu auf, sich für die Belange der Menschen in Sachsen stark zu machen. Die Zugewinne bei SPD und Grüne zeigten, dass die Parteien mit klaren Positionen zur Gestaltung des Klimawandels, besserer Arbeitsbedingungen, Pflege, Mitbestimmung, und Rente punkten konnten. Kritisch sieht Schlimbach die Zugewinne der AfD. "Inhaltlich ein Totalausfall, besteht ihr Hauptziel in der Spaltung der Gesellschaft", sagte er.

15:46 Uhr | Politikwissenschaftler sieht Handlungsbedarf bei Sächsischer CDU

Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer sieht nach der Wahlschlappe der sächsischen CDU bei der Bundestagswahl dringenden Handlungsbedarf für die Union.

Es muss eine generelle Erneuerung der CDU in der Fläche geben. Dort hat sie die Verankerung längst verloren. Sie muss sich dort vor allem auch personell erneuern.

Vorländer zufolge kann man die CDU jetzt aber nicht rechtswenden. Das führe nicht zum Erfolg, was sich am Beispiel von Thüringen erkennen lasse. Dort sei jemand wie Hans-Georg Maaßen auch nicht gewählt worden.

Hans Vorländer
Vorländer ist Lehrstuhlinhaber an der Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Dresden. Bildrechte: TU Dresden

15:23 Uhr | Wahlanalyse: Ostdeutschland wählt die AfD nicht aus Protest

Die SPD hat die Bundestagswahl vor der CDU gewonnen, beide Kanzlerkandidaten Scholz und Laschet beanspruchen das Kanzleramt. Im Osten zeigt sich ein Rechtsruck, der aus Sicht mehrerer Politikwissenschaftler nicht mehr mit Protestwählern zu erklären ist. Auch eine neue Volkspartei des Ostens sehen die Experten in der AfD nicht.

14:45 Uhr | Domowina erfreut über SSW-Wahlerfolg

Der Domowina-Vorsitzende Dawid Statnik begrüßt das erste Bundestagsmandat für den Südschleswigschen Wählerverband (SSW). "Das ist eine Stimme mehr für die Minderheitenpolitik in Deutschland", so Statnik. In dem Wahlprogramm des SSW heißt es unter anderem: "Wir wollen, dass die Arbeit der Domowina – des Bundes Lausitzer Sorben – und der Stiftung für das sorbische Volk für die sorbische Sprache und Kultur weiterhin vom Bund ausreichend finanziell unterstützt wird." Die Domowina wolle wie bisher mit dem SSW zusammenarbeiten, um die Lobbyarbeit für Deutschlands Minderheiten fortzusetzen.

14:26 Uhr | "Auschwitz Komitee" bestürzt über AfD-Erfolg in Sachsen und Thüringen

Das "Internationale Auschwitz Komitee" ist erleichtert über das im Vergleich zu 2017 schlechtere Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl. Der Vizepräsident Christoph Heubner sieht allerdings die AfD-Ergebnisse in Sachsen und Thüringen als dramatisch an. Die demokratischen Parteien hätten die AfD im Wahlkampf viel zu selbstverständlich als "normalen" demokratischen Mitbewerber durchgehen lassen, ohne die AfD-Repräsentanten immer wieder auf ihre Sprache des Hasses, ihre Verachtung der Demokratie und ihre massive Verstrickungen mit der Gewaltentwicklung in der "Querdenker"-Szene festzunageln, kritisierte Heubner.

Mann mit Bart spricht in MDR-Mikrofon
Heubner nannte den AfD-Wahlerfolg in den beiden Bundesländern einen "dramatischen Weckruf" nicht nur an die demokratischen Parteien, sondern an die gesamte Gesellschaft. Dieser Entwicklung müsse ein starkes und wehrhaftes Engagement für die Demokratie entgegen gesetzt werden. Bildrechte: Boris Buchholz/Internationales Auschwitz-Komitee

13:10 Uhr | Domowina-Chef Statnik: Protest kann kein Inhalt sein

Der Vorsitzende des sorbischen Dachverbandes Domowina, David Statnik, zeigt sich enttäuscht vom Verhalten der sächsischen Wählerinnen und Wähler. Mit der AfD habe eine Partei Zustimmung erhalten, die zu sorbischen Themen größtenteils gar keine Position beziehe, sagte Statnik heute in Bautzen. "Ich habe mir erhofft, dass es gelingt, den Menschen begreiflich zu machen, dass Protest kein Inhalt sein kann", sagte Statnik. Dass von der AfD Lösungen angeboten werden, sehe er bisher nicht. Klar sei aber auch nach der Wahl, dass es auf Bundesebene keine klar dominierende Partei gibt und dass es Bündnisse geben muss und Kompromisse, die sehr schwer seien.

