Mitarbeiter der Kampfmittelbeseitigung (KMBD) verladen nach der Entschärfung die Weltkriegsbombe an der Fundstelle auf der Baustraße für den Abriss der Carolabrücke in eine Baggerschaufel.
Den Abriss der Carolabrücke in Dresden soll künftig ein Munitionsexperte begleiten. Das ist die Konsequenz aus dem Bombenfund am Mittwoch und der anschließenden Entschärfung am Donnerstag in Dresden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Carolabrücke Munitionsexperte überwacht ab jetzt Brückenabriss in Dresden

10. Januar 2025, 18:59 Uhr

Wieder hat in dieser Woche eine alte Weltkriegsbombe Dresden in Atem gehalten. Es wird nicht die Letzte gewesen sein, sagte der Kampfmittelbeseitigungsdienst danach. Die Stadt Dresden hat jetzt Lehren daraus gezogen und ihren Havarieplan mit einer "Alarmkette für Kampfmittelfunde“ erweitert. Künftig werden die Abrissarbeiten an der Carolabrücke von einem Munitionsexperten begleitet. Er soll die Materialbewegungen durch den Einsatz von Baggern beobachten und begutachten, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Elbe mit Sonden auf Kampfmittel abzusuchen, sei nicht möglich, weil im Fluss liegende Stahlreste zu vielen Störungen führen würden. 

250-Bombe englischer Bauart gefunden

Bei den Abrissarbeiten war am Mittwoch eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe britischer Herkunft gefunden worden. Ein Baggerfahrer hatte sie vom Grund des Flussbettes geborgen. Am Donnerstag konnte die Bombe am Fundort entschärft werden. Nun gehen die Abrissarbeiten der teileingestürzten Brücke weiter.

Bergung schwerer Brückenteile gestaltet sich schwierig

Nach Angaben der Stadt liegen noch zwei Brückengelenke aus Stahl in zwei bis drei Metern Tiefe in der Elbe. "Die Bergung dieser massiven Stahlteile, die noch mit einem Teil der Spannglieder verbunden sind, stellt sich schwieriger dar als erwartet. Die Teile konnten vom bisherigen Standort der Bagger nicht angehoben werden". Daher müsse die Baustraße in der Elbe etwas umgebaut werden, um mit einem anderen Winkel und zwei Greifern arbeiten zu können. 

Mitarbeiter vom Kampfmittelbeseitigungsdienst stehen vor einem Bagger auf der Baustraße für den Abriss der Carolabrücke.
Eine Kampfmittelsondierung in der Elbe ist nicht möglich - die im Fluss liegenden Stahlreste führen zu vielen Störungen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Spontaner Einsturz am 11. September

Ein Teil des 1971 eingeweihten Bauwerkes mit Straßenbahngleisen und Radweg war in der Nacht zum 11. September völlig überraschend eingestürzt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Als Hauptgrund gilt durch Feuchtigkeit ausgelöste Korrosion. Die Brücke muss komplett abgerissen werden. Das betrifft auch die beiden Brückenzüge, die in den vergangenen Jahren mit einem Aufwand von mehreren Millionen Euro saniert wurden. Die Stadt plant einen Ersatzbau.

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