Verdi Streik der Sozial- und Erziehungsberufe
Verdi ruft für Donnerstag erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf. Betroffen sind u.a. Pflegekräfte, Erzieherinnen und Erzieher aber auch Beschäftigte in Arbeitsagenturen. Bildrechte: picture alliance/Eibner-Pressefoto/Eibner/Fabian Steffens

Tarifverhandlungen Neue Warnstreiks im öffentlichen Dienst angekündigt

04. März 2025, 09:00 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi hat im öffentlichen Dienst erneut bundesweite Warnstreiks angekündigt. Am Donnerstag würden Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste bestreikt, am Freitag Kitas und Verwaltungen. Betroffen sind auch Sachsen und Thüringen.

Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi zu neuen Warnstreiks aufgerufen. Teilweise wird es bereits am Dienstag (4.3.) bei einigen Einrichtungen zu Einschränkungen kommen. Am Donnerstag (6.3.) sollen bundesweit Beschäftigte in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten die Arbeit niederlegen. Am Freitag (7.3.) werden dann weitere Bereiche bestreikt.

Am Freitag Kitas und Verwaltungen betroffen

In Sachsen betreffe das am Freitag kommunale Kitas und Horte sowie Verwaltungen landesweit. Für den Donnerstag hat zusätzlich der Sächsische Erzieherverband (SEV) Erzieherinnen und Erzieher zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

In Thüringen hat die Bildungsgewerkschaft GEW ebenfalls ihre Mitglieder in kommunalen Kindergärten im ganzen Bundesland dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Laut GEW gibt es im Freistaat rund 1.300 Kindergärten - davon seien etwa ein Drittel in kommunaler Hand. In Jena sind zwei kommunale Kindergärten am Dienstag nur eingeschränkt geöffnet. Wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung sagte, sind der Kindergarten Janusz Korczak und die Integrative Kindertagesstätte Kindervilla betroffen.

Beide Kindergärten haben nur acht statt zehn Stunden geöffnet. Zudem könnten in der Kindervilla maximal 20 Kinder betreut werden. In beiden Kindergärten helfen Beschäftigte aus anderen Kindergärten aus. Laut Verdi wollen sich zudem auch Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Eigenbetriebe der Stadt und des Jobcenters an dem Warnstreik beteiligen.

In Sachsen-Anhalt ist am Dienstag bereits der Norden des Landes betroffen. Wie ein Verdi-Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, gehören dazu der Landkreis Börde, die Gemeinde Barleben, die Hansestadt Stendal, das Jerichower Land sowie die Städte Haldensleben und Magdeburg. Seinen Angaben zufolge wird es diesmal in den Behörden aber keine spürbaren Einschränkungen geben. Auch die kommunalen Kindertagesstätten und Horte in Magdeburg bleiben trotz Streikaufruf geöffnet. Ein Sprecher der Stadt bestätigte das.

Warnstreik bewusst vorm Frauentag

Den Gewerkschaften zufolge ist das Datum bewusst gewählt, man wolle anlässlich des Frauentags am 8. März ein Zeichen setzen. "Die Gesellschaft darf sich nicht länger darauf verlassen, dass sich Frauen um die Bildung der Kinder kümmern und dabei die schlechten Bedingungen akzeptieren", sagte Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen. Der Anteil weiblicher Fachkräfte an Kitas und Horten liegt laut GEW in Sachsen bei 90 Prozent.

In den Tarifverhandlungen verlangen die Gewerkschaften unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro pro Monat sowie höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten. Zudem soll es nach ihrem Willen drei zusätzliche freie Tage pro Jahr geben. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März geplant. Die Arbeitgeber haben für die bundesweit über 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen bisher kein Angebot vorgelegt.

dpa/AFP (kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. März 2025 | 13:30 Uhr

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