X-Besitzer Elon Musk wirbt für die deutsche Rechtsaußenpartei AfD 5 min
Audio – X-Besitzer Elon Musk mischt sich aktiv in die Bundestagswahl ein und unterstützt offen die AfD. In einem Gespräch auf X mit AfD-Chefin Alice Weidel wurden krude Thesen verbreitet. Bildrechte: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Soziale Medien Weitere Unis und Hochschulen verlassen Online-Plattform X

10. Januar 2025, 20:35 Uhr

Mehr als 60 weitere deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen verlassen den Social-Media-Kanal X, ehemals Twitter, darunter auch mitteldeutsche Einrichtungen. Sie begründen das mit der zunehmenden Radikalisierung des Diskurses auf der Plattform. Zuletzt hatte Multimilliardär und X-Besitzer Elon Musk auf X offen für die AfD geworben.

Zahlreiche deutsche Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen stoppen ihre Aktivitäten auf der Social-Media-Plattform X. Die Initiative wurde von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf bekannt gegeben. Der Rückzug sei Folge der fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung von X mit Grundwerten wie Weltoffenheit, Transparenz und demokratischen Diskurs, begründeten die Hochschulleitungen ihre im Internet veröffentlichte Entscheidung.

Demnach sind die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft förderten, auf der Plattform nicht mehr gegeben. Konkret kritisiert werden Veränderungen bei X, ehemals Twitter, zur algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite. Die Entscheidung betrifft den Angaben zufolge ausschließlich die X-Accounts und nicht die Kommunikation über andere Social-Media-Kanäle. Als Alternativen werden Bluesky, Instagram, Youtube und Linkedin genannt.

Mitteldeutsche Hochschulen gehen unterschiedlich mit X um

Auch die Bauhaus-Universität Weimar schloss sich dem Boykott an. Bereits im November hatten sich in Thüringen die Universität Erfurt sowie die Fachhochschule in der Landeshauptstadt von der Plattform abgemeldet.

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wird dagegen bei X angemeldet bleiben. Wie ein Sprecher auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes mitteilte, dürfe sich die Hochschule nicht der Möglichkeit berauben, auch künftig den über X verbreiteten Lügen zu widersprechen. Der inhaltlichen Kritik der ausgetretenen wissenschaftlichen Einrichtungen schließe sich Jena ohne Vorbehalte an und werde ihr Engagement reduzieren.

In Sachsen verlassen die TU Dresden und die Westsächsische Hochschule Zwickau die Plattform.

Hassposting auf X auf einem Smartphone 3 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Berliner Einrichtungen schließen sich an

Auch acht Universitäten und Hochschulen aus Berlin und Brandenburg verlassen X. Damit protestieren die Wissenschaftseinrichtungen gegen die zunehmende Radikalisierung des Diskurses auf der Plattform des Milliardärs Elon Musk. In Brandenburg beteiligen sich die Uni Potsdam und der Viadrina in Frankfurt (Oder), die Brandenburgisch Uni Cottbus-Senftenberg (BTU) und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

Bundesregierung bleibt vorerst bei X

Mehrere Gewerkschaften hatten zuletzt angekündigt, die Plattform X nicht mehr nutzen zu wollen. Auch eine Sprecherin der Bundesregierung erklärte: "Wir sind sehr besorgt über die Entwicklung auf X". Die Bundesregierung habe sich dennoch entschieden, vorerst ihre Kanäle auf der Plattform weiter zu betreiben. Es gehe ihr darum, möglichst viele Menschen zu erreichen.

AFP, dpa(ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 10. Januar 2025 | 14:00 Uhr

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