Matthias Miersch, designierter Generalsekretaer der SPD
Als Nachfolger von Kevin Kühnert wird Matthias Miersch das Amt des SPD-Generalsekretärs kommissarisch ausführen. Bei einer möglichen Bestätigung durch den Bundesparteitag nächstes Jahr kann er auf Unterstützung aus dem Osten hoffen. Bildrechte: IMAGO / Jens Schicke

Sozialdemokraten Ost-Vertreter der SPD unterstützen neuen Generalsekretär Miersch

09. Oktober 2024, 08:19 Uhr

Bei der SPD in Mitteldeutschland stößt der neue Generalsekretär der Partei, Matthias Miersch, auf Zuspruch. Die SPD-Fraktionschefin in Sachsen-Anhalt, Katja Pähle, spricht von einer richtigen und guten Wahl. Die sächsische SPD-Politikerin Kathrin Michel hofft darauf, dass Miersch den Osten genauso im Blick haben werde wie sein Vorgänger Kevin Kühnert.

Raja Kraus, Autorin, Reporterin
Bildrechte: MDR/Isabel Theis

"Kämpferisch, enthusiastisch, strukturiert, diplomatisch und visionär, aber auch menschenzugewandt. Das alles muss ja jemand mitbringen, der für diesen verantwortungsvollen Posten für unsere Sozialdemokratie einsteht." So charakterisiert Kathrin Michel einen idealen SPD-Generalsekretär. Michel ist Co-Vorsitzende des sächsischen SPD-Landesverbands.

Ob Matthias Miersch, erstmal kommissarisch im Amt, die richtige Wahl ist? Katja Pähle, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, ist sich sicher. "Das ist eine richtige und gute Entscheidung. Im nächsten Jahr wird es einen Bundesparteitag geben. Da wird dann entschieden, wie der Generalsekretär, auch mit Votum des Bundesparteitages besetzt ist." Sie gehe davon aus, dass Matthias Miersch an diesem Bundesparteitag in die Wahl gehen werde. Und wenn er sein Amt bis dahin gut ausgeführt habe, worauf sie setze und wovon sie auch ausgehe, sei das die Chance für den Bundesparteitag ihn auf Dauer zu bestätigen, sagt Pähle.

Sachsen-SPD: Kühnert war nah dran an den ostdeutschen Befindlichkeiten

Jetzt schon einen anderen Namen mit ins Feld zu führen, ist aus Pähles Sicht viel zu früh. Trotzdem: Wie wäre es mit jemandem aus dem Osten? Grundsätzlich wäre das nicht schlecht, sagt die sächsische Sozialdemokratin Kathrin Michel. "Wenn ich so überlege: Ja, sollte der vielleicht aus dem Osten kommen, sollte der eine Frau sein? Das sind ja die Themen, wo man gleich drüber nachdenkt."

Kevin Kühnert stammte nicht aus dem Osten, sagt Michel. Trotzdem sei er aber von allen Generalsekretären der gewesen, der am nächsten an ostdeutschen Befindlichkeiten dran gewesen sei. "Der immer für uns da war und uns unterstützt hat. Deshalb ist es denke ich nicht immer unbedingt davon abhängig, wo jemand herkommt", argumentiert Michel.

Wenn Matthias Miersch, oder später vielleicht auch jemand anderes als Generalsekretär die Ost-SPD genauso im Blick habe, wie Kevin Kühnert – damit wäre sie glücklich. Katja Pähle sieht das genauso. Die Bundes-SPD und speziell Kevin Kühnert habe in den vergangenen Jahren immer besonderen Wert darauf gelegt, die Partei in den ostdeutschen Bundesländern zu unterstützen. "Von daher gehe ich davon aus, dass diese Strategie weitergefahren wird", vermutet Pähle.

Matthias Miersch als gut vernetzter Teamplayer müsse jetzt aber erstmal vor allem eins: einen Bundestagswahlkampf vorbereiten, der die Sozialdemokratie stärkt.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 09. Oktober 2024 | 08:09 Uhr

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