Neujahr Sicherheitskonzepte der Länder: So ist die Polizei auf die Silvesternacht vorbereitet
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31. Dezember 2024, 05:00 Uhr
Polizisten und Polizistinnen haben in der Silvesternacht meist viel zu tun: Menschenmassen, Böller und Alkohol machen die Lage unberechenbar. Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte an, die Bundespolizei werde mit starken Kräften im Einsatz sein und die Polizeien in den Ländern unterstützen. Auch in den Ländern bereitet man sich vor.
- Die Leipziger Polizei rechnet mit vielen Einsätzen in der Silvesternacht.
- Synagogen will die Polizei besonders im Blick haben.
- An Hotspots wie Plätzen in der Innenstadt darf die Polizei auch Personenkontrollen durchführen.
Ruhestörungen, Unfälle, Übergriffe und Krawalle – damit rechnet die Leipziger Polizei im Laufe der Silvesternacht. Es sei eine der einsatzintensivsten Nächte des Jahres, sagt Josephin Sader, Sprecherin der Polizeidirektion: "Auch ein Polizeihubschrauber wird gegebenenfalls eingesetzt. Wir werden auch die Wasserwerfer im Einsatz haben, wobei hier das Löschen von Bränden im Vordergrund steht."
Wir werden auch die Wasserwerfer im Einsatz haben, wobei hier das Löschen von Bränden im Vordergrund steht.
Oberste Priorität habe die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, so Sader: "Um das sicherzustellen, sind wir an bestimmten Schwerpunkten besonders im Einsatz."
Vor allem an Plätzen, in Parks und in der Innenstadt will die Leipziger Polizei Präsenz zeigen - und im Leipziger Osten sowie im Süden. Vor fünf Jahren hatte es am Connewitzer Kreuz besonders ausgeprägte Ausschreitungen gegeben, bei denen Beamte und Zivilisten verletzt wurden.
Besonderer Fokus auf Synagogen
Die heutige Silvesternacht ist jedoch noch etwas anders als üblich. Denn die Polizei wolle auch Synagogen besonders im Blick haben, erklärt Polizeisprecherin Sader. Außerdem sei man nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt in Habachtstellung. "Bei der Einschätzung wurde natürlich die weltpolitische Situation sowie auch die Ereignisse in Magdeburg mit einbezogen. Aber bis dato liegen keine konkreten Gefahren vor oder sind bekannt."
Wie viele Streifen- oder Bereitschaftspolizisten heute zum Einsatz kommen werden, das verrät die Sprecherin nicht, aus einsatztaktischen Gründen.
Bereitschaftspolizei an Schwerpunkten
Auch die Innenministerien in Mitteldeutschland geben keine Zahlen raus. Das sächsische Innenministerium spricht von mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei, die an den Schwerpunkten für Ordnung sorgen sollen.
Es werden deutlich mehr Polizeibeamte in Streife unterwegs sein als an normalen Tagen, sagt Patrick Martin von der Thüringischen Landespolizeidirektion. Vor allem in Innenstädten, auf Wintermärkten und vor Synagogen.
"Wir setzen unsere Schutzmaßnahmen an den gefährdeten Objekten fort", erklärt Martin. Es gebe ein zusätzliches Augenmerk auf größere Menschenansammlungen. "Weil es da in der Vergangenheit immer wieder dazu kam, dass dann pyrotechnische Erzeugnisse in größeren Menschenmengen gezündet wurden."
Doch dafür gebe es ausreichend Kräfte, sagt Martin: "Zur Not kann die Landeseinsatzzentrale dann auch Kräfte umgruppieren, sodass wir für jeden denkbaren Einsatz gewappnet sein müssten."
Personenkontrollen an Hotspots möglich
Vor allem in Städten müssen Feiernde, die sich besonders auffällig verhalten, heute Abend übrigens auch damit rechnen, von der Polizei kontrolliert zu werden. Anhalt- und Sichtkontrollen, nennen das die Beamten. An Hotspots wie im Leipziger Süden oder auf Plätzen in Innenstädten sind solche Kontrollen erlaubt.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 31. Dezember 2024 | 06:00 Uhr