12:49 Uhr | Furtenbacher: Freude über grünes Landesergebnis

Die Co-Vorsitzende der Grünen in Sachsen, Christin Furtenbacher, freut sich über das bisher beste Bundestagswahlergebnis ihrer Partei im Freistaat. Die Grünen hätten im Wahlkampf viel Präsenz gezeigt und sich trotz starker Anfeindungen behauptet. Ziel in Sachsen ist Furtenbacher zufolge nun, noch stärker in die Fläche zu gehen und den Bürgern die Ziele der Partei noch besser zu erklären und was diese für die Menschen bedeuten würden. Im Bund müssten die Grünen mitregieren, betonte Furtenbacher auf der Landespressekonferenz in Dresden. Allerdings konnten die Grünen in Sachsen nur in den Dresdner und Leipziger Wahlkreisen Stimmen für zweistellige prozentuale Anteile einfahren. Im ländlichen Raum fand das grüne Wahlprogramm sachsenweit kaum Zuspruch.

12:30 Uhr | Handwerkskammerpräsident warnt vor monatelanger Hängepartie

Deutschland braucht auch mit Blick auf die aktuell sensible Pandemielage nach Ansicht des ostsächsischen Handwerks eine zügige Regierungsbildung. "Eine monatelange Hängepartie und langwieriges Sondieren wie vor vier Jahren können wir uns kein zweites Mal leisten", sagte heute der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich. Es müssten Themen gesetzt und umgesetzt werden, die Bundespolitik müsse "schnellstmöglich Ergebnisse" liefern. Die Branche erwartet laut Dittrich Planungssicherheit für Wirtschaft und Verbraucher sowie die Finanzierung der Kosten bei der Energiewende und den Ausbau des Wettbewerbsstandortes Deutschland. Zudem müsse die Attraktivität des Unternehmertums gestärkt werden, sagte er. Und es brauche Antworten auf das zunehmende Auseinanderdriften städtischer und ländlicher Gebiete - auf Bundes- und Landesebene. "Das spiegelt sich auch in den Wahlergebnissen wider."

12:13 Uhr | Hartewig: Bestes Bundeswahlergebnis der FDP in Sachsen

Sachsens FDP-Vizechef Philipp Hartewig verwies auf das bisher beste Bundestagswahlergebnis der Liberalen in Sachsen. Der Stimmenanteil und die Zahl der Mandate sei verdoppelt worden. Wichtig sei für die FDP, dass man Rot-Rot-Grün auf Bundesebene verhindert habe und außer bei einer Neuauflage von Schwarz-Rot bei einer Regierungsbildung kein Weg an der FDP vorbeiführe. Bei den anstehenden Gesprächen würden die Inhalte im Vordergrund stehen, betonte Hartewig.

12:05 Uhr | "Verein für Weltoffenes Sachsen" sieht Schaden durch AfD

Der "Verein für Weltoffenes Sachsen" befürchtet irreparable Schäden für das Ansehen und vor allem die exportierende Wirtschaft des Freistaates durch die AfD-Erfolge bei der Bundestagswahl. Eine "antidemokratische, rechtspopulistische" und "in weiten Teilen rechtsextreme Partei" als stärkste politische Kraft im Land torpediere die Bemühungen, die vielfältigen Herausforderungen in der Zukunft zu meistern, sagte Vorstandschef Robert Czajkowski heute in einer Mitteilung. "Der Wandel von einer Protestpartei zu einer aktuell sich etablierenden Stimme im politischen Spektrum kommt einer massiven Niederlage aller liberal, rechtsstaatlich, tolerant und fortschrittlich denkenden und agierenden Menschen gleich."

11:54 Uhr | Linke will gestärkt aus der Krise hervorgehen

Der stellvertretende Vorsitzende der sächsischen Linken, Stefan Hartmann, sprach von einem unerfreulichen Wahlergebnis. Nun müsse analysiert werden, wo die Defizite gelegen hätten. Zugleich verwies er auf frühere Einbrüche bei Wahlen. Immer, wenn man die Linke in einer solchen Situation abgeschrieben worden habe, sei sie gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Hartmann zeigte sich zuversichtlich, dass dies auch diesmal gelingen könne.

