Robert Koch-Institut RKI-Chef Wieler hört zum 1. April auf

11. Januar 2023, 15:51 Uhr

RKI-Chef Lothar Wieler legt sein Amt zum 1. April nieder. Der Präsident des Robert Koch-Instituts will sich neuen Aufgaben in Forschung und Lehre widmen. Sein Weggang erfolge im Einvernehmen mit Gesundheitsminister Lauterbach. Wieler befürwortete strenge Corona-Maßnahmen, trat als Mahner vor den Gefahren des Virus auf und erntete dafür auch viel Kritik.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, legt überraschend sein Amt nieder. Wie die für Infektionskrankheiten zuständige Bundesbehörde und das Bundesgesundheitsministerium gemeinsam mitteilten, wird der 61-Jährige zum 1. April auf eigenen Wunsch das RKI verlassen.

Rückkehr in Forschung und Lehre

Der offiziellen Mitteilung zufolge, erfolgt der Rücktritt Wielers im Einvernehmen mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Demnach will sich der promovierte Tierarzt und Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre neuen Aufgaben in Forschung und Lehre widmen. Wieler stand seit 2015 an der Spitze des RKI. Für eine Übergangszeit soll sein bisheriger Stellvertreter, Lars Schaade, das RKI leiten.

Harte Haltung in Corona-Pandemie

Vor allem im Zuge der Corona-Pandemie wurde Wieler zu einem der wichtigsten Ratgeber der Politik in Gesundheitsfragen. Er stand häufig in der Öffentlichkeit und trat gemeinsam mit Lauterbach und dessen Vorgänger Jens Spahn (CDU) regelmäßig vor der Presse auf. In der Debatte um Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung vertrat Wieler eine besonders strenge Haltung, was ihm breite Kritik einbrachte, unter anderem von der FDP.

Wieler bedankte sich anlässlich seines Abschieds bei seinem "motivierten Team" und forderte, die Unabhängigkeit der Forschung auch zukünftig zu akzeptieren, damit das RKI seine Aufgaben erfüllen könne. Gesundheitsminister Lauterbach erklärte, ohne Wieler wäre Deutschland deutlich schlechter durch die Pandemie gekommen.

dpa/AFP/Reuters (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Januar 2023 | 15:00 Uhr

Mehr aus Politik

Mehr aus Deutschland

Nachrichten

Fotocollage: Franz Beckenbauer, Peter Sodann, Friedrich Schorlemmer, Maggie Smith, Alexej Nawalny, Ruth Maria Kubitschek, Alain Delon und Fritz Wepper mit Video
Bildrechte: picture alliance/dpa/Revierfoto | Revierfoto, picture-alliance/ dpa | Erwin Elsner, picture alliance / zb | Kirsten Nijhof, picture alliance / ZUMAPRESS.com | Armando Gallo, Valery Sharifulin, IMAGO / Sven Simon, picture alliance/dpa/MAXPPP | Patrice Lapoirie, IMAGO / Sven Simon