recap Trotz Gesetz: Nur jeder vierte Behörden-Dienst online verfügbar
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30. Juni 2023, 16:38 Uhr
Monate im Voraus einen Termin buchen, lange im Wartezimmer sitzen, Formulare auf Papier ausfüllen - der Behördengang ist in Deutschland noch immer unerlässlich. Zwar schreibt das Online-Zugangsgesetz seit diesem Jahr vor, dass alle Verwaltungsleistungen digital verfügbar sein müssen, aber davon sind wir noch weit entfernt.
575 Verwaltungsleistungen bieten Bund und Länder in ihren Behörden an. Im Schnitt können nur 167 (29 Prozent) davon online erledigt werden. Das geht aus dem Dashboard Digitale Verwaltung des Bundesinnenministeriums hervor. Für die meisten Anträge ist damit noch immer der persönliche Gang zur Behörde nötig.
Das widerspricht dem Online-Zugangsgesetz, das vor einem halben Jahr in Kraft getreten ist. Seit Januar 2023 verpflichtet es Bund, Länder und Kommunen, für alle Verwaltungsleistungen einen entsprechenden Online-Service anzubieten.
Sachsen-Anhalt besonders schlecht
Je nach Bundesland unterscheidet sich die Zahl digital verfügbarer Leistungen. Am fortschrittlichsten ist aktuell Bayern mit aktuell 223 Online-Diensten. Das entspricht 38 Prozent aller Verwaltungsleistungen. Thüringen liegt mit 183 Leistungen (32 Prozent) auf dem vierten Rang, dicht gefolgt von Sachsen mit 176 Leistungen (31 Prozent).
Sachsen-Anhalt landet mit 131 Online-Diensten knapp vor dem Saarland auf dem vorletzten Platz. Weniger als jede vierte Leistung (23 Prozent) kann hier digital erledigt werden.
recap redet drüber
Warum Bürokratie in Deutschland so schleppend ist, welche Vorteile sie uns bringt und was sich ändern muss, darüber reden wir in der aktuellen recap-Folge auf YouTube.
Dieses Thema im Programm: recap bei youtube | 30. Juni 2023 | 17:00 Uhr