Carolabrücke Munitionsexperte überwacht ab jetzt Brückenabriss in Dresden
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10. Januar 2025, 18:59 Uhr
Wieder hat in dieser Woche eine alte Weltkriegsbombe Dresden in Atem gehalten. Es wird nicht die Letzte gewesen sein, sagte der Kampfmittelbeseitigungsdienst danach. Die Stadt Dresden hat jetzt Lehren daraus gezogen und ihren Havarieplan mit einer "Alarmkette für Kampfmittelfunde“ erweitert. Künftig werden die Abrissarbeiten an der Carolabrücke von einem Munitionsexperten begleitet. Er soll die Materialbewegungen durch den Einsatz von Baggern beobachten und begutachten, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Elbe mit Sonden auf Kampfmittel abzusuchen, sei nicht möglich, weil im Fluss liegende Stahlreste zu vielen Störungen führen würden.
250-Bombe englischer Bauart gefunden
Bei den Abrissarbeiten war am Mittwoch eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe britischer Herkunft gefunden worden. Ein Baggerfahrer hatte sie vom Grund des Flussbettes geborgen. Am Donnerstag konnte die Bombe am Fundort entschärft werden. Nun gehen die Abrissarbeiten der teileingestürzten Brücke weiter.
Bergung schwerer Brückenteile gestaltet sich schwierig
Nach Angaben der Stadt liegen noch zwei Brückengelenke aus Stahl in zwei bis drei Metern Tiefe in der Elbe. "Die Bergung dieser massiven Stahlteile, die noch mit einem Teil der Spannglieder verbunden sind, stellt sich schwieriger dar als erwartet. Die Teile konnten vom bisherigen Standort der Bagger nicht angehoben werden". Daher müsse die Baustraße in der Elbe etwas umgebaut werden, um mit einem anderen Winkel und zwei Greifern arbeiten zu können.
Spontaner Einsturz am 11. September
Ein Teil des 1971 eingeweihten Bauwerkes mit Straßenbahngleisen und Radweg war in der Nacht zum 11. September völlig überraschend eingestürzt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Als Hauptgrund gilt durch Feuchtigkeit ausgelöste Korrosion. Die Brücke muss komplett abgerissen werden. Das betrifft auch die beiden Brückenzüge, die in den vergangenen Jahren mit einem Aufwand von mehreren Millionen Euro saniert wurden. Die Stadt plant einen Ersatzbau.
MDR (tomi)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten aus dem Studio Dresden | 11. Januar 2025 | 17:56 Uhr