11:37 Uhr | Wahlsondersendung bei MDR SACHSEN

Was passiert heute im politischen Sachsen am Tag nach der Bundestagswahl? Mario Hille fasste in einer Sondersendung Stimmen und Analysen zusammen. Hier zum Nachhören.

11:25 Uhr | Linkes Spitzen-Duo dankt Pellmann für Direktmandat

Das Spitzenduo der Linkspartei hat dem Leipziger Politiker Sören Pellmann für den Gewinn des Direktmandats gedankt. Ihm und den zwei weiteren Direktmandaten sei es zu verdanken, dass die Linke in den Bundestag einzieht, sagte Parteichefin Janine Wissler auf einer Pressekonferenz. Dietmar Bartsch, Linke-Co-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, ergänzte: "Die Direktmandate sind die Versicherung, dass die Linke in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen kann." Die Gründe für die "schwere Wahlniederlage" seien laut Bartsch über Jahre gewachsen. Ein Faktor sei gewesen, dass "wir in den letzten Jahren ein Bild der Zerrissenheit abgegeben haben", so Bartsch weiter. Nun gehe es darum, Grundsatzfragen zu stellen, ergänzt Wissler. Eine Erneuerung der Partei sei notwendig.

11:17 Uhr | SPD setzt auf neuen Schwung in der Politik

Henning Homann, Generalsekretär der SPD in Sachsen, wünscht sich für die neue Bundesregierung aber auch für den Freistaat einen neuen Aufschlag und neuen Schwung. "Wir müssen in die Zukunft investieren", sagte Homann bei der Landespressekonferenz in Dresden. Es sei wichtig, dass man aus den ersten zwei Jahren, die von Corona geprägt waren, herauskomme. In dem bundesweiten Wahlsieg sieht er einen klaren Regierungsauftrag für den SPD-Spitzenkandidaten Olaf Scholz. Dabei sprach er sich für eine Ampelkoalition aus, weil diese auch den Osten Deutschlands mehrheitlich repräsentieren würde. Schwarz-Gelb-Grün wäre eine reine West-Koalition.

11:00 Uhr | Urban: Sensationelle zehn AfD-Direktmandate

"Die AfD hat in Sachsen zehn Direktmandate gewonnen. Das ist sensationell", sagte der AfD-Vorsitzende von Sachsen, Jörg Urban, auf der Landespressekonferenz in Dresden. Man sei keine Protestpartei mehr. Der Partei sei bewusst, dass sich im Vergleich zur vorhergehenden Bundestagswahl Wähler verloren habe. Das bedürfe einer Analyse. "Der kleine Verlust ändert nichts daran, dass wir hier die stärkste Partei in Sachsen sind", so Urban.

10:51 Uhr | Politikwissenschaftler Falter: CDU-Führung wäre möglich

Während sächsische CDU-Politiker sich beim Thema Regierungsbildung sehr zurückhalten, gibt es auch andere Meinungen. So hat die Union nach Ansicht des Münchner Politikwissenschaftlers Jürgen Falter trotz ihrer Wahlniederlage Chancen, erneut eine Regierung anzuführen. Falter sagte MDR SACHSEN, CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet könne vor allem Zugeständnisse an die Grünen machen. Am Ende werde entscheidend sein, wer den Grünen und den Liberalen die besseren Angebote mache.

10:34 Uhr | Dierks: Wahlabend ein Debakel für die Union

Laut Alexander Dierks, Generalsekretär des CDU-Landesverbandes, ist der Wahlabend für die Union in Deutschland ein Debakel gewesen. Aus dem Ergebnis leite sich in keiner Weise ein unmittelbarer Auftrag zur Regierungsbildung ab, sagte Dierks heute bei der Landespressekonferenz in Dresden. Vielmehr sei es nun Aufgabe, dieses Ergebnis mit großer Demut und Selbstkritik zu analysieren. Dabei seien auf Landesebene keine Konsequenzen notwendig. Das Wahlergebnis sei kein sächsisches Spezifikum, sondern auf die Bundespolitik zurückzuführen, so der Politiker.

Die Union hat bei der Bundestagswahl eine krachende Niederlage erlitten. Sie ist mit ihren Botschaften nicht im notwendigen Maß durchgedrungen.

Alexander Dierks Generalsekretär des CDU-Landesverbandes

09:50 Uhr | Wahlnachlese im Landtag

Heute findet im Sächsischen Landtag die Wahlnachlese zur Bundestagswahl statt. Per Livestream können Sie die Diskussion ab 10 Uhr mitverfolgen. Hier zum Nachschauen.

09:27 Uhr | Chrupalla: AfD hat die richtigen Themen angesprochen

Der AfD-Vorsitzender Chrupalla hat das Abschneiden seiner Partei in Mitteldeutschland als starkes Ergebnis bezeichnet. Chrupalla sagte dem MDR, die AfD habe die richtigen Themen angesprochen. Sie werde im Bundestag weiter als starke Opposition wahrgenommen werden. Chrupalla kündigte im ARD-Morgenmagazin an, sich gemeinsam mit Alice Weidel um den AfD-Fraktionsvorsitz zu bewerben. Es sei nach dem Ergebnis der Bundestagswahl folgerichtig, für die Fraktionsspitze zu kandidieren. Chrupalla und Weidel waren die Spitzenkandidaten ihrer Partei bei der Bundestagswahl.

09:18 Uhr | Nicolaus wird Bürgermeister in Hartmannsdorf

In Hartmannsdorf bei Zwickau wurde Christfried Nicolaus von der CDU mit 95,8 Prozent zum Bürgermeister gewählt. Der Sohn der bisherigen Bürgermeisterin Kerstin Nicolaus war der einzige Kandidat.

08:45 Uhr | Lichtenaus Bürgermeister Graf im Amt bestätigt

In Lichtenau wurde nach Angaben der Stadtverwaltung Amtsinhaber Andreas Graf von der CDU mit 77,9 Prozent auf dem Posten bestätigt. Der Mitbewerber Holger Zielinski von der AfD unterlag deutlich (22,1 Prozent).

08:19 Uhr | Parteienforscher: AfD hat ihr Potenzial ausgeschöpft

Der Chemnitzer Politikwissenschaftler Eric Linhart sieht die AfD auf ihrem Zenit. "Die AfD ist eine der wenigen Parteien, die schon seit einer ganzen Weile sehr stabil ist. Sie hat ihr Potenzial ausgeschöpft, aber das Potenzial, das sie hat, hält sie auch weitgehend", sagte der Professor an der Technischen Universität Chemnitz. Bundesweit seien das etwa elf Prozent der Zweitstimmen. "In Sachsen kann sie seit längerem 25 Prozent abrufen. Wenn die Union schlechter abschneidet, lässt das die AfD stärker erscheinen. Das heißt aber nicht, dass die AfD stärker geworden ist, sondern die Union schwächer", betonte Linhart.

08:01 Uhr | Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl

Bei der Bundestagswahl ist die SPD stärkste Kraft geworden. Die Sozialdemokraten kommen nach dem vorläufigen Ergebnis auf 25,7 Prozent der Stimmen. Die Union erreicht 24,1 Prozent. Im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren stürzen CDU und CSU um fast neun Punkte ab. Zugelegt haben dagegen die Grünen mit einem Stimmenanteil von 14,8 Prozent. Die FDP verbessert sich auf 11,5 Prozent. Die AfD kommt auf 10,3 Prozent. Die Linke rutscht auf 4,9 Prozent ab und damit unter die wichtige Fünf-Prozent-Marke. Weil sie aber drei Direktmandate holte, wird sie dennoch im Bundestag als Gruppe vertreten sein. Der Südschleswigsche Wählerverband kann einen Abgeordneten in den Bundestag schicken.

07:52 Uhr | Laußigs Bürgermeister Schneider wiedergewählt

Bei der Bürgermeisterwahl in Laußig in Nordsachsen hat sich der parteilose Amtsinhaber Lothar Schneider mit 52,2 Prozent knapp gegen seinen Herausforderer Florian Kern von der CDU (47,8 Prozent) durchgesetzt. Der 64-Jährige Schneider ist bereits seit 14 Jahren Rathauschef in dem Ort mit rund 4.200 Einwohnern.

07:41 Uhr | OB-Wahl in Löbau geht in zweite Runde

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Löbau hat keiner der fünf Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erhalten. Die meisten Stimmen konnte laut vorläufigem Endergebnis Heiko Neumann von der Bürgerliste Löbau mit 30,5 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. Es folgen die Einzelbewerber Albrecht Gubsch mit 27,7 Prozent und Frank Ringo Hensel von der CDU mit 21,9 Prozent. Hajo Exner von der AfD kam auf 15,8 und der zweite Einzelbewerber Frank Rocho auf vier Prozent der Stimmen. Der Termin für den zweiten Wahlgang zur Oberbürgermeisterwahl in Löbau ist der 17. Oktober. Dann genügt die einfache Mehrheit.

07:36 Uhr | Kretschmer: "Klare Wechselstimmung gegen die CDU"

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat das Verhalten der Union auf Bundesebene nach der Bundestagswahl kritisiert. Der CDU-Landeschef erklärte am Montagmorgen bei MDR SACHSEN, das Wahlergebnis sei ein Erdbeben gewesen und habe eine ganz klare Wechselstimmung gegen die CDU gezeigt. Das müsse man sich ganz klar eingestehen. Ihm erschließe sich deshalb die Haltung im Adenauer-Haus in Berlin nicht, von einem Regierungsauftrag zu sprechen, sagte Kretschmer. Diese Linie liege genau auf dem bisherigen Kurs, der zum Absturz der Union geführt habe, und sei nicht zukunftsfähig.

Den Erfolg der AfD in Sachsen, die erneut stärkste Kraft wurde und zehn von 16 Direktmandaten holte, schrieb der Ministerpräsident Fehlern in der Bundespolitik zu, vor allem bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Dort habe Sachsen näher an den Menschen agiert und sich beispielsweise gegen Kita- und Schulschließungen entschieden. Dieser Weg sei aber durch die Bundesnotbremse gestoppt worden. Kretschmer bedauerte zudem, durch die zahlreichen Verluste von CDU-Direktmandaten im Freistaat hätten sich die Mitgestaltungsmöglichkeiten für Sachsen auf Bundesebene deutlich verschlechtert.

07:01 Uhr | SPD-Spitzenkandidat Mann: "Beispiellose Aufholjagd"

Holger Mann, Spitzenkandidat der SPD in Sachsen, dankte den Wählerinnen und Wählern für das ausgesprochene Vertrauen. Die SPD habe diese Wahl in einer beispiellosen Aufholjagd gewonnen. Die Menschen wollten den Wechsel, auch in Sachsen. Das Ergebnis sei ein klarer Auftrag zur Regierungsbildung unter der Führung von Olaf Scholz, so Mann. Holger Mann war als Direktkandidat im Wahlkreis Leipzig I aufgestellt. Hier holte der CDU-Kandidat Jens Lehmann mit 20,5 Prozent ganz knapp mehr Stimmen als Mann (20,2). Der SPD-Politiker will über die Landesliste in den Bundestag einziehen.

06:38 Uhr | Jens Benedict wird Bürgermeister von Oberwiesenthal

Bei der Bürgermeisterwahl in Oberwiesenthal setzte sich laut vorläufigem Endergebnis Jens Benedict vom Bürgerbündnis Wiesenthal Einz knapp vor dem CDU-Kandidaten durch. Der bisherige Bürgermeister Mirko Ernst von der FDP war nicht noch einmal angetreten.

06:03 Uhr | Zweiter Wahlgang bei Bürgermeisterwahlen in Glashütte

Am Sonntag waren die Bürgerinnen und Bürger in Glashütte dazu aufgerufen, auch einen neuen Bürgermeister zu wählen. Doch keiner der drei Bewerber konnte die erforderliche absolute Mehrheit erreichen. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis entfielen auf Sven Gleißberg (parteilos) 44,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. Er wird von der CDU unterstützt. Tilo Bretschneider (AfD) bekam 31,4 Prozent, Steffen Barthel (Freie Wähler) kam auf 23,8 Prozent. Nun steht für Glashütte und die Ortsteile am 17. Oktober ein zweiter Wahlgang an.

05:14 Uhr | Werteunion verlangt Konsequenzen

Nach der Wahlschlappe für die CDU in Sachsen hat die konservative Werteunion im Land personelle Konsequenzen verlangt - "auch und gerade in Sachsen". Und weiter: "In Anbetracht des desaströsen Wahlergebnisses der sächsischen Union bei der Bundestagswahl ist eine ehrliche Aufarbeitung der Ursachen notwendig. Auch umfassende inhaltliche und personelle Konsequenzen sind unumgänglich", teilte die bundesweite Vereinigung von CDU- und CSU-Mitgliedern am Sonntagabend mit.

05:00 Uhr | Dank an Wahlhelferinnen und Wahlhelfer

Sachsens Landeswahlleiter Martin Richter hat am frühen Montagmorgen um 01:08 Uhr das vorläufige Ergebnis der Wahl im Bundesland bekanntgegeben. Nach seiner Einschätzung lief die Abstimmung ohne Schwierigkeiten ab. "Mein Dank gilt den zahlreichen Helferinnen und Helfern vor Ort," sagte er. Ihr Einsatz habe wesentlich zum ordnungsgemäßen Ablauf unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie beigetragen.

Quelle: MDR/ma/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 27. September 2021 | 19:00 Uhr